RUND UM DIE WELT

Donnerstag, September 28, 2006

Ankunft in Mexiko - Cancun

Wir hatten Fort Lauderdale hinter uns gelassen und waren wieder am Flughafen in Miami. Jetzt sollte es los gehen. Auf nach Mexiko! Aber erstmal: Laufen, weit laufen. Die Abfertigung fuer Fluggaeste nach Mittel- und Suedamerika war in Miami gaaanz hinten im Flughafengebaeude. Merkwuerdiger Weise waren die Fluege nach Europa, Japan und Co. im forderen Teil untergebracht. Es hatte ein bisschen den Eindruck als wenn es bei der Reihenfolge nach Brutto-Inlands-Produckt gegangen sei. Wieder einmal stroemte uns dieser Hauch von Rassismus in dem "freisten" Land der Erde ins Gesicht. Nach unserem 2 km Marsch im Terminal hatten wir nun wirklich genug von den USA und waren froh nach den mehr als uebertriebenen Sicherheitskontrollen endlich ins Flugzeug steigen zu koennen.

Es gab, wie schon beim Flug von Jamaica nach Florida, wiedermal nur 14,2 Gramm abgepacktes Bretzelgebaeck - obwohl der Flug mit 1:45 h sogar planmaessig eine Viertel Stunde laenger dauern sollte. Wieder einmal wurden wir von der groessten Fluggesellschaft Nord- und Suedamerikas (American Airlines) enttaeuscht. Mal wieder genau zur Mittagszeit kein Mittagessen.

Warum mussten wir eigentlich genau zur Mittagszeit fliegen? Warum konnte das Flugzeug nicht am Morgen oder am Abend oder wenigstens am Nachmittag landen? Ich habe keine Ahnung, aber ich weiss ganz genau wie wir fast aus den Latschen kippten, als uns die heisse Luft nach der Landung entgegen schlug. Die Hitze kannten wir schon aus Jamaica, aber was hier noch intensiver auf uns wirkte, war nicht die erbarmungslose Sonne oder der leichte Staub auf der Strasse, es war die unglaublich hohe Luftfeuchtigkeit. Nach einigem hin und her am Flughafen, der uns (was uns sehr gefiel) mit all den Bussen, Fahrzeugen und sich um Touristen ringenden Taxifahrern doch sehr an Montego Bay erinnerte, fanden wir schliesslich die Busverbindung nach Cancun - Gott sei dank mit Klimaanlage.

Da war sie nun also - Cancun - eine der bluehensden Touristenstaedte Mexikos, gelegen an der Nord-Oestlichen Spitze der in die Karibik hineinragenden Halbinsel Yucatan. Knapp eine halbe Mill. Einwohner und scheinbar genauso viele Betten in Hotels, Motels, Gaestehaeusern und Jugendherbergen. Fuer letzteres entschieden wir uns als Unterkunft fuer die naechsten drei Tage. Bereits auf dem Weg zu unserem kleinen aber netten Hostel stellten wir triefend in der Mittagssonne fest, dass niemand auf der Strasse war. Alle Restaurants, Bars und Cafes waren geschlossen und sahen so aus als ob sie dass auch fuer die gesamte Nebensaison bleiben wollten. Zwischen 16 und 17 Uhr wurden wir jedoch eines besseren belehrt. Aufeinmal standen ueberall Tische und Stuehle und Kellner priesen diverse Spezialitaeten an. Auf dem Platz vor unserem Hostel waren ploetzlich ueberall Staende aufgebaut, auf der sich am Rand befindlichen Buehne wurde gesungen und getanzt. Alles war aufeinmal voller Menschen - und damit meine ich wirklich voll. Es war fast so, als waere das ganze Land aus einem tiefen Winterschlaf erwacht. Nur das es hier nicht Winterschlaf heisst, sondern Siesta - der beruehmte mexikanische Mittagsschlaf, einfach auf Grund der unglaublich heissen Mittagssonne bei der einfach niemand mehr Lust hat noch einen Finger krum zu machen. Nachdem wir uns mit Besuchen von klimatisierten Internetcafes oder aehnlichem auch sehr schnell an das Siesta-System gewoehnt haben geht es nun weiter zu einer Insel, die ca. 10 km vor Cancun liegt. Wir freuen uns schon auf die Straende dort, die wir bereits aus dem Flugzeug gesehen haben, da wir vom Strand in Cancun etwas enttaeuscht waren, da er mit den dicht nebeneinander hochgezogenen Hotels sehr Miami aehnelt und das nun wirklich nicht schoen ist.