RUND UM DIE WELT

Montag, September 04, 2006

Die Berge Teil 2

Endlich raus aus diesem unangenehmen Hotel. Endlich raus aus der engen Stadt. Raus in die Berge!

Nachdem wir den oeffentlichen Bus Richtung Osten genommen habe, fand sich relativ schnell ein kleiner Route Taxi Bus, der nach "Mavis Bank" in die Blue Mountains faehrt. Natuerlich wie immer erst wenn er voll ist. Also nochmal eine halbe Stunde warten, waehrend zuerst die Beine, dann die Arme und, wenn noch Platz ist, alles andere nach und nach eingequetscht wird. Als wir uns dann endlich wieder wie Sardinen fuehlten ging es los: die gewohnten Schlagloecher; das ruckartige Ausweichen; das staendige ein und aussteigen. Nur eines war neu. Die immer tiefer werdenden Abhaenge neben uns waehrend die Strasse immer steiler und kurviger wurde.

Als ein Fahrgast dann den Fahrer bat anzuhalten weil er Durst haette, dieser ausstieg und seinen Becher an einer Quelle, die aus dem Berge kam, fuellte, wussten wir, wir sind nicht mehr im normalen leicht huegligen Jamaika. Wir sind im Hochland!

Nach gut einer Stunde Fahrt erreichten wir Mavis Bank und mussten uns von dort nun eine Transportmoeglichkeit mit Vierradantrieb in die noch hoeher gelegenen Orte suchen, in den wir unsere naechsten Naechte verbringen wollten. Ein Tag zuvor hatte eine Dame vom Hotel noch mit der oertlichen Polizei telefoniert um fuer uns heraus zubekommen ob momentan Fahrzeuge Richtung Berg fahren und ob unser Gaestehaus ueberhaupt auf hat, denn schliesslich ist ja Nebensaison. Nach einem Versprechen des Polizisten etwas guenstiges zu organisieren begaben wir uns also zur Polizei, trafen jedoch nur einen anderen jungen Polizisten an, der offentlichen nicht viel Lust hatte irgendetwas zu tun und sich die ganze Zeite mit jemandem unterhielt. Nachdem er uns versichert hatte, dass der Preis, den uns soeben sein Freund mitgeteilt hatte der guenstigste waere (40 Dollar - was in etwa ein fuenftel des normalen Monatseinkommen waere), hatten wir genug von ihm und machten uns selbst auf die Suche. Es dauerte nicht lang, bis wir ein Fahrzeug (samt Fahrer natuerlich) organisieren konnten, was uns nur 32 Dollar kostete. Leider immer noch sehr viel, denn wir hatten urspruenglich mit ca. 20 Doller gerechnet, da dies auch in allen Reisefuehrern steht, aber leider haben alle hier oben die Preise gewalltig angezogen, da zum einen die Amerikaner die Preis kaputt machen, da sie einfach alles zahlen und zum anderen Nebensaison ist und die Leute nicht auf ihre Einnahmen verzichten wollen.

Was wir da allerdings fuer den etwas niedrigeren Preis bekommen haben, hat schon etwas abenteuerliches an sich: Ein alter Pick-Up, dessen Fahrertuer durch einen Draht verschlossen wird, sonst eher verbeult ist und ausserdem nur zwei Plaetze vorn hat. Ergo: Gepaeck und ich (Arne) auf die Ladeflaeche fuer eine Strecke von ueber 600 Hoehenmetern auf Sand und Geroellwegen. Mehr davon im naechsten Teil...