RUND UM DIE WELT

Montag, Januar 01, 2007

Samoa.... und der Abschied

In den letzten Tagen auf Samoa entschieden wir, zusammen mit 2 "old german girls" und einem Schweizer ein Auto zu mieten und die letzten Geheimnisse der Hauptinsel zu erkunden. Auch unsere Visumfrage war noch nicht geklaert. Jedoch entschieden wir uns gegen die Variante nach American Samoa zu schippern, um dann bei der Rueckkehr unser Visum zu verlaengern. Wir konnten uns einfach von unserem Strand nicht trennen und nahmen die Gelegenheit gleich war, vor dem Ausleihen des Autos mal beim Immigration Office vorbeizuschauen.
Schon der Satz im Reisefuehrer schockierte uns: "Wenn Sie ihr Visum verlaengern wollen, bringen Sie Geld, Ihren Ausweis, 2 Passfotos und einen Tag mit ins Office". Wir hatten natuerlich keine Lust einen Tag in einem engen heissen Buero zu verbringen. Also dachten wir uns, dass wir relativ frueh, vor der regulaeren Oeffnungszeit, vor dem Buero aufkreuzen. Das war 07:30... wenn man bedenkt, dass der Fahrtweg von Lalomanu bis in die Hauptstadt ca. 2 Std. betraegt... also ganz schoen frueh fuer uns Weltreisende.
Schliesslich sassen Arne und ich im Bus mal wieder uebereinander, da dieser am Morgen total ueberfuellt mit samoanischen Markthaendlern Richtung Hauptstadt aufbrach.
Irgendwann standen wir also vor dem Buero und warteten auf Einlass. Wir malten uns die furchtbarsten Szenarien aus und legten eine maximale Wartezeit von 2 Stunden fest. Gewappnet mit Buechern, um die Zeit zu vertreiben, wurden wir schliesslich von einem netten jungen Samoaner begruesst und in den WArteraum begleitet.
Wir wollten uns gerad setzen als er uns mit einer Handbewegung mitteilte, dass wir doch zum Schalter kommen sollten (Ueberraschung Nummer 1). Am Schalter erklaerten wir ihm, dass wir unser Visum verlaengern wollen. Wir gaben ihm Ausweis und Flugticket und er verschwand Richtung Buero. Nach 2 Minuten warten kam er wieder nach vorne und fragte uns wie lange wir laenger bleiben wollten. Wir meinten, dass wir lediglich fuer 4 Tage verlaengern muessten. ER guckte uns ganz bedauernd an und meinte, dasser gleich wieder da ist. Er verschwand wieder fuer 1 Minute. Wir dachten, dass er damit beschaeftigt ist, das passende Formular zum Ausfuellen herauszusuchen. Aber: falsch gedacht. Der junge Mann kam wieder und meinte: Bitteschoen und geniesst eure letzten Tage auf Samoa. Nach unseren verwirrten Blicken erklaerte er uns, dass sein Chef gerade eine Unterschrift in unseren Pass gemacht hat, die bestaetigt, dass wir noch 4 Tage laenger bleiben koennen. Die Unterschrift von seinem Chef kennt jeder, denn es ist der einzige Immigration Chef auf Samoa. WIr dachten uns: schnell raus hier, bevor sie sich's noch anders ueberlegen (bedankten uns aber natuerlich erstmal :). Somit standen wir 5 Minuten nach dem Einlass wieder auf der Strasse und hatten unser Visum verlaengert... unglaublich und unkompliziert... und es hat uns ueber 35 euro pro Nase und einen Tag gespart. Problem geloest.
