RUND UM DIE WELT

Dienstag, Oktober 24, 2006

Los Angeles

Wow! Ueber 14 Millionen Einwohner. Ein Autobahnnetz mit mehr als 3000 km Strecke. Kleine Haeuser, mittlere Haeuser, grosse Haeuser und wirklich sehr sehr grosse Haeuser. Weite Straende, hohe Palmen, massige Berge, teure Autos, beruehmte Stars - das alles zusammen ergibt dann die Schlussfolgerung, dass wir uns also in Los Angeles (L.A.) befinden und wir muessen beide immer wieder verbluefft feststellen: Was fuer eine tolle Stadt.
Untergekommen waren wir in dem USA Hostel Hollywood, also wie der Name schon sagt, mitten in Hollywood zwischen dem Sunset und dem Hollywood Boulevard. Also zwischen den grossen Clubs und den Gehwegsternen. Tolle Ecke und ein tolles Hostel - das beste bis jetzt.

Leider hat unsere Landung nicht so toll begonnen. Also die Landung war ok, aber leider sollte mein (Arne) Gepaeck nicht auftauchen. Nach langem Warten am Gepaeckband gingen, nachdem alle Koffer und Taschen von den Fluggaesten heruntergenommen wurden, die Sicherheitstore vom Zubringerband herunter und wir begaben uns deprimiert zum Schalter von American Airlines. Dort wurd uns versichert, dass mein Rucksack noch diesen Abend oder spaetestens am naechsten Morgen zu unserem Hostel gebracht werden wuerde. Doch leider konnten sie noch nicht einmal die Maximalgrenze von 24 Stunden einhalten und ich sollte mein gutes Stueck erst wieder zwei Tage spaeter in den Haenden halten. Aber: Davon liessen wir uns hier nix vermiesen! :)

So ging es dann am ersten Tag mit dem Hostel-Shuttle gleich zum Weltberuehmten Strand von L.A. - und ich muss sagen, dass das wirklich alles wie in den Filmen und Serien aussieht. Danach freuten wir uns darueber, dass es tatsaechlich amerikanische Staedte gibt in denen es ein gut funktionierenden oeffentlichen Nahverkehr gibt - durch Florida waren wir da ja ein wenig geschockt - und fuhren zum ebenfalls weltberuehmten Rodeo Drive. Da hier irgendwie alles weltberuehmt ist lasse ich in den folgenden Saetzen glaub ich einfach das "weltberuehmt" und man kann es sich ja vor jedem Wort vorstellen. Zurueck zum Redeo Drive: Das ist die wohl teuerste Einkaufsstrasse in L.A. Das guenstigste, was man hier in den "billigen" Laeden bekommen kann, faengt etwa bei 300 Dollar an - nach oben gibt es natuerlich keine Grenze. Saemtliche grossen Designernamen sind hier vertreten und erfreuen sich an allen moeglichen Stars als Kundschaft. Hier war u.a. auch die Hauptdarstellerin des Filmes 'Pretty Women' einkaufen und das Hotel, in dem der Film spielte, befindet sich am Ende dieser Prunkstrasse. Zwischen den beiden Strassenseiten fahren dann natuerlich auch Standesgemaess Autos wie Ferrari, Lamborghini, Lotus und viele mehr. Sollte es hier mal einen Massenunfall geben, wuerde dies wahrscheinlich die ein oder andere Versicherung in den Ruin treiben.

Am Tag Zwo wollten wir dann mal in die amerikanische Sportwelt eintauchen, denn wie es der Zufall so will, sollten an diesem Tag die L.A. Kings gegen die Anaheim Ducks (frueher Mighty Ducks - die Mannschaft aus dem gleichnamigen Disneyfilm) spielen. Hm? Ihr wisst nicht warum es geht? Ich sags euch: Eishockey, und zwar im ganzen grossen Stil der amerikanischen Eishockezliga NHL.
Eigentlich wollten wir uns an diesem Tag nur ganz guenstige Tickets besorgen, mit denen wir dann in dem obersten Ring gessen haetten und waere unglaublich weit weg gewesen vom Spielfeld, denn das Staplescenter ist mit ueber 21.000 Sitzplaetzen wirklich sehr gross. Beim Ticketshop bekamen wir jedoch noch andere angeboten. Nach ein wenig verhandeln sollten wir sie fuer nur 15 Dollar mehr in der Tasche und damit die besten Sitze Stadion haben: 1. Ring, Mittellinie, 18. Reihe (knapp oberhalb der Bande), perfekte Sicht. Das Spiel sollte super werden. Nach der regulaeren Spielzeit und einem 2 zu 2 kam es zur Verlaengerung und danach sogar zum Penaltyschiessen (das Elfmeter des Eishockeys). Am Ende gewannen nach einem Nervenkrimi die Ducks und wir waren mehr als gluecklich.

