RUND UM DIE WELT

Donnerstag, November 23, 2006

Samoa

An der Suedkueste angekommen standen wir am schoensten Strand den wir jemals gesehen hatten. Das Wasser war hellblau, der Sand schneeweiss… es gab ueberall Palmen und eine kliene vorgelagerte Insel. Angezogen von der Schoenheit beschlossen wir hier ein paar Tage zu bleiben. Wir checkten ein.
Die Unterkuenfte sind auf Samoa im gegensatz zu allen anderen Laendern in denen wir waren sehr speziell. Man schlaeft nicht in normalen Hotelzimmern mit Bad, sondern es gibt sogenannte Resort. Das sind Gruppen von einfachen Holzbungalows, oft direkt am Strand. Die “Bungalows” heissen Fale. Fale stehen auf Holzpfaehlen (um vor hohen Fluten geschuetzt zu sein) und sind nicht groesser als der Platz eines Bettes einnimmt. Doch leider gibt es kein Bett, sondern nur eine Matratze auf dem Boden ueber der ein Moskitonetz gespannt wird. Es gibt auch keine Waende. Entweder man laesst als Sicht- und Windschutz duennen Planen an den Seiten runter oder es gibt getrocknete und geflochtene Kokusnussblaetter die dem selben Zweck dienen. Zur Unterkunft gehoert en Fruehstueck und ein Abendessen, da Restaurant ausserhalb der Hauptstadt nicht vorhanden sind. Fuer Angsthasen und Ameisen/Kakerlakenhasser ist Samoa also nichts. Wir auch ein wenig irritiert als wir das erste Mal unsere Fale betraten.

Am naechsten Morgen in einem anderen Resort “eine Tuer weiter” wurden wir gleich auf Deutsch begruesst. Ein deutscher Auswanderer lebte dort und kuemmerte sich mit um das Resort. Auf Grund verschiedener Dinge entschieden wir uns naemlich zu diesem zu wechseln, da uns das andere nicht richtig gefiel. Wir beschlossen 3 Naechte zu bleiben. Hardy (der deutsche Auswanderer) fuehrte uns auch gleich herum und konnte viel vom samoanischen Inselleben erzaehlen (er lebt schon 1 ½ Jahre hier). Die 3 Tage gingen wie im Fluge vorbei. Wir schnorchelten viel, denn direkt nach dem tuerkisen Wasser begann das schoenste Riff, das wir jemals gesehen haben. Man kann Fische in wirklich allen Farben, Formen und Groessen betrachten. Es gibt tuerkise Seesterne, Trigger-Fische, die so mutig sind, dass sie einen manchmal ins Bein zwicken. Naja… Arne mutiert langsam zum Delfin und denkt ernsthaft ueber einen Tauchkurs nach. Hier ist das leider relativ teuer, aber in Asien schon machbar. Schaun wa mal…
Jedenfalls konnten wir nicht anders als noch 2 Tage zu verlaengern. Wir lernten immer mehr nette Leute kennen mit denen wir viel zu erzaehlen hatten. Eines Tages tauchten in dem Resort ein deutsches Paerrchen auf, dass wir schon aus dem Internet kannten. Die beiden machen auch eine Weltreise und haben sogar fast die selbe Strecke wie wir geplant. Da wurden natuerlich Tipps ud Tricks zu einzelnen Laendern ausgetauscht und den Rest der Zeit verbrachten wir mit Doppelkopf spielen.
Ein Tag nahmen wir auch an einer Tour von Hardy teil. Auf der Ladeflaeche eines Autos fuhren wir zu einem Garten in denen es 2 riesige Loecher gibt (30 mal 30 m gross und 30 m tief. Ueber eine 12 m lange Leiter kann man in die Loecher klettern und im angestauten Wasser baden. Arne badete und Kristin machte Fotos. Hardy erklaerte uns noch ein paar samoanische Pflanzen und wie man sie medizinisch einsaetzt. Ausserdem erfuhren wir hinter welcher Seite des Ohr die obligatorische Blume getragen werden muss. Hier auf Samoa tragen wirklich ziemlich viele Leute egal ob Mann oder Frau Blumen in den Haaren. Rechtes Ohr heisst vergeben bzw. Verheiratet, linkes Ohr heisst “frei”.
Einen Nachmittag duerften wir Hardy zu einer samoanischen Frau begleiten, die sich viel mit samoanischer Medizin und Kraeutern auskennt. Nachdem sie uns ein bisschen darueber erzaehlte duerften wir uns auch den Rest des Grundstuecks anschauen. Eine andere Frau zeigte uns wie man die Milch aus der Kokosnuss bekommt (Die Milch ist nicht das Wasser, das man in Europa immer trinkt. Die Milch ist im Fruchtfleisch.) und Arne lernte gleich mal das Aufschlagen einer Kokosnuss. Jetzt koennen wir auf einer einsamen Insel ueberleben. Denn mit nur einem Schlag bringt Arne die Nuss in 2 Teile.

Auch die naechsten Tage sausten nur so vorrueber. Wir beschlossen erstmal auf unbegrenzte Zeit zu bleiben. Aus den urspruenglich geplanten 3 Naechten wurden 10.