RUND UM DIE WELT

Dienstag, August 29, 2006

Kingston und die Berge Teil 1

In den letzten tagen ist viel passiert... Teil 1

Nachdem wir 2 tage in long Bay waren (war ok, aber auch nicht so toll), kehrten wir in unserer vertrautes gaestehaus nach Port Antonio (Ivanhoe) zurueck. Nach einem letzten gemuetlichen Abend mit Kartenspielen und Buecher lesen, waren wir am naechsten Tag gewappnet fuer die Grossstadt: Kingston. Klingt vielleicht im ersten Moment super gefaehrlich und unsicher, war es aber nicht. In den letzten 5 Wochen haben wir schon sehr gut gelernt die jamaicaner und ihr leben einzuschaetzen, hatten positive und negative Erfahrungen zum Thema Kingston gehoert und wussten bevor wir dort hingefahren sind, in welche Strassen wir gehen koennen und in welche nicht. Der grund fuer den Entschluss war, dass ich (Kristin) schon immer davon getraeumt habe das Haus in der Hope Road 56 zu besuchen: Bob Marleys zu Hause. Aber erst mal der Reihe nach:
Kingston besteht aus 2 grossen Stadtteilen: Uptown und Downtown. Uptown ist der reiche Stadtteil mit vielen Villen, Banken und grossen Gebaeuden und befindet sich im Norden der Stadt (also nicht an der Kueste). Downtown ist das Gegenteil von Uptown und damit ein ziemlich armer Stadtteil, der auch die typischen Viertel TrenchTown, TreeMiles usw. ("Ghettos") enthaelt.
Im LonelyPlanet Reisefuehrer (den haben wir bei) stehen sowieso nur Hotels in Uptown drin, sodass wir uns ein sehr gutes aussuchten (die Realtitaet war dann zwar anders: dreckig, aber sicher). Nun bestand jedoch die Schwierigkeit dadrin Kingston mit oeffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Dazu muss ich erklaeren, dass der Hauptbahnhof mitten in Downtown an der Grenze zu Trenchtown liegt. Einen kleineren Bahnhof gibt es auch in Uptown, der aber nur selten angesteuert wird. Da wir den Downtownstress entgehen wollten, fuhren wir schliesslich einen relativ grossen Umweg ueber die Insel, um tatsaechlich einen der Busse Richtung Uptown zu erwischen. Und es hat geklappt. Problemlos erreichten wir nach einer weiteren taxifahrt unser Hotel.
Am naechsten Tag erfuellte sich mein Traum und wir stiefelten in das Bob Marley Haus. Dieses Haus, in dem er ca. 5 Jahre bis zu seinem Tod wohnte (von 1975 bis 80), ist natuerlich ne riesige Touristenattraktion. Man bezahlt viel Eintritt und kriegt dann eine Fuehrung durch das Haus, den Garten usw. dazu. Uns hat die Fuehrung trotzdem sehr gut gefallen. Auch das Haus ist fast noch im Originalzustand geblieben (nicht so viele Moebel, aber die Fassade). Man kann sein Schlafzimmer besichtigen, seine Gitarre sehen und die Einschussloecher in der Wand begucken (er wurde eines Tages ueberfallen und angeschossen). Ausserdem haengen viele seltene Bilder an den Waenden z.B. von seinem weissen englischen Vater. Leider ist das fotografieren im Haus strengstens verboten (Arne hats versucht, aber keine Chance), so dass wir nur ein paar Bilder vom Garten machen konnte.
Nachdem Museum schlenderten wir Richtung "New Kingston" und genossen eine richtige Pizza (unvorstellbar hier) bei Pizza Hut. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde es mir dann doch zu mulmig (obwohl alle Jamaicaner sehr freundlich waren und wir kein boeses Wort in Kingston gehoert haben) und wir fuhren mit einem Taxi wieder ins Hotel. Wir gingen frueh schlafen, denn am naechsten Tag hatten wir eine grosse Mission vor uns: wir wollten in die Blue Mountains zum hoechsten Berg Jamaicas (2256m).

Mehr dazu beim naechsten Mal...