Den vorletzten von insgesamt nur vier Tagen nutzten wir fuer eine Walkingtour durch Beverly Hills, welche von unserem Hostel angeboten wurde. Wir sahen also all die Haeuser der Filmstars und Produzenten und all die Parks, Ecken und Strassen, die man immer aus den Filmen kennt. Anstrengend aber es hat sich gelohnt. Und wir koennen jetzt sagen: Der Leibwaechter von Hugh Hefner (der Playboyverleger) hat mit Kristin geflirtet :)

Am Abend erlebten wir dann noch ein Filmpremiere im Chinesetheater gleich neben dem Kodax Theater (Oscarverleihung). "Borat", eine Komoedie, die man sich eher nicht angucken muss, aber wie es eben in Hollywood so ist, erscheinen bei Filmpremieren immer diverse Stars. Und so kamen wir dann in den Genuss neben dem Hauptdarsteller Ali G. auch weitere Gaeste seines Films zu sehen. So konnten wir zwischen den Reporter, Kameraleuten und Fotographen einen Blick unter anderem auf Ben Stiller, William Ferrell, Shania Twain und Courtney Love erhaschen. Achja, wo wir grade noch bei den Stars sind, am Vortag hatten wir bereits Sandra Bullock im Stadion gesehen. Kristin war also nach so vielen Sternchen gluecklich und ich kann wie sie nur resuemieren, dass uns die Stadt wirklich sehr gut gefallen hat.

Entschuldigt bitte die vielen Schreibfehler, aber wir stehen hier grad in einer oeffentlichen Bibliothek, da Internetcafes sehr teuer sind, und muessen dafuer, dass es hier umsonst ist uns alle 15 Minuten neu hinten anstellen und auf einen freien PC warten. Daher wird dann auch das Schreiben etwas hecktisch und fuehrt natuerlich zu Fehlern.

Heute Abend um 23.45 Uhr geht es dann mit dem Flieger nach Samoa - raus aus der Grossstadt, rein in die Suedsee - ich liebe diese Gegensaetze auf unserer Reise!

Freitag, Oktober 20, 2006

Campeche, Chetumal und mal wieder Playa del Carmen

Wenn man sich schon mal auf die Auskunft einer Busbahnhof angestellten verlassen muss, wird man prompt enttaeuscht. Eigentlich hatten wir vor nach dem Besuch der Ruinen in Uxmal am gleichen Tag die fuenf Stunden Fahrt nach Chetumal anzugehen. Da aber leider der uns genannte Bus schon frueher fuhr und der naechste ueber 2 Stunden auf sich warten lassen sollte wurde nichts us diesem Plan. Nachdem wir unser Leid mit einem in Uxmal getroffenen Wiesbadener teilten, beschlossen wir kurzerhand unseren eigentlich bereits aufgegebenen Plan wiederzubeleben und mit ihm einen spaeteren Bus nach Campeche zu nehmen. Da jedoch die Strasse gebaut wurde und der Busfahrer zudem staendig hinter LKWs zum dahinkriechen verurteilte wurde, dauerte auch diese Fahrt gut drei Stunden. Endlich angekommen nahmen wir uns nach einer Befragung einer auskunftsfreudigen Nonne - und Nonnen kann man ja nun wirklich vertrauen - ein Taxi und landeten kurze Zeit spaeter in einer der schoensten Innenstaedte, die wir bis dato gesehen haben.

Campeche ist die Hauptstadt des gleichnahmigen Bundesstaates und liegt an der Westkueste Yuactans, also am Golf von Mexiko. Historisch beginnt die Stadtgeschichte im 16. Jahrhundert und schreibt etliche schillender Kapitel ueber die wichtige Rolle des Hafens, der zahlreiche Handelsleute, die viel Geld mit sich brachten und Piraten, die een jenes Geld haben wollten, wodurch die 1663 begonnene Stadtmauer errichtet wurde, die noch heute - nicht ohne Grund - zu einem der groessten Touristenmagnete gehoert. Aus diesen Jahrhunderten stammt auch der Kolonialstil, welcher noch heute das Stadtbild stark praegt und mindestens ebenso beeindruckend ist mit die voluminoese Stadtmauer. Der Charme des ganzen wird in den Abendstunden durch eine sehr gut gemachte Beleuchtung der Haeuser, Kirchen und Parks noch verfielfacht. Ergo: Eine wirklich schoene Stadt, die viel zu bieten hat.

Da uns nun jedoch langsam die Zeit in Mexiko davon rannte ging es schon nach zwei Naechten weiter. Und diesmal dann auch nach Chetumal. Also ab in den Bus und einmal quer durch Yucatan: In sechs Studen vom Nord-Westen zum Sued-Osten. Chetumal liegt an der Ostkueste oberhalