RUND UM DIE WELT

Sonntag, August 13, 2006

Lange haben wir es nicht mehr geschafft ins Internet zu kommen... es gibt viel zu erzaehlen...

die letzten Tage in Treasure Beach waren sehr schoen... Wir verbrachten viel Zeit am Strand und unterhielten uns manchmal naechtelang mit den jamaikanischen Einwohnern... ausserdem hatten wir am letzten Tag die Chance hinter das Leben eines Rastafaris zu schauen... Herman so heisst er lebt in Treasure Beach zusammen mit seiner Deutschen Frau Gabi.. Sie entschied sich vor 1 1/2 Jahren nach Jamaica zu ziehen und dort mit ihm zu wohnen... die beiden wohnen mitten in den Bergen oberhalb vom Ort in einem kleinen selbtgebauten Haus. Dort gibt es kein fliessendes Wasser und keinen Strom. Gekocht wird ueber 2 Feuerstellen und das Wasser schleppen die beiden jeden Tag den Berg hinauf. Wir durften viele Fotos machen, sodass ihr euch in ein paar Wochen selbst ein Bild machen koennt...
Zum Glueck oder leider war das Gaestehaus, wo wir gewohnt haben, fuer die naechsten 2 Wochen komplett an eine englische Reisegruppe vermietet, so dass eine Verlaengerung unsererseits nicht in Frage kam. Also nutzten wir das Angebot der deutschen Familie mit ihnen nach Negril weiterzufahren. Im Reisefuehrer hatten wir ein preiswertes Gaestehaus entdeckt und waren bis wir davor standen sehr skeptisch ob dieses ok ist. Aber wir fuehlten uns sehr sicher dort... die Raeume waren sauber und Anschluss hatten wir schnell gefunden: 5 Minuten nachdem wir angekommen sind, lernten wir 3 deutsch-oesterreichische Jugendliche kennen. Spaeter machten wir uns auf den Weg, die andere deutsche Familie in ihrer Unterkunft zu besuchen. Schon auf dem kurzen Weg gefiel uns die "Stadt" Negril ueberhaupt nicht. Negril ist ein einziges Tourismus-Loch. Natuerlich findet man den schoensten Strand Jamaicas, der 10 Kilometer lang ist mit weissem Strand und tuerkisem Wasser... aber was nuetzt der Strand, wenn jede 100m das naechste All-Inclusive-Hotel mit dicken Amerikaner und Italienern mit Rolex-Uhren beginnt... der Strand war zwar oeffentlich, aber der schicki-micki Tourismus stoerte enorm... Man lief 5 m und hatte den naechsten Strassenverkaeufer an der Backe... und immer die selbe Masche: "Hallo mein bester Freund. Wie heisst du? Wo kommst du her? Guck dir doch mal die schoenen Ketten an!"... Im Vergleich zu den netten Jamaicanern in Treasure Beach war das alles in Negril die Hoelle. Am 2. Abend entschieden wir uns, eines der vielen Konzerte in Negril zu besuchen. Ein grosser jamaicanischer Reggaesaenger war angekuendigt. Nachdem wir unverschaemt viel Eintritt gezahlt haben, blickten wir in die Gesichter von 100 Amerikaner, die mit ihren Frauchen mal "Real-Jamaica" fuehlen wollten. Es war furchtbar... danach stellt ich fest, dass ich schon mehr Jamaicaner bei einem Reggaekonzert in Deutschland gesehen habe...
Nachdem in dieser Nacht der Sohn der deutschen Familie am Strand ueberfallen wurde, wollten wir eigentlich nur noch weg... aber wegen dem tollen Strand (tagsueber) und der netten Leute die wir getroffen haben, entschieden wir uns doch noch zu bleiben. Also gingen wir morgens bis Mittags zum Strand... ab 14 Uhr regnete es jeden Tag 2 Stunden... um dann schnell, bevor es dunkel wurde, zu Burger King zu flitzen, um uns dann im Gaestehaus-Areal zu verschanzen, damit wir unsere Ruhe haben... Naja, Negril ist auf jeden Fall nicht empfehlenswert, unglaublich teuer (die Amis kaufen einfach alles OHNE zu verhandeln... was hier aber Pflicht ist), dreckig und anstrengend...
Nach der 5. Nacht verabschiedeten wir uns dann von den neugefundenen Freunden und machten uns das erste mal auf den Weg eine grosse Strecke mit oeffentlichen Verkehrsmitteln zu bewaeltigen. Die Busse heissen hier Route-Taxis und sind Sammeltaxis. Es gibt keine Fahrzeiten und keine Haltestellen. Man steigt einfach ein und schreit Stop wenn man raus moechte... dann drueckt man dem Fahrer Geld in die Hand und geht. Alles ganz easy eigentlich... ausser das diese Taxis und Minibusse unglaublich ueberfuellt sind. In einem Minibus mit 10 Sitzplaetzen sitzen immer 20 Personen... vorher faehrt der Bus auch nicht los. Es wird immer gewartet bis jeder Millimeter ausgenutzt ist. Aber lustig ist es trotzdem in einem Minibus zwischen dicken jamaicanischen Mamas mit ihren Kindern zu sitzen. Man hat immer was zum lachen und fuehrt nette Gespraeche.
Unkompliziert, bloss ein bisschen zerquetscht, kamen wir im naechsten Wunschort an: Runaway Bay, an der Nordkueste. Ueber Telefon hatten wir das naechste Gaestehaus schon reserviert und betraten es mit Spannung... und siehe da: es begruesste uns die 2. deutsche Familie, die wir in Treasure Beach kennengelernt hatten... so trifft man sich wieder... und nun sitzen wir hier seit 2 Tagen, gehen oft an den Strand, lassen uns von Muecken pieksen und fuehren nette Gespraeche mit der deutschen Familie. Morgen werden wir dann weiterreisen... nach Oracabessa... in diesem Ort wohnt der Mensch, der die Drehbuecher von den James-Bond-Filmen geschrieben hat. Dort gibt es auch den sogenannten James-Bond-Beach, wo Sequenzen gedreht wurden. Arne ist schon sehr gespannt darauf, als bekennender James-Bond-Fan...
wir melden uns also wieder aus Oracabessa...
Kristin (und Arne)