RUND UM DIE WELT

Donnerstag, September 28, 2006

Ankunft in Mexiko - Cancun

Wir hatten Fort Lauderdale hinter uns gelassen und waren wieder am Flughafen in Miami. Jetzt sollte es los gehen. Auf nach Mexiko! Aber erstmal: Laufen, weit laufen. Die Abfertigung fuer Fluggaeste nach Mittel- und Suedamerika war in Miami gaaanz hinten im Flughafengebaeude. Merkwuerdiger Weise waren die Fluege nach Europa, Japan und Co. im forderen Teil untergebracht. Es hatte ein bisschen den Eindruck als wenn es bei der Reihenfolge nach Brutto-Inlands-Produckt gegangen sei. Wieder einmal stroemte uns dieser Hauch von Rassismus in dem "freisten" Land der Erde ins Gesicht. Nach unserem 2 km Marsch im Terminal hatten wir nun wirklich genug von den USA und waren froh nach den mehr als uebertriebenen Sicherheitskontrollen endlich ins Flugzeug steigen zu koennen.

Es gab, wie schon beim Flug von Jamaica nach Florida, wiedermal nur 14,2 Gramm abgepacktes Bretzelgebaeck - obwohl der Flug mit 1:45 h sogar planmaessig eine Viertel Stunde laenger dauern sollte. Wieder einmal wurden wir von der groessten Fluggesellschaft Nord- und Suedamerikas (American Airlines) enttaeuscht. Mal wieder genau zur Mittagszeit kein Mittagessen.

Warum mussten wir eigentlich genau zur Mittagszeit fliegen? Warum konnte das Flugzeug nicht am Morgen oder am Abend oder wenigstens am Nachmittag landen? Ich habe keine Ahnung, aber ich weiss ganz genau wie wir fast aus den Latschen kippten, als uns die heisse Luft nach der Landung entgegen schlug. Die Hitze kannten wir schon aus Jamaica, aber was hier noch intensiver auf uns wirkte, war nicht die erbarmungslose Sonne oder der leichte Staub auf der Strasse, es war die unglaublich hohe Luftfeuchtigkeit. Nach einigem hin und her am Flughafen, der uns (was uns sehr gefiel) mit all den Bussen, Fahrzeugen und sich um Touristen ringenden Taxifahrern doch sehr an Montego Bay erinnerte, fanden wir schliesslich die Busverbindung nach Cancun - Gott sei dank mit Klimaanlage.

Da war sie nun also - Cancun - eine der bluehensden Touristenstaedte Mexikos, gelegen an der Nord-Oestlichen Spitze der in die Karibik hineinragenden Halbinsel Yucatan. Knapp eine halbe Mill. Einwohner und scheinbar genauso viele Betten in Hotels, Motels, Gaestehaeusern und Jugendherbergen. Fuer letzteres entschieden wir uns als Unterkunft fuer die naechsten drei Tage. Bereits auf dem Weg zu unserem kleinen aber netten Hostel stellten wir triefend in der Mittagssonne fest, dass niemand auf der Strasse war. Alle Restaurants, Bars und Cafes waren geschlossen und sahen so aus als ob sie dass auch fuer die gesamte Nebensaison bleiben wollten. Zwischen 16 und 17 Uhr wurden wir jedoch eines besseren belehrt. Aufeinmal standen ueberall Tische und Stuehle und Kellner priesen diverse Spezialitaeten an. Auf dem Platz vor unserem Hostel waren ploetzlich ueberall Staende aufgebaut, auf der sich am Rand befindlichen Buehne wurde gesungen und getanzt. Alles war aufeinmal voller Menschen - und damit meine ich wirklich voll. Es war fast so, als waere das ganze Land aus einem tiefen Winterschlaf erwacht. Nur das es hier nicht Winterschlaf heisst, sondern Siesta - der beruehmte mexikanische Mittagsschlaf, einfach auf Grund der unglaublich heissen Mittagssonne bei der einfach niemand mehr Lust hat noch einen Finger krum zu machen. Nachdem wir uns mit Besuchen von klimatisierten Internetcafes oder aehnlichem auch sehr schnell an das Siesta-System gewoehnt haben geht es nun weiter zu einer Insel, die ca. 10 km vor Cancun liegt. Wir freuen uns schon auf die Straende dort, die wir bereits aus dem Flugzeug gesehen haben, da wir vom Strand in Cancun etwas enttaeuscht waren, da er mit den dicht nebeneinander hochgezogenen Hotels sehr Miami aehnelt und das nun wirklich nicht schoen ist.

