RUND UM DIE WELT

Samstag, September 23, 2006

Walt Disney World Orlando Teil 1

Die Fahrt von Miami nach Orlando dauerte ungelogen 13 Stunden (fuer eine Strecke mit der man mit dem Auto 2 1/2 Stunden braucht). Natuerlich war der Grund das beschi***** Bus- und Bahnsystem in den USA. Mut- und Kraftlos kamen wir nach Sonnenuntergang an einer Strasse ca. 5 Meilen von Disneyworld entfert an. Im Internet haben wir vorher recherchiert, dass es hier die preiswertesten Hotels und Motels ausserhalb von Disneyworld geben soll. Und ja, es war unglaublich: ca. 10 Meilen lang stand ein Motel nach dem anderen. Ein bisschen ueberfordert standen wir also im Nieselregen und liefen zu dem im Internet empfohlenen Hostel/Motel Palm Lake. Und wir hatten Glueck: Mit Kristins Charme und Wimpergeklimper bekamen wir das schoenste Zimmer der ganzen Anlage (mit Klimaanlage, TV und riesigem Bad) fuer einen absolut unschlagbaren Preis von 28 US Dollar. Wenn man bedenkt, dass man fuer ein Disneyworld-Zimmer mindestens 100 Us Dolllar bezahlt, ist das ok. Wir konnten unser Glueck kaum fassen, als wir das Zimmer betraten und feierten dies gleich mit einem riesigen Mahl bei Burger King gegenueber. Auch der Mega-Supermarkt neben Burger King hatte jeden Tag bis 11 Uhr nachts geoeffnet, so dass wir uns mit Getraenken und Leckereien fuer die naechsten Tage eindeckten.

Auf Grund der negativen Erfahrungen in den USA insbesondere mit dem Rumreisen in Bahn und Bus, entschieden wir ein 7-Tagespass fuer Disney zu kaufen. Mal wieder stiessen wir auf eine Unlogik im Amiland: der Unterschied beim Kauf der Ticket zwischen einem 5-Tagesticket und einem 7-Tagesticket entsprach 4 US Dollar. Die wollen die Leute einfach dazu zwingen laenger im Park zu bleiben, wo sie natuerlich viel fuer Essen, Getraenke usw. ausgeben. Wir haben uns vorgenommen dem Wunschbild der Besitzer nicht nachzueiferten und kochten uns abends lieber in unserer Unterkunft Nudeln oder assen bei... Burger King...

Na gut, bis auf den ersten Tag ;)

Disneyworld ist nicht Disneyland. Das Wort "World" beschreibt schon den grundlegenden Unterschied zwischen Paris und Orlando. Der Park in Orlando ist eine eigene Welt fuer sich. Waehrendessen es in Paris nur ein Vergnuegungspark gibt, gibt es in Disneyworld Orlando 4 Hauptparks, 2 Wasserparks, 1 Indoor-Park (in einem riesigen Gebaeude), 1 Sportpark (Vergnuegungspark mit Fussball-, Baseball- und Footballfeldern) und 1 Park mit Discos, Bars und Restaurants. Jeder Park von diesen 9 ist ungefaehr so gross wie Disneyland in Paris und man braucht dementsprechend fuer jeden Park mind. 1 Tag.
Zusaetzlich zu den ganzen Vergnuegungsparks gibt es noch 20 - 25 eigene Disneyhotels (ne konkrete Zahl haben wir nie gefundne, aber alles ist gigantisch). Im Gelaende (120 km2) bewegt man sich nur mit eigenen Disneybussen von Park zu Park und faehrt dann schon mal 20 Minuten. Wie auch immer, Disneyworld ist unvorstellbar gross!!!

Am ersten Tag waren wir im ersten Hauptpark: Das Epcot-Center. Ein Park, der aus 2 Bereichen besteht. Der erste Bereich ist ein Vergnuegungspark mit Achterbahnen und Atraktionen zum Thema Zukunft. Also viel mit Robotern, Raumschiffen usw. Der zweite Bereich ist ein Nachbau von 15 Laendern der Welt und deren "typischen" Merkmalen. Geht man nach Italien, findet man sich in einem venezianischen Dorf mit roemischen Ruinen wieder (alles natuerlich richtige Gebauede mit Shops und Restaurants). Geht man nach Mexico, findet man sich in einer alten Tempelanlage wieder.
Naja wir sprangen also von Land zu Land und machten unsere Weltereise in 2 Stunden und standen schliesslich vom Objekt der Begierde: Deutschland. Deutschland wird in Orlando als Bayrisches Dorf mit Kuhglocken, Alphoernern, Weissbier, Bratwurst und natuerlich mit Oktoberfest dargestellt. Es gibt ein riesiges Restaurant, welches einem Biergarten nachempfunden ist. Dort laufen deutsche (!) Kellnerinnen im Dirndl rum und 7 mal am Tag tritt eine Rum-Ta-Ta-Band auf und zelebriert eine halbe Stunde Obtoberfest mit typischen Gesaengen wie "Ein Prosit" und "Griechischer Wein". Naja, die Amis muessen denken, die Deutschen trinken nur Bier, laufen in Trachten rum und singen den ganzen Tag.
Jedenfalls haben wir uns dorthin begeben, weil Kristin schon seit laengerem Hunger nach deutschem Essen verspuerte (z.B. Eisbein oder Schweinshaxe). Vor dem Restaurant stellten wir fest, dass dieses nur noch ein All-you-can-eat-Buffet anbietet, dass heisst man isst so viel wie man kann. Es war relativ teuer, aber in Anbetracht dessen, dass wir noch mind. 7 Monate kein Deutsches Essen haben werden, leisten wir uns das Buffet. Und schon fanden wir uns wieder inmitten von Eisbein, Schnitzel, Sauerkraut, Rotkohl, Sauerbraten, Kaesekuchen, Schwarzwaelder Kirschtorte usw. Der Koch und die Kellner waren Deutsche, so dass wir schnell ins Gespraech kamen... wir bekamen Getraenke umsonst und verbrachten 4 Stunden in dem Restaurant (assen gleich Abendbrot mit).