Montag, August 21, 2006

Wie so oft, haben wir mal wieder unseren letzten Weiterreisetermin kurzerhand verschoben. So sind wir nicht Freitag, sondern erst Samstag nach Port Antonio weiter gezogen. Dies gab uns noch Gelegenheit eine weiteren Tag in der schoenen Stadt Ocho Rios zu verbringen, sowie die am Donnerstag Abend erworbenen Kenntnisse im Tischfussball spielen am Freitag Abend noch zu vertiefen. Nach dem der Fussballrausch ausgeschlafen war, hiess es wieder Taschen packen - worin wir uebrigens von mal zu mal an Perfektion und Geschwindigkeit zu legen - , sich verabschieden und mal wieder an den Strassenrand stellen und auf ein ueberfuelltes Routetaxi zu warten, welches einen samt Gepaeck noch irgendwo rein stopft.

Die Fahrt dauerte insgesamt zwei Stunden und wir mussten zwei mal umsteigen. Trotz der Enge und der riesigen Schlagloecher, welche auf Grund ihrer Groesse in Deutschland fuer eine komplette Sperrung der Strasse sorgen wuerden, war die Tour ein Hochgenuss fuer die Sinne. Sich endlos dahin schlengelnde Wege durch Berge und Regenwald. Links und Rechts ein sattes Gruen an dem man sich garnicht satt sehen konnte. In mitten der gruenen Masse von riesigen Baeumen, Lianen, Graeser und Bueschen tauchen am Strassenrand kleine Plantagen auf, auf denen Kokosnuesse und Bananen sich dicht an dicht in den Urwald einzureihen versuchen. Nach scheinbar endloser Dschungeltour erscheint ploetzlich wieder der weite Ozean und ein frische Briese fegt die gefuehlten 100 Prozent Luftfeuchtigkeit der Waldluft hinweg.

Nun sind wir seid zwei Tagen in Port Antonio und muessen das Resumee ziehen, dass man die Unterkunft "Iventhoe" durchaus nur empfehlen kann, da sie mit sehr sauberen Zimmer, grossen Duschen mit warmen Wasser im eigenen Bad und einer tollen Aussicht wirkliche super ist, aber der Ort uns leider garnicht gefaellt. Eine kleine ungemuetliche Stadt, in der am Sonntag nich einmal die Restaurents offen haben. Daher haben wir uns entschlossen nur zwei Naechte hier zu verbringen und ziehen heute weiter Richtung Ostkueste nach Longbay - wie der Name schon sagt, erwartet uns dort wohl wieder Strand und auch hoffentlich besseres Wetter, denn der gestrige Tag viel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Seid gestern wissen wir was Regenzeit wirklich bedeutet.

Donnerstag, August 17, 2006

Kreuzfahrtschifftouristen und Wasserfaelle

Wie geschrieben haben wir in den letzen Tagen viele "Ausfluege" gemacht... erstmal haben wir uns die nahegelegene Stadt Ocho Rios angeschaut... schon aus Fernsehberichten und Reisefuehrern konnten wir entnehmnen, dass die Stadt gerne und oft von Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird. Kaum angekommen in Ocho Rios wuchtete sich solch ein 20 stoeckiges Ungetuehm vor uns empor... die "Caribbean Princess" lag vor uns und um uns herum ihre Passagiere... die ganze Stadt war ueberflutet von "Moechtegern-Reichen", Amis mit dickem Bauch und Portemonaie (erinnerte uns sehr an Negril). Auch die Stadt war vorbereitet: Ueberall hingen austauschbare Schilder "Welcome Caribbean Princess" und alle Bettler von ganz Jamaica versammelten sich vor dem Pier. Die Touris durften sich dann von 10 - 16 Uhr auf Jamaica vergnuegen und das kleine Hafenstaedtchen durcheinander wuerfeln. Kaum hatte das Schiff abgelegt kehrte der alte Charme zurueck. Jeder Einwohner schien erstmal aufzuatmen, begann aber zugleich mit den Vorbereitungen fuer den naechsten Kreuzfahrtschiff-Tag...
Mittlerweile kennen wir 3 solcher "Cruiseships".

Heute waren wir bei den beruehmten jamaicanischen Wasserfaellen... Noch ein wenig muede (wir sind frueh aufgestanden, um die Cruiseshippassagiere zu umgehen, aber spaet ins bett gegangen, weil wir bei einer guten Party waren) schleppten wir uns zum Eingang... Natuerlich ist auch dieser Spass nicht umsonst. Und weil die Attraktion hauptsaechlich von Amis belagert wird, extrem teuer (fuer jamaicanaische Verhaeltnisse)... Wir zahlten 15 USD und durften ins Getuemmel (Leider waren trotz der fruehen Stunde schon viele Touris vor Ort). Unser Fazit: Die Wasserfaelle waren schoen (Anmerkung Arne: es waren keine Wasserfaelle, sondern nur Kaskaden), aber nicht 15 USD wert. Hunderte Amis quaelten sich also durch das Wasser, kletterten Felsbrocken hinauf und machten Fotos. Wir standen nur etwas verdattert im knietiefen Wasser und beobachteten die komische Situation. Schliesslich verbrachten wir den Rest der Zeit am Strand, der sich auch auf dem Gelaende befand.

