RUND UM DIE WELT

Donnerstag, Januar 25, 2007

Tokyo Tag 1, 2 und 3

Also, der erste Tag/Abend in Tokyo.
Als wir in dem netten Hostel ankamen waren wir ziemlich am Ende. Nach der letzten Nacht im Auto vor dem Flughafen in Neuseeland und dem 11 1/2 stuendigen Flug wollten wir nur noch etwas essen und ins Bett. Und was macht man, wenn man irgendwo fremd ist und was zum Essen braucht: McDonalds. Zum Glueck gibt es einen Laden gegenueber des Hostels und siehe da: aeusserst guenstig. Aber schon nach 3 Stunden Japan schlitterten wir in unseren 1. Phopa. Ich bestellte 3 Burger, tippte mit meinen Finger auf ein Bildchen und zeigte danach eine 3 mit den Haenden. Ganz irritiert fragte die Japanerin nochmal nach (auf japanisch). Und da merkten wir was wir falsch gemacht hatten. Japaner zeigen eine 3 nicht mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger. Eine 3 ist Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger. Eine 1 ist z.B. nur der Zeigefinger und nicht der Daumen. Naja alles kompliziert, aber jetzt wissen wir es ja. Nur bloed, dass man sich jedesmal n Krampf in den Fingern davon holt...

Nach dem McDonalds-Aufenthalt fielen wir ins Bett und schliefen erstmal... und schliefen und schliefen...

Wir schliefen mal richtig lange. Nach den 3 Wochen Neuseeland in 10 Bett-Zimmern mit schnarchenden Fruehaufstehern war das dringend noetig. Ohne Witz, die 3 WOchen Neuseeland waren bis jetzt am anstrengendsten. Ich habe keine AHnung wie es Leute die da z.B. 1 Jahr zum arbeiten hingefahren sind, es schaffen, 1 Jahr in diesen Jugendherbergen zu wohnen.

Naja, ein Nachteil hatte die Jugendherberge bzw. japanische Betten: Japaner schlafen ja traditionell auf dem Boden, auf einer kleinen, duennen Matte. Da sie natuerlich wissen, dass Europaer in diesem Sinne verwoehnt sind, sind in den Jugendherbergszimmer standardmaessig Doppelstockbetten. Aber (!) nicht so toll mit Matratze, sondern lediglich mit der duennen Matte bestueckt, die auch auf dem Boden liegen wuerde. Aber es war ok, hart schlafen soll ja angeblich gesund sein und so.