Naechstes Problem: Auto ausleihen. Nach laengerem Hin und Her bekamen wir schliesslich eins ( wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Weihnachtsfeiertage und ein KirchenKongress) Samoas Autoverleiher dazu bringt (fast) alle Autos zu vermieten. Und Samoa hat proportional viele Autovermietungen. Naja bei "Budget Rent a Car" wurden wir dann fuendig. Wir genossen einen wunderbaren Tag, einmal um die Hauptinsel Samoas und guckten uns verschiedene Sehenswuerdigkeiten an. Z.B. schoene tropische Wasserfaelle, Frischwasserquell-pools, Straende (schwarzer Sand Strand) Aussichtspunkte usw... letztendlich waren wir insgesamt 13 Stunden unterwegs und koennen nun sagen, dass wir ALLES von Samoa gesehen haben.
Das war der am 22. Dezember...
Nun interessiert euch bestimmt was wir so Weihnachten gemacht haben und ob es komisch war alleine, weg von zu Hause zu feiern...
Weihnachten feiern die Leute auf Samoa so wie in Amerika erst am 25.12. Der 24.12. ist der Weihnachtsabend und hat nicht so ne grosse Bedeutung. Der 24.12. war bei uns ziemlich verregnet und wir entschieden uns den Tag lesend und Kartenspielend zu verbringen. Am Abend des 24. ging es dann bei den Samoanern richtig los. Sie begannen zu "feiern" und begossen den Abend mit viel Alkohol.
Nachts wurde dann der Countdown zum naechsten Tag runtergezaehlt. Danach gab es eine Runde Bier und Sekt fuer alle anderen Gaeste.
Am naechsten tag, also dem Weihnachtstag war schoenster Sonnenschein und wir verbrachten unseren letzten wirklichen Tag auf Samoa am Strand. Der Strand war voller feiernder Samoaner, die ganz und gar nicht besinnlich weihnachteten. Sie badeten, tranken und sangen zu lauter Musik. Irgendwie witzig und halt ganz anders wir in Deutschland. Wahrscheinlich liegt es aber daran, dass auf Samoa wirklich NULL Stimmung aufkommt wie in Deutschland. Es sind 35 Grad blauer Himmel, Meer und alle laufen in Badeklamotten rum. Auch wir fuehlten uns ganz normal... so gar nicht weihnachtlich. Nur die lustigen roten Muetzen der feiernden Leute und die buntgeschmueckten Graeber (mit Lichterketten) wiesen uns darauf hin. Naja, so verging der Tag fuer uns ganz unweihnachtlich, aber klar dachten wir an euch zu Hause... n biiiiiiiischen komisch war es.
Am naechsten tag hiess es dann Abschied nehmen... von Samoa und von Lalomanu... wir verbrachten auf Samoa insgesamt 9 Wochen... 7 Wochen davon am selben Ort (mit Unterbrechung)... Der Abschied war schwer... aber nach dem Abendessen stiegen wir in den Bus (vom Resort) der uns zusammen mit 10 anderen Deutschen zum Flughafen brachte. Unser Flug ging leider erst am naechsten Morgen um 7 Uhr. Aber ein Hotelzimmer in der Hauptstadt haette sich nicht mehr gelohnt. Deshalb verbrachten wir unsere letzte Nacht am Flughafen... auf diesen netten Baenken (grrrrrr)...
Morgens um 7 stiegen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge ins Flugzeug nach Tonga...
Soooooooooo, unser Fazit: Samoa ist einfach nur wunderschoen. Leider (oder zum Glueck) sind diese kleinen Inselchen in Europa noch relativ unbekannt. Wir muessen zugeben, dass wir bevor wir dort gelandet sind, auch keinen Plan hatten wo wir hin sollen bzw. wie Samoa genau ist. Samoa ist bergig (Vulkaninseln), hat viel Regenwald (und damit viel gruen) und die schoensten Straende (weisser Sand, tuerkises Wasser, Riff). Es ist die preiswerteste Suedseeinsel... und im Gegensatz zu Fiji gar nicht ueberlaufen... Also wenn ihr mal n Abstecher in die Suedsee machen wollt (ja... wir wissen: der Flug von Deutschland ist ziemlich teuer und die Flugzeit betraegt 30 Std.)... aber wenn, dann fliegt nach Samoa...