Morgen gehts weiter nach Port Antonio (auch beruehmt fuer die Kreuzfahrtschiffe, aber ruhiger).

Montag, August 14, 2006

Oracabessa ist ganz nett...

Sind gut in Oracabessa gelandet... wohnen in einem alten Kolonialstilhaus (www.paradisejamaica.com) und unser erster Eindruck ist super... In den naechsten Tagen haben wir uns vorgenommen mehr Kultur zu entdecken... Deswegen werden wir verschiedene Ausfluege machen... z.B. zu den beruehmten Dunns River Falls (Wasserfaellen) oder in die Hafenstadt Ocho Rios... Spaetestens in 5 Tagen reisen wir weiter Richtung Osten... Der naechste Anlaufpunkt wird wahrscheinlich Port Antonio sein... Hier in Oracabessa ist es sehr heiss und schwuel... ausserdem erinnert die Vegetation nun endgueltig an Regenwald... In Treasure Beach hatten wir ja fast Wueste bzw. ein paar Dornengewaechse... Hier in Oracabessa, ca. 100 km weiter, ist alles gruen und bunt...

Sonntag, August 13, 2006

Lange haben wir es nicht mehr geschafft ins Internet zu kommen... es gibt viel zu erzaehlen...

die letzten Tage in Treasure Beach waren sehr schoen... Wir verbrachten viel Zeit am Strand und unterhielten uns manchmal naechtelang mit den jamaikanischen Einwohnern... ausserdem hatten wir am letzten Tag die Chance hinter das Leben eines Rastafaris zu schauen... Herman so heisst er lebt in Treasure Beach zusammen mit seiner Deutschen Frau Gabi.. Sie entschied sich vor 1 1/2 Jahren nach Jamaica zu ziehen und dort mit ihm zu wohnen... die beiden wohnen mitten in den Bergen oberhalb vom Ort in einem kleinen selbtgebauten Haus. Dort gibt es kein fliessendes Wasser und keinen Strom. Gekocht wird ueber 2 Feuerstellen und das Wasser schleppen die beiden jeden Tag den Berg hinauf. Wir durften viele Fotos machen, sodass ihr euch in ein paar Wochen selbst ein Bild machen koennt...
Zum Glueck oder leider war das Gaestehaus, wo wir gewohnt haben, fuer die naechsten 2 Wochen komplett an eine englische Reisegruppe vermietet, so dass eine Verlaengerung unsererseits nicht in Frage kam. Also nutzten wir das Angebot der deutschen Familie mit ihnen nach Negril weiterzufahren. Im Reisefuehrer hatten wir ein preiswertes Gaestehaus entdeckt und waren bis wir davor standen sehr skeptisch ob dieses ok ist. Aber wir fuehlten uns sehr sicher dort... die Raeume waren sauber und Anschluss hatten wir schnell gefunden: 5 Minuten nachdem wir angekommen sind, lernten wir 3 deutsch-oesterreichische Jugendliche kennen. Spaeter machten wir uns auf den Weg, die andere deutsche Familie in ihrer Unterkunft zu besuchen. Schon auf dem kurzen Weg gefiel uns die "Stadt" Negril ueberhaupt nicht. Negril ist ein einziges Tourismus-Loch. Natuerlich findet man den schoensten Strand Jamaicas, der 10 Kilometer lang ist mit weissem Strand und tuerkisem Wasser... aber was nuetzt der Strand, wenn jede 100m das naechste All-Inclusive-Hotel mit dicken Amerikaner und Italienern mit Rolex-Uhren beginnt... der Strand war zwar oeffentlich, aber der schicki-micki Tourismus stoerte enorm... Man lief 5 m und hatte den naechsten Strassenverkaeufer an der Backe... und immer die selbe Masche: "Hallo mein bester Freund. Wie heisst du? Wo kommst du her? Guck dir doch mal die schoenen Ketten an!"... Im Vergleich zu den netten Jamaicanern in Treasure Beach war das alles in Negril die Hoelle. Am 2. Abend entschieden wir uns, eines der vielen Konzerte in Negril zu besuchen. Ein grosser jamaicanischer Reggaesaenger war angekuendigt. Nachdem wir unverschaemt viel Eintritt gezahlt haben, blickten wir in die Gesichter von 100 Amerikaner, die mit ihren Frauchen mal "Real-Jamaica" fuehlen wollten. Es war furchtbar... danach stellt ich fest, dass ich schon mehr Jamaicaner bei einem Reggaekonzert in Deutschland gesehen habe...