Dienstag, September 26, 2006

Fort Lauderdale

Es hiess Weiterfahrt. Unser schoenes Hostelzimmer verlassen, die heile Welt von Disney verlassen - wirklich Schade. Hinein (oder besser zurueck) in den Reisealltag. Sachen packen, darueber wundern wieviel doch in so einen Rucksack hineingeht und wie schwer er dann auch noch wird. Wir waren soweit und da uns noch ueber 2 Stunden Zeit blieb bis unser Zug fahren sollte, verabschiedeten wir uns mit einem "All-You-Can-Eat" Angebot fuer 4,50 Dollar bei Pizzahut von Orlando. Nachdem wir das "So-viel-du-essen-kannst" sehr ernst genommen hatten, schleppten wir uns mit mehr als vollen Baeuchen Richtung Bahnstation und schliesslich Richtung Fort Lauderdale - eine Stadt an der Ostkueste Floridas ca. 50 km noerdlich von Miami. Die Fahrt dauerte ueber 5 1/2 Stunden (ein ICE haette selbst bei langsamer Fahrt wohl hoechsten 2 Stunden dafuer gebraucht) und wir konnten auf einem wie bereits gewohnt kleinen Bahnhof aussteigen, der (wie gewohnt) etwas ausserhalb der Stadt lag und mussten (wie gewohnt) fest stellen, dass heute an einem Sonntag kein Bus mehr fahren wuerde - das gewohnt schlechte Nahverkehrsystem in Florida. Nach einigem hin und her schnappten wir uns also wiederwillig ein Taxi und durchquerten die bereits bekannten Bilder einer US-Amerikanischen Stadt: quadratisch angeordnete Strassenzuege; Fastfoodketten; Neubauten; Leuchtreklame; zubetonierte Flaechen; Parkplaetze; ein Stueck entfernt mehrere bullige Hochhaeuser aus Stahl und Glas, die sich anschicken das Stadtzentrum zu sein.

Die Strasse fuerhte uns zur Strandpromenade - jedenfalls war anzunehmen, dass dort irgendwo der Strand sein muss, denn ab und zu blitzte die Wasseroberflaeche zwischen den teuren Hotelgiganten und den noch teureren Apartementkloetzern hervor. Ein paar Minuten spaeter standen wir vor dem einzigen Hostel in dieser Gegend. Da wir uns mit dieser Unterkunft noch nicht allzu sicher waren bildete ich (Arne) erstmal die Vorhut. Der aeusserst unsympatische Mensch hinter dem Tresen erklaerte mir die Preise (22 Dollar pro Person und Nacht) und ich ging, gluecklich ihm vorerst zu entkommen, wieder nach draussen um die Lage mit Kristin zu besprechen. Wir warfen etwas unzufrieden einen Blick ueber die Strasse und entdeckten das "Best Western" Hotel. Ein etwas aelteres Gebaude, dass doch eigentlich nicht allzu teuer sein kann. Als das Schild an der ehemaligen Rezeption jedoch zum neuen Nachbargebaeude verwies und mir dort mitgeteilt wurde, dass das guenstigste Zimmer im ALTEN Gebaeude liegt und "nur" 180 Dollar je Nacht (plus Steuern natuerlich) kosten wuerde, mussten wir einsehen, dass es in dieser Stadt wohl nichts bringen wuerde weiter zu suchen. Ergo: Hinein ins Hostel.

Nachdem wir etwas ueberrascht feststellten, dass wir uns das gemischte Zimmer mit einem etwa 50 jaehrigen US-Amerikaner und einem ca. 80 jaehrigen Iren teilten (beides grosse Schnarcher wie wir spaeter schmerzhaft feststellen mussten) entdeckten wir auch die guten Seiten am Hostel: freier Internetzugang wann immer man wollte; ein riesiger Grill in der Mitte des kleinen U-foermigen Hostel und ein noch groesserer Fernseher von Freitag bis Montag davor (dann kamem naemnlich die Football-Spiele). Die Football-Abende liefen dann auch sehr Klischeemaessig ab. Ein gigantischer Teller mit Fleisch und Zwiebeln der auf dem Grill nach und nach zubereitet und tatsaechlich komplett verzerrt wurde waehrend im Fernsehen gerade ein Spiel lief, welches den Anwesenden abwechselnt ein "yaaaaaaah!" (ein Spieler bekam den Ball und rannte damit sehr weit nach vorn) und ein "uuuuuh!" (der Spieler wurde doch noch sehr unsanft von den Beinen geholt) entlockte. Die drei Tage vergingen hauptsaechlich mit Internet, ein wenig Strand und diversen amerikanischen Sportarten in den ueberall verteilten Fernsehern - wir mussten ueberrascht feststellen, dass es mehr als 15 Sportsender gibt.

Abschliessend koennen wir zu Fort Lauderdale sagen, dass es weder spannend noch irgendwie interessant war. Es machte eher den Eindruck auf uns, dass es nur nochmal unsere Erfahreungen der letzten zwei Wochen USA bestaetigen sollte, die nicht unbedingt negativ, aber schon erschreckend waren. Arme Amis in ihrer eigenen kleinen Welt kann ich nur sagen. Arm nicht im Sinne von Geld. Arm im Sinne vom scheinbar stark begrenzten geistigen, politischen und emotionalen Horizont. Ich will weder sagen, dass die US-Amerikaner ALLE geistig kurzsichtig sind noch, dass sie
ALLE egoistisch handeln. Aber es gibt dort scheinbar deutlich mehr solcher Menschen als in allen mir bekannten Regionen der Welt.

Wir freuen uns jetzt jedenfalls erstmal auf Mexiko und werden uns von dort dann zurueck melden.

Sonntag, September 24, 2006

Walt Disney World Teil 2

Die naechsten Tage verbrachten wir in den restlichen Parks...