Ausgeschlafen gings am naechsten Tag los. Und weil die Mittagszeit schon da war, ueberlegten wir was wir essen sollten oder wollten. Also schlichen wir erstmal an den ueberfuellten Restaurants vorbei (Mittagspause der Arbeiter). Naja irgendwie konnten wir mit den Gerichten nichts wirklich anfangen. Und was macht man da? McDonalds. Ja wir muessen zugeben: wir waren schon wieder da.
Danach liefen wir mal einfach so los. In die oeffentlichen Verkehrsmittel trauten wir uns (noch) nicht und ein Ziel wollten wir uns an unserem ersten Tokyo Tag auch nicht stecken. Nach ein paar Minuten kamen wir in ein Viertel, dass ich schon aus dem Reisefuehrer kannte: Akihabara das "Elektronikmekka". Das ganze Viertel besteht aus kleinen, grossen und Riesenlaeden/Shoppingcenter, die mit Elektronikzeug vollgestopft sind. Naja und wie man das so von Japanern in Verbindung mit Elektronik kennt: alles total abgefahren, neu und einfach anders. Als wir zum ersten mal so ein 10 stoeckiges Shoppingcenter betraten kippten wir fast nach hinten um: alles blinkte, quietschte, rannte, rot, gruen, rosa, blink blink, ... manmanman ziemlich krass. Ungefaehr 2 Stunden banten wir uns den Weg durch die neusten japanischen Trends... IPods, Laptops, Playstations (3 Natuerlich)... doch schnell stellten wir fest: die Preise sind ungefaehr gleich, also nix mit "schnell mal nach Japan und Elektronikgeraete kaufen". Bis auf kleine Ausnahmen (Playstation) lohnt sich das nicht.
Nach 2 Stunden hatten wir eine kleine Pause verdient und fanden uns in der Massagesesselabteilung wieder. Und wer jetzt denkt, da gabs bestimmt sone Teleshop Minimassagesessel... NEIN, sowas hatten wir noch nie gesehen. Man setzt sich rein und erstmal wird der Koerper nach der individu. Abmessung abgetastet, dann quetscht der Sessel alle Koerperteile ein, um sie wirklich ausgiebig und intensiv durchzukneten, ja wirklich kneten manchmal bis zur Schreigrenze... lustige Teile...
Irgendwann konnten wir uns auch von diesen Geraeten trennen und beschlossen doch noch einen Punkt auf die Tagesliste zu schreiben: wir wollten zum Koenigspalast laufen und uns den dazugehoerigen Park anschauen (in den Palast kommt man nicht rein). Also trabten wir los. Ungefaehr eine halbe Stunde dauerte der Marsch, bevor wir erschoepft ("kalt kalt kalt") am Eingang des Parks ankamen. Dort erwartete uns ein Schild auf dem ganz verwirrende Dinge zum Thema Oeffnungszeiten standen (fuer jeden Wochentag 3 verschiedene Oeffnungszeiten, je nach Jahreszeit, Feiertag usw.). Naja, jedenfalls war der Park geschlossen, das ueberraschte auch einige Tokyoaner. Also haben wir beschlossen, es in den naechsten Tagen nochmal zu probieren.
Zurueck ging es mit den Oeffentlichen Verkehrsmitteln (ja wirklich, wir haben uns getraut). Eigentlich war es ganz einfach mit dem Fahrkartenkauf und so, nicht schwieriger als in Berlin. Bloss eng: In den Stosszeiten werden in Tokyo sogar die Bahnen ausgetauscht, d.h. es fahren nicht die normalen S-Bahnen, sondern S-Bahnen praktisch ohne Sitze (nur n paar zum runterklappen).

Am dritten Tag wollten wir mal etwas traditionell-japanisch-kulturelles sehen. Also beschlossen wir zu dem beruehmtesten Tokyo-Schrein (Tempel) zu fahren: Der Meijin-Schrein.
Also rein in die Bahn und losgefahren. Der Schrein war wirklich sehr sehenswert. Beschreiben ist in sonen Situationen schwer. Koennt ihr auf den Fotos sehen.
Jedenfalls zog es uns danach in eine Strasse, die wir beim Aussteigen aus der Bahn entdeckt hatten: eine Strasse in der mal wieder alles blinkte und sowieso schrill aussah. Und da standen wir: in der, bei den tokyoanischen Jugendlichen, beliebtesten Shoppingmeile. Natuerlich waren die ausgestellten Klamotten alle viel zu klein fuer uns Europaer, aber wir entdeckten etwas, was uns in den naechsten Tokyo-Tagen suechtig machen sollte.... der japanische Crepe. Ja, diese Spezielitaet heisst wirklich so: es ist ein Crepe (so wie der Franzoesische) gefuellt mit mind. 3 Suessigkeiten bzw. Obstsorten (z.B. Bananae, Vanilleieis, Nussstueckchen und Sahne) und das alles konisch zusammengerollt... hm... echt lecker

Vollgegessen ging es zur naechsten Tokyo-Attraktion: das neue Rathaus. Das Rathaus hat 50 Stockwerke (und ist damit ganz schoen hoch) und eine Besucherplattform gaaaaaanz oben (aber natuerlich verglast, nicht offen). Wir wollten uns ganz kitschig den Sonnenuntergang von da oben angucken, da man wohl sogar den Mt. Fuji von dort sehen kann. Aber planen ist in Tokyo schwer... Wir haben dieses Rathaus schlicht und einfach nicht gefunden... Wir sind quer durch das Geschaeftsviertel gewandert, von einem Hochhaus zum anderen.. tja neuer Versuch in den naechsten Tagen.