Nachdem in dieser Nacht der Sohn der deutschen Familie am Strand ueberfallen wurde, wollten wir eigentlich nur noch weg... aber wegen dem tollen Strand (tagsueber) und der netten Leute die wir getroffen haben, entschieden wir uns doch noch zu bleiben. Also gingen wir morgens bis Mittags zum Strand... ab 14 Uhr regnete es jeden Tag 2 Stunden... um dann schnell, bevor es dunkel wurde, zu Burger King zu flitzen, um uns dann im Gaestehaus-Areal zu verschanzen, damit wir unsere Ruhe haben... Naja, Negril ist auf jeden Fall nicht empfehlenswert, unglaublich teuer (die Amis kaufen einfach alles OHNE zu verhandeln... was hier aber Pflicht ist), dreckig und anstrengend...
Nach der 5. Nacht verabschiedeten wir uns dann von den neugefundenen Freunden und machten uns das erste mal auf den Weg eine grosse Strecke mit oeffentlichen Verkehrsmitteln zu bewaeltigen. Die Busse heissen hier Route-Taxis und sind Sammeltaxis. Es gibt keine Fahrzeiten und keine Haltestellen. Man steigt einfach ein und schreit Stop wenn man raus moechte... dann drueckt man dem Fahrer Geld in die Hand und geht. Alles ganz easy eigentlich... ausser das diese Taxis und Minibusse unglaublich ueberfuellt sind. In einem Minibus mit 10 Sitzplaetzen sitzen immer 20 Personen... vorher faehrt der Bus auch nicht los. Es wird immer gewartet bis jeder Millimeter ausgenutzt ist. Aber lustig ist es trotzdem in einem Minibus zwischen dicken jamaicanischen Mamas mit ihren Kindern zu sitzen. Man hat immer was zum lachen und fuehrt nette Gespraeche.
Unkompliziert, bloss ein bisschen zerquetscht, kamen wir im naechsten Wunschort an: Runaway Bay, an der Nordkueste. Ueber Telefon hatten wir das naechste Gaestehaus schon reserviert und betraten es mit Spannung... und siehe da: es begruesste uns die 2. deutsche Familie, die wir in Treasure Beach kennengelernt hatten... so trifft man sich wieder... und nun sitzen wir hier seit 2 Tagen, gehen oft an den Strand, lassen uns von Muecken pieksen und fuehren nette Gespraeche mit der deutschen Familie. Morgen werden wir dann weiterreisen... nach Oracabessa... in diesem Ort wohnt der Mensch, der die Drehbuecher von den James-Bond-Filmen geschrieben hat. Dort gibt es auch den sogenannten James-Bond-Beach, wo Sequenzen gedreht wurden. Arne ist schon sehr gespannt darauf, als bekennender James-Bond-Fan...
wir melden uns also wieder aus Oracabessa...
Kristin (und Arne)

Freitag, August 04, 2006

Immernoch alles super hier...

Nachdem wir nun fast 10 Tage hier in Treasure Beach gelebt haben wird es nun Zeit mal wirkich loszulegen... mit dem Reisen...
In dem Gaestehaus in dem wir sind, sind unglaublich viele deutsche Geaste. Im Moment wohnen dort noch 2 andere deutsche Familien. Eine der Familien wird am Sonntag mit einem grossen Bus nach Negril gebracht. Sie haben uns angeboten mitzufahren und dieses Angebot lassen wir uns nicht entgehen... Am Sonntag ist gleichzeitig grosser Feiertag hier auf Jamaica mit vielen Parties. Die Jamaicaner haben eine verrueckte Regel: Wenn ein Feiertag auf einen Sonntag faellt, ist der Montag auch Feiertag. Also gibt es von heute bis Montag nur Parties. Die Parties sind hier nicht wie man es in Deutschland kennt... die Jamaicaner feiern anders. Mitten ins Dorf wird ein riesiger Musikboxenturm gestellt. Dann versammelt sich das ganze Dorf auf diesem Platz und tanzt und singt und feiert. Diesen Musikboxenturm hoert man wirklich ueberall und wir vermuten, dass niemand im Umkreis von 3 Km schlafen konnte... Ansonsten ernaehren wir uns hier viel von Fruechten... hier gibt es natuerlich keine Aepfel oder Pflaumen oder PFirsiche oder so, sondern ganz andere Dinge... Meine Lieblingsfrucht heisst hier "Plum" und schmeckt so ein bisschen wie eine Riesenweintraube. Ansonsten isst Arne gerne Mangos in allen Variationen. Ganz besonders lustig ist auch "Soursop". Die Frucht sieht ziemlich unansehnlich aus, faesst sich an wie Gehirn und das Fruchtfleisch sieht aus wie weisse Wolle. Der Geschmack laesst sich beschreiben mit Ananas und Pfirsich... Da die Zeit vom Internet floeten geht, muss ich jetzt gehen. Wir werden fruehstens Sonntag wieder ins Netz kommen...