Am 2. Tag gingen wir in den Park "Magic Kingdom", wohl der typischste Park von Disneyworld. Dort findet man das Symbol das "Schloss von Cinderella" und alle anderen bekannten Attraktionen. Viele Dinge dort sind natuerlich fuer Kinder ausgelegt, sodass wir uns die meiste Zeit damit zufrieden gaben die wandelnden Mickey Maeuse und staunenden Kinder zu beobachten. Am Abend gab es noch ein wunderschoenes Feuerwerk direkt ueber dem Schloss.

Da solch eine Rennerei in den ganzen Parks ganz schoen schlauchen kann, goennten wir uns am dritten Tag ein wenig Erholung im ersten Wasserpark von Disneyworld. "Blizzard Beach" ist einer Schneelandschaft nach empfunden. Anstatt Schnee findet man ueberall Wasser, Pools, Rutschen usw. Trotzdem denkt man im ersten Moment, mitten auf der Zugspitze steht. Klingt alles ziemlich merkwuerdig, aber das ist Disney! Also liefen wir bei 30 Grad durch den "Schnee", liessen uns mit einem Sesselift auf einen berg Fahren, um dann in einer Wasserrutsche wieder runter zurutschen.

Den vierten Tag verbrachten wir in den Disney-Studios. Nach den ersten Tag voller "buntem Plastik" in den ersten Parks, wollten wir mal hinter die Kulissen der Disney-Filme schauen. Passenderweise begann dies schon im oefentlichen Bus Richtung Park: Uns sass die ganze Zeit ein netter junger Mann gegenueber, der mit Block und Stift bewaffnet pausenlos Arne und mich skizzierte. Scheinbar unauffaellig guckte er zu uns rueber und vertiefte sich dann wieder in seine Arbeit. Ab und zu konnten wir auf das Blatt linsen und sahen uns dort als Zeichentrick-Figuren wieder. Irgendwann mussten wir aussteigen und den Zeicher allein lassen. Spaeter merkten wir, dass der Bus auch zur "Disney-universitaet" faehrt. Dort werden viele der "technischen" Mitarbeiter von Disney ausgebildet, z.B. auch Zeichner. Also, wenn wir dann bald als Zeichentrick-Figuren ueber den Bildschirm huepfen, wisst ihr warum. ;)

Die Studios waren ok, aber natuerlich nicht sooooo hinter den Kulissen wie man sich das vorstellt. Interessant war eine neue Action-Show mit herumfliegenden und brennenden Autos und eine Achterbahn im Dunkeln, die einen spektakulaer durch Loopings und Korkenzieher fuhr.

Den naechsten Tag verbrachten wir in dem 2. Wasserpark. Dieser war einer tropischen Lagune nachempfunden und hatte im Mittelpunkt einen riesigen Suesswasserpoolm (2 Fussball-felder gross). Alle paar Minuten wurde in diesem Becken eine gigantische Welle erzeugt die 2 - 3 Meter hoch war. Jedesmal wenn das Horn bliess war es so still im Becken, dass man die Wassertropfen hoeren konnte. Dann gab es einen lauten Knall, die Welle kam und alle schrien. Ansonsten gab es dort ebenfalls verschiedene Wasserrutschen. Eine spezielle Attrkation im "Typhoon Lagoon - Park" ist ein Pool, in dem verschiedene Fische schwimmen. Wenn man Lust hat, kann man sich Schnorchel und Taucherbrillen ausleihen und Rochen, Haie (!) und Fische in allen Farben bestaunen.

Die uebrigen Tage gingen wir in den Park, der uns am besten gefallen hat: Animal Kingdom. Die ist der neuste der vielen Parks von Disneyworld und der aufwendig gestalteste. Das Thema des Parks ist, wie der Name schon sagt: Animals (Tiere). Aufgebaut wie ein tropischer Dschungel findet man an jeder Ecke Tiere zum bestaunen. Natuerlich nicht nur die ueblichen, sondern Papageien, Affen, Kaengeruhs, Warzenschweine usw. Wir verbrachten unendlich viel Zeit einfach nur durch den Park zu laufen und die Tiere zu betrachten. Ansonsten gibt es auch dort verschiedene Achterbahnen, Karoussels usw. Jedoch ist jede Attraktion extrem aufwendig gestaltet und immer einem besonderem Land angepasst. Z.B. faehrt man mit einem runden Boot durch die asiatische Dschungellandschaft, entdeckt Buddha-Figuren und (echte) Tiger. Eine Attraktion hat es uns besonders angetan: mit original Wild-West-Jeeps wurde man durch einen riesigen "Tierpark" gefahren (20 Minuten) und konnte mal wieder... Tiere bestauen. Die Tiere dort lebten jedoch (fast) alle zusammen, denn das "Gehege" (ca. 30 Fussballfelder) war einer afrikanischen Savanne nachempfunden. Dort gab es also Giraffen, Elefanten, Loewen, Gnus, Krokodile, Flamingo usw... Ein paar Mal sind wir mit den Jeeps gefahren und mit jeder Fahrt entdeckte man neue Tiere, aber die werdet ihr ja alle auf den Fotos sehen... =)

Am letzten Tag der sieben Tage Disneyworld haben wir beide festgestellt, dass es sich in jedem Fall gelohnt hat, das Ticket zu kaufen. Natuerlich besteht die Disney-Welt groesstenteils nur aus Plastik und Show. Trotzdem haben wir witzige und interessante Dinge gelernt und gesehen und moechten die Erlebnisse nicht missen.

Samstag, September 23, 2006

Walt Disney World Orlando Teil 1

Die Fahrt von Miami nach Orlando dauerte ungelogen 13 Stunden (fuer eine Strecke mit der man mit dem Auto 2 1/2 Stunden braucht). Natuerlich war der Grund das beschi***** Bus- und Bahnsystem in den USA. Mut- und Kraftlos kamen wir nach Sonnenuntergang an einer Strasse ca. 5 Meilen von Disneyworld entfert an. Im Internet haben wir vorher recherchiert, dass es hier die preiswertesten Hotels und Motels ausserhalb von Disneyworld geben soll. Und ja, es war unglaublich: ca. 10 Meilen lang stand ein Motel nach dem anderen. Ein bisschen ueberfordert standen wir also im Nieselregen und liefen zu dem im Internet empfohlenen Hostel/Motel Palm Lake. Und wir hatten Glueck: Mit Kristins Charme und Wimpergeklimper bekamen wir das schoenste Zimmer der ganzen Anlage (mit Klimaanlage, TV und riesigem Bad) fuer einen absolut unschlagbaren Preis von 28 US Dollar. Wenn man bedenkt, dass man fuer ein Disneyworld-Zimmer mindestens 100 Us Dolllar bezahlt, ist das ok. Wir konnten unser Glueck kaum fassen, als wir das Zimmer betraten und feierten dies gleich mit einem riesigen Mahl bei Burger King gegenueber. Auch der Mega-Supermarkt neben Burger King hatte jeden Tag bis 11 Uhr nachts geoeffnet, so dass wir uns mit Getraenken und Leckereien fuer die naechsten Tage eindeckten.

Auf Grund der negativen Erfahrungen in den USA insbesondere mit dem Rumreisen in Bahn und Bus, entschieden wir ein 7-Tagespass fuer Disney zu kaufen. Mal wieder stiessen wir auf eine Unlogik im Amiland: der Unterschied beim Kauf der Ticket zwischen einem 5-Tagesticket und einem 7-Tagesticket entsprach 4 US Dollar. Die wollen die Leute einfach dazu zwingen laenger im Park zu bleiben, wo sie natuerlich viel fuer Essen, Getraenke usw. ausgeben. Wir haben uns vorgenommen dem Wunschbild der Besitzer nicht nachzueiferten und kochten uns abends lieber in unserer Unterkunft Nudeln oder assen bei... Burger King...

Na gut, bis auf den ersten Tag ;)

Disneyworld ist nicht Disneyland. Das Wort "World" beschreibt schon den grundlegenden Unterschied zwischen Paris und Orlando. Der Park in Orlando ist eine eigene Welt fuer sich. Waehrendessen es in Paris nur ein Vergnuegungspark gibt, gibt es in Disneyworld Orlando 4 Hauptparks, 2 Wasserparks, 1 Indoor-Park (in einem riesigen Gebaeude), 1 Sportpark (Vergnuegungspark mit Fussball-, Baseball- und Footballfeldern) und 1 Park mit Discos, Bars und Restaurants. Jeder Park von diesen 9 ist ungefaehr so gross wie Disneyland in Paris und man braucht dementsprechend fuer jeden Park mind. 1 Tag.
Zusaetzlich zu den ganzen Vergnuegungsparks gibt es noch 20 - 25 eigene Disneyhotels (ne konkrete Zahl haben wir nie gefundne, aber alles ist gigantisch). Im Gelaende (120 km2) bewegt man sich nur mit eigenen Disneybussen von Park zu Park und faehrt dann schon mal 20 Minuten. Wie auch immer, Disneyworld ist unvorstellbar gross!!!

Am ersten Tag waren wir im ersten Hauptpark: Das Epcot-Center. Ein Park, der aus 2 Bereichen besteht. Der erste Bereich ist ein Vergnuegungspark mit Achterbahnen und Atraktionen zum Thema Zukunft. Also viel mit Robotern, Raumschiffen usw. Der zweite Bereich ist ein Nachbau von 15 Laendern der Welt und deren "typischen" Merkmalen. Geht man nach Italien, findet man sich in einem venezianischen Dorf mit roemischen Ruinen wieder (alles natuerlich richtige Gebauede mit Shops und Restaurants). Geht man nach Mexico, findet man sich in einer alten Tempelanlage wieder.
Naja wir sprangen also von Land zu Land und machten unsere Weltereise in 2 Stunden und standen schliesslich vom Objekt der Begierde: Deutschland. Deutschland wird in Orlando als Bayrisches Dorf mit Kuhglocken, Alphoernern, Weissbier, Bratwurst und natuerlich mit Oktoberfest dargestellt. Es gibt ein riesiges Restaurant, welches einem Biergarten nachempfunden ist. Dort laufen deutsche (!) Kellnerinnen im Dirndl rum und 7 mal am Tag tritt eine Rum-Ta-Ta-Band auf und zelebriert eine halbe Stunde Obtoberfest mit typischen Gesaengen wie "Ein Prosit" und "Griechischer Wein". Naja, die Amis muessen denken, die Deutschen trinken nur Bier, laufen in Trachten rum und singen den ganzen Tag.
Jedenfalls haben wir uns dorthin begeben, weil Kristin schon seit laengerem Hunger nach deutschem Essen verspuerte (z.B. Eisbein oder Schweinshaxe). Vor dem Restaurant stellten wir fest, dass dieses nur noch ein All-you-can-eat-Buffet anbietet, dass heisst man isst so viel wie man kann. Es war relativ teuer, aber in Anbetracht dessen, dass wir noch mind. 7 Monate kein Deutsches Essen haben werden, leisten wir uns das Buffet. Und schon fanden wir uns wieder inmitten von Eisbein, Schnitzel, Sauerkraut, Rotkohl, Sauerbraten, Kaesekuchen, Schwarzwaelder Kirschtorte usw. Der Koch und die Kellner waren Deutsche, so dass wir schnell ins Gespraech kamen... wir bekamen Getraenke umsonst und verbrachten 4 Stunden in dem Restaurant (assen gleich Abendbrot mit).