Mittwoch, August 02, 2006

Immernoch im selben Ort...

Eigentlich wollten wir ja heute Richtung Black River (Norden) weiterziehen , aber durch verschiedene Umstaende sind wir immernoch am selben Fleck auf Jamaica. Zum einen gefaellt es uns so gut, zum anderen sind hier wie bereits geschrieben Nationalfeiertage und ausserdem sind die Gaestehaus-Alternativen im naechsten Ort eher schlecht. Wir haben im Irie Rest Guesthouse also bis zum Wochenende verlaengert... wissen noch nicht ob wir bis Samstag oder Sonntag bleiben... Danach geht es aber definitiv nach Negril, der grossen Touristenhochburg auf Jamaica...

Vielleicht erzaehle ich nochmal kurz was ueber Treasure Beach, dort wo wir gerad sind. Treasure Beach ist ein wirklich kleiner Ort, der wie gesagt an der Suedkueste Jamaicas liegt. Es gibt eine Hauptstrasse und ein paar wenige Haeuser. Wir sind mittlerweile schon ueber eine Woche hier und kennen eigentlich fast alle Leute zumindestens vom Sehen. Es gibt unglaublich viele Kinder und Jugendliche (anders als bei uns in Deutschland), die sich z.B. jeden Tag an unserem Gaestehaus treffen und Fussball spielen. Wenn eine Frau 10 Kinder hat, ist das voellig normal. Allerdings sind diese 10 Kinder oft von verschiedenen Vaetern. Die Kinder haben gerad Schulferien (bis September) und versuchen sich tagsueber mit kleinen "Jobs" z.B. in unserem Gasthaus Geld fuer einen Ferienlageraufenthalt dazu zu verdienen.
Treasure Beach ist extrem gekennzeichnet vom grossen Hurricane Ivan vor 2 Jahren. Straende wurden weggespuelt, Haeuser eingerissen und viele Baeume entwurzelt. Erst langsam schaffen es die Menschen das kleine Dorf wieder so herzurichten wie es einst augesehen haben mag... Deswegen findet man auch keine Klische-Traumstraende oder alte, schoene Haeuser... Trotzdem hat der Ort seinen ganz eigenen Charme...

Was machen wir eigentlich den ganzen Tag?
Wir stehen natuerlich frueh auf... ;)
kriegen ein jamaikanisches Fruehstueck und ueberlegen uns beim Essen was wir machen. Oft laufen wir zum Dorfstrand (ca. halbe Stunde) oder sitzen bei schlechtem Wetter stundenlang mit Jugendlichen auf einer kleinen Terrasse und reden. Sie wollen wissen wie wir so leben, wollen aber auch viel vom jamaikanischen Leben erzaehlen... Abends essen wir schliesslich ein leckeres jamaikanisches Essen (und Pauline und Suzan koennen wirklich gut kochen), bevor wir wieder ein Plausch mit dem Besitzer Lennie oder den Kids starten. Dabei entstehen oft interessante Gespraeche, in denen hauptsaechlich um Jamaica geht. Z.B. ist es hier extrem schwer als homosexueller Mann zu leben. Fuer die strengglaeubigen Jamaicaner ist "Schwulsein" eine Todsuende und wird mit Gefaengnis oder schlimmeren Sachen bestraft... Aber auch Themen wie AIDS spielen hier unter den Leuten keine grosse Rolle... allgemein ist die Aufklaerung sehr schlecht... auch ein Grund warum die Maedchen hier so frueh und so viele Kinder bekommen...

Morgen vielleicht mehr...
Kristin und Arne