Dienstag, September 19, 2006

Miami

Schon zu Hause hatten wir uns einen Platz in einer Jugendherberge in Miami vorgebucht, um den Stress in eier Grossstadt ne Uebernachtung zu suchen zu umgehen... Doch schon am Flughafen wurden wir mit dem ersten Details konfrontiert, dass uns das Reisen in den USA extrem erschwert: der schlechte oeffentliche Personennahverkehr. Es dauerte 3 Stunden bis wir die 5 Meilen vom Flughafen bis nach Miami Beach hinter uns gebracht hatten. Es gibt keine Fahrzeiten und extrem wenig Busse. Dazu kommt noch, dass man Fahrkarten sowieso nur im Bus kaufen kann und diese auch nur mit passendem Geld verkauft werden. Ist schon ein bisschen schwierig, wenn man aus Jamaika mit 0 Dollar ankommt, dann zum Bankautomaten geht, der nur 20 USD-Scheine ausspuckt, dann zum Wechselautomaten geht, dieser kaputt ist, dann zu allen Leuten auf dem Busbahnhof rennt und fragt ob sie wechseln koennen, aber alle nur muerrisch vor sich hin starren... jaja... willkommen in den USA...
Jedenfalls haben wir es dann endlich geschafft und befanden uns mitten am Ocean Drive in Miami Beach... die Tage in Miami plaetscherten so vor sich hin und wir waren viel damit beschaeftigt unsere Defizite aus Jamaica auszugleichen: Waesche waschen, Foto-CD brennen und verschicken, etwas anderes Essen ausser Chicken und Rice...

Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes hatten wir das Glueck eine einzigartige Party in Miami mit zu erleben. Es war Donnerstag und der erste Spieltag in der neuen American-Football-Saison... American Football (das mit dem eierfoermigen Ball und den gepolsterten Spielern) ist hier in den USA der bekannteste Sport und hat den Stellenwert von der Bundesliga... und jeder Saisonbeginn wird mit einer riesigen Party in irgendeiner Stadt in den USA gefeiert. Wir hatten das Glueck, dass es dieses Jahr in Miami war. So kamen wir in den Genuss eines der seltenen Konzerte von P. Diddy (ein Superstar) zu hoeren (natuerlich kostenlos) und ein riesiges Feuerwerk-Spektakel zu sehen. Ansonsten waren die Tage in Miami sehr ruhig und "entspannt"... Ein bisschen Sehnsucht nach Jamaica hatten wir auch...

Ausserdem planten wir die naechsten Tage... da wir ja bald Geburtstag haben und wir auf Jamaica mit unserem Geld gut gehaushaltet haben, wollen wir uns leisten, eine Woche in Walt Disney World Orlando zu verbringen...

Donnerstag, September 14, 2006

Welcome to Miami...

Die letzten Tage in Treasure Beach vergingen wie im Fluge... und schliesslich konnten wir uns vom Irie Rest Guesthouse nicht losreissen und aenderten unseren Plan... eigentlich wollten wir die letzten beiden Tage in Montego Bay verbringen, die Stadt von der wir nach Miami fliegen... aber schliesslich liessen wir uns sehr komfortabel auf direkten Wege vom Gaestehaus zum Flughafen fahren... und verbrachten somit 2 Tage mehr in Treasure Beach... naja, jedenfalls war der Abschied von der Sonneninsel schwer und wurde von unserem "merkwuerdigen" Flug nicht gerade leichter gemacht: Zum einen war das Flugzeug von American Airlines ziemlich alt, zum anderen ueberraschte uns schon der Check-In... wir waren 3 Stunden vor dem Abflug am Flughafen und uns wurde mitgeteilt, dass der Flug heute leider zu "busy" ist und wir deswegen nicht zusammen sitzen koennen... uns ist bis heute nicht klar, was der Grund dafuer war. Endlich in der Luft, freuten wir uns auf ein erfrischendes Getraenk und ein Mittagessen (es war kurz nach 12). Schliesslich bekamen wir ein (!) Getraenk (ueber die Hose geschuettet) und ein kleines Tuetchen mit 3 Nuessen. Das war's... kein Essen... kein weiteres Getraenk... nichts... Hungrig freuten wir uns auf die Landung, um den ersten amerikanischen Burgerladen zu stuermen... aber: American Airlines entschied sich auf Grund eines Gewitters und schlechten Wetterverhaeltnissen 1 Stunde ueber Miami zu kreisen bzw. Schleifen zu fliegen. Immernoch hungrig landeten wir schliesslich unsanft auf dem Airport Miami... "jetzt kann's ja nicht mehr lange dauern"... tjaaaaaaaaaaaaaa... weit gefehlt... das Flugzeug musste 1 1/2 Stunden auf dem Rollfeld warten, bis ein Gate frei war, um zu parken... Willkommen in den USA...

Nach dem Austeigen ging's zur Immigration... Schon seit Wochen machte ich mir Gedanken ueber meinen arabischen Stempel aus Dubai in meinem Reisepass und tatsaechlich: der dicke, runde Beamte durchblaetterte meinen Pass, starrte den Stempel an und fragte "Was ist das?". Wie aus der Pistole, antwortete ich "Dubai", er ueberlegte kurz, war dann aber zu frieden... Wir konnten kurz aufatmen.

Nach der typischen amerikanischen Prozedure, Fingerabdruck einscannen und Fotos schiessen, widmete der Beamte sich unseren Jamaica-Visa. Schnell gesellte sich ein naechster Beamte zu unserem Schalter und amuesiert fragten die beiden uns aus "warum wir denn so lange in Jamaica waren" "was wir gemacht haben" "was wir gesehen haben"... schliesslich kam die Frage "warum ich solche Haare haette, ob ich ein Rasta waere" nach der Frage musste ich so laut lachen, dass Arne mich mit dem Fuss anstiess... als ich ihm versuchte zu erklaeren, dass ich kein Rasta bin, schoss schon die naechste Frage aus ihm heraus "ob wir auf Jamaica nicht das Gras probiert haetten"... als wir dies verneinten meinte der andere "ach kommt schon... ihr wart auf Jamaica und habt nicht..."
Die Ausfragerunde endete mit "was habt ihr gelernt auf Jamaica"... Arne und ich guckten uns fragend an und der Beamte meinte "Ya Mon" und wir meinten "Ya Mon" und schon hatten wir unseren 3-Monats-Stempel in unserem Pass.

Mittwoch, September 13, 2006

Jamaica, der letzte...

Nach einer 9 Stunden Fahrt von Kingston nach Treasure Beach fielen wir gluecklich und fertig in unsere altbekannten Stuehle im Irie Rest Guesthouse... Schon am letzten Tag unseres Aufenthalts vor 3 Wochen war uns klar: hier moechten wir wieder unsere 6 Jamaica-Woche verbringen... und das taten wir auch ausgiebig... wir verbrachten viel Zeit am Strand... und mit lesen... und mit plaudern... also eine ganz entspannte letzte Woche ohne viel "Stress"... nachdem wir ein nettes oesterreicherisches Paar kennengelernt haben, war es uns sogar moeglich, noch das letzte verborgene Highlight Jamaicas zu sehen: Die YS-Falls (Wasserfaelle). Da die Faelle schwierig per Route-Taxi zu erreichen sind, waren wir auf einen Auto-Transport angewiesen und nahmen das Angebot mit Susi und Bernhard mitzufahren (Mietauto) dankend an. Die Wasserfaelle waren sehr schoen... ihr koennt sie per Foto bestaunen. Apropo Fotos... wir haben unsere ersten 350 Bilder abgeschickt. Sie muessten morgen in Deutschland eintreffen und sind dann in den naechsten Tagen auf der Seite zu finden...

Mittlerweile sind wir schon einige Tage in den USA... da es jedoch so viel von Jamaica zu erzaehlen gab, hinken wir ein bisschen mit unseren Eintraegen zurueck... Morgen gibts dann den ersten USA-Bericht. Flug... Immigration... Miami Beach... Orlando... und Ueberraschung... Disneyworld...

Wir haben uns sehr in die kleine Insel Jamaica verliebt und sind uns sicher, dass wir in den naechsten Jahren nochmal zurueckkehren werden. Insbesondere die Freundlichkeit der Jamaicaner, die unbeschreiblich schoene Natur und die ueberall schallende Reggaemusik haben die 6 Wochen unvergesslich gemacht.

Montag, September 11, 2006

Downtown Kingston

Nachdem wir die Berge verliesen, standen wir also mal wieder in Jamaicas Hauptstadt Kingston... Schon in den Bergen, hatten Arne und ich beschlossen innerhalb eines Tages die Insel einmal zu durchqueren und in unseren Lieblingsort auf Jamaica Treasure Beach zurueck zukehren... Nach der Landroverfahrt hatten wir also noch ca. 150 km mit den Route-Taxis vor uns.

Wie im ersten Teil des Kingston-Teil beschrieben gibt es in Kingston die beiden Stadtteile Uptown und Downtown. Um Richtung Osten zu fahren, (erfuhren wir an unserem altbekannten, sicheren Busbahnhof in Uptown), mussten wir einmal die Stadt durchqueren und zum Downtown-Busterminal fahren. Wir haben schon viele Schauer-Geschichten, aber auch neutrale Berichte ueber diesen Busbahnhof gehoert und waren im ersten Moment unsicher, ob wir es wagen sollten, aber am Ende blieb uns keine andere Wahl. Um den Stress mit den oeffentlichen Kingston-Bussen zu umkehren, shcnappten wir uns also ein normales Charter-Taxi (so wie deutsche Taxis) und bezahlten lieber ein paar Dollar mehr, um sicher zu diesem Busbahnhof zu kommen.

Naja, also rein ins Taxi und los ging's... die ersten paar Minuten der Fahrt waren ok... bis ... das Taxi auf einmal nach rechts abbog... wir dachten uns "na klar, Taxifahrer nehmen immer ne Abkuerzung"... aber das die Abkuerzung mitten durch die krassesten Slum-Vierteln Kingston fuehrt haetten wir nicht gedacht. Gleich vorweg: es ist nichts passiert, aber das Gefuehl durch die angeblich gefaehrlichste Gegend Jamaicas zu fahren, war schon "komisch"... am eindrucksvollsten fanden wir die Polizisten, die in diesen Stadtteilen patroulieren: schusssichere Weste, Armee-Helm, Blend- und Rauchgranaten und ein riesiges automatisches Sturmgewehr im Anschlag... aber die Fahrt war ok, wir sassen schliesslich in einem Taxi und nicht auf einem Fahrrad.

Der Busbahnhof in Downtown konnten uns dann auch nicht mehr schocken. Wir stiegen gleich in den ersten Bus, der uns angeboten wurde und waren froh, als wir Jamaicas Hauptstadt verliessen.

Trotzdem ist uns in Kingston nichts passiert. Wir wurden nie negativ angesprochen, sind oft mit netten Jamaicanern ins Gespraech gekommen und uns wurde beim geringsten Problemchen sofort geholfen... Aber die Schauergeschichten hatten bei waehrrend des gesamten Aufenthalt in Kingston schon eine Skepsis hinterlassen.

Dienstag, September 05, 2006

Die Berge Teil 3

Da sass ich (Arne) also: Mitten auf den Rucksaecken, welche nur spaerlich auf der Ladeflaeche eines mehr als klapprigen Pick-Ups verkeilt waren. Die Arme nach links und rechts ausgestreckt so das ich gerade noch die Seitewaende greifen konnte. Sowohl Kristin, die es sich versuchte vorn gemuetlich zu machen, was aber auf Grund des unglaublich heissen Motors nicht so recht gelingen wollte, als auch ich dachten, dass es sehr gut ist das ich recht gross bin und meine Spannweite mir die Moeglichkeit gab mich festzuhalten. Denn Halt brauchte man wirklich auf dieser Strecke. Ein normaler PKW haette hier einfach keine Chance gehappt. Zunaechst waren es Gerollpisten, auf der wir nach ein weiler ein Fluss nicht ueber- sondern durchquerten - also einmal durch Flussbett und auf der anderen Seite wieder mit leichter bis mittlerer Steigung Richtung Berg.

Auf halber Strecke trafen wir auf den letzten Ort hier oben: Hagley Gap - ein kleines Nest, in dem ueberall Landrover und Pick-Up-Trucks stehen uns sich die verschiedenen Fahrer in diversen Cock-Shops und Bars ihre Maegen fuellen. Unser Fahrer machte ebenfalls Pause, jedoch wollte er verzweifelt nicht seinen Magen sondern den Tank fuellen, was ihm jedoch nicht gelang und uns ein wenig beunruhigte. Waehrend wir mitten im Ort Standen, machten wir uns Gedanken, wieso denn alle immer erzaehlt haetten, man kaeme nur mit Vierradantrieb vorran, da die bis dato zurueck gelegte Strecke noch im Grenzbereich lag und auch von vielen normalen PKWs oder Kleinbussen genutzt wurde. Als wir uns an die Karte erinnerten, auf der von Hagley Gap aus die Strasse Richtung Gipfel nach links abbiegen sollte, fragten wir uns wo die Strasse denn sein soll bis wir nach gut einer Minute feststellten, dass der Weg genau neben uns, den wir fuer eine steile Grundstueckseinfahrt hielten, die in der Karte eingezeichnete Strasse sei. Als unser Fahrer - ohne Benzin - zurueckkehrte wurden wir sofort in unserer Vermutung bestetigt und bogen in diesen steilen, nur aus Sand und Geroll bestehenden Weg ein. Die folgende Fahrt hatte grosse Aehnlichkeit mit einer Achterbahn, nur das diese eben nicht bis 1200 Meter hinauffuehrt und auch nicht fast eine Stunde dauert.

Etwas erschoepft erreichten wir unser Gaestehaus, welches neben zwei weiteren Gasthaeusern zu den einzigen Gebaeuden hier oben gehoert. Frische Luft, keine anderen Gaeste und eine wunderschoene Landschaft liessen uns die antrengende Fahrt schnell vergessen und troesteten auch darueber hinweg, dass das kalte Wasser (es gibt fast nie warmes Wasser zum Duschen) hier oben wirklich sehr sehr kalt ist. Nachdem wir verzweifelt in unserem Zimmer nach einem Lichtschalter suchten und auch keine Steckdosen fanden, dafuer aber eine Petroliumlampe, stellten wir fest, dass es hier oben auch keinen Strom gibt. Wir spielten im mageren Schein der Petroliumlampe noch ein paar Runden Karten, bevor wir - wie alle hier oben - sehr frueh ins Bett gingen um Kraefte zu sammeln, da der naechste Tag zwei grossen Sachen bereit hielt.

Die erste war der Versuch dem Berg zu Fuss wenigsten noch ein oder zweihundert Hoehenmeter abzuverlangen, waron wir jedoch eher scheiterten und uns fuer die eher graden Strecken entschieden, aber auch dies war noch anstrengend genug. Nachdem wir den ganzen die Landschaft, welche zum groessten Teil aus Kaffeeplantagen besteht, zu Fuss oder in der Haengematte genossen haben, machten wir uns mit gelegentlichem Radiohoeren auf das zweite Ereignis an diesem Tag bereit: Hurrican Ernesto wurde an diesem Abend auf Jamaika erwartet. Und so schob sich am Abend, waehrend wir grade in dem grossen verglastem Speisesaal mit Blick Richtung Tal unser Dinner genossen, die grosse Wolkenfront vor unseren Augen zusammen und kroch den Berg hinauf. Nach etwa einer halben Stunde, in der wir unsere Augen von diesem Naturspektakel kaum trennen konnten, ueberlegte es sich Ernesto aufeinmal anders und zog sich langsam wieder zurueck. Am naechsten erfuehren wir, das der Hurrican kurz vor Jamaika abgedreht und Richtung Norden weitergezogen sei. Hm! So viel also zum Thema "unser erster Hurrican" - es sah gut aus, aber passiert ist nix. Naja, bis auf den lang andauernden Regen, der irgendwann in der Nacht kam und auch noch am naechsten Tag anhalten sollte - an dem Tag, an dem wir wieder vom Berg runter wollten. Undzwar wieder mit diesem offenem Pick-Up. Das ganze endete darin, dass ich total durchnaesst und erschopft am Fusse des Berges abstieg und wir den Weg Richtung Westen antraten - mit total nassen Sachen am Leib....

Montag, September 04, 2006

Die Berge Teil 2

Endlich raus aus diesem unangenehmen Hotel. Endlich raus aus der engen Stadt. Raus in die Berge!

Nachdem wir den oeffentlichen Bus Richtung Osten genommen habe, fand sich relativ schnell ein kleiner Route Taxi Bus, der nach "Mavis Bank" in die Blue Mountains faehrt. Natuerlich wie immer erst wenn er voll ist. Also nochmal eine halbe Stunde warten, waehrend zuerst die Beine, dann die Arme und, wenn noch Platz ist, alles andere nach und nach eingequetscht wird. Als wir uns dann endlich wieder wie Sardinen fuehlten ging es los: die gewohnten Schlagloecher; das ruckartige Ausweichen; das staendige ein und aussteigen. Nur eines war neu. Die immer tiefer werdenden Abhaenge neben uns waehrend die Strasse immer steiler und kurviger wurde.

Als ein Fahrgast dann den Fahrer bat anzuhalten weil er Durst haette, dieser ausstieg und seinen Becher an einer Quelle, die aus dem Berge kam, fuellte, wussten wir, wir sind nicht mehr im normalen leicht huegligen Jamaika. Wir sind im Hochland!

Nach gut einer Stunde Fahrt erreichten wir Mavis Bank und mussten uns von dort nun eine Transportmoeglichkeit mit Vierradantrieb in die noch hoeher gelegenen Orte suchen, in den wir unsere naechsten Naechte verbringen wollten. Ein Tag zuvor hatte eine Dame vom Hotel noch mit der oertlichen Polizei telefoniert um fuer uns heraus zubekommen ob momentan Fahrzeuge Richtung Berg fahren und ob unser Gaestehaus ueberhaupt auf hat, denn schliesslich ist ja Nebensaison. Nach einem Versprechen des Polizisten etwas guenstiges zu organisieren begaben wir uns also zur Polizei, trafen jedoch nur einen anderen jungen Polizisten an, der offentlichen nicht viel Lust hatte irgendetwas zu tun und sich die ganze Zeite mit jemandem unterhielt. Nachdem er uns versichert hatte, dass der Preis, den uns soeben sein Freund mitgeteilt hatte der guenstigste waere (40 Dollar - was in etwa ein fuenftel des normalen Monatseinkommen waere), hatten wir genug von ihm und machten uns selbst auf die Suche. Es dauerte nicht lang, bis wir ein Fahrzeug (samt Fahrer natuerlich) organisieren konnten, was uns nur 32 Dollar kostete. Leider immer noch sehr viel, denn wir hatten urspruenglich mit ca. 20 Doller gerechnet, da dies auch in allen Reisefuehrern steht, aber leider haben alle hier oben die Preise gewalltig angezogen, da zum einen die Amerikaner die Preis kaputt machen, da sie einfach alles zahlen und zum anderen Nebensaison ist und die Leute nicht auf ihre Einnahmen verzichten wollen.

Was wir da allerdings fuer den etwas niedrigeren Preis bekommen haben, hat schon etwas abenteuerliches an sich: Ein alter Pick-Up, dessen Fahrertuer durch einen Draht verschlossen wird, sonst eher verbeult ist und ausserdem nur zwei Plaetze vorn hat. Ergo: Gepaeck und ich (Arne) auf die Ladeflaeche fuer eine Strecke von ueber 600 Hoehenmetern auf Sand und Geroellwegen. Mehr davon im naechsten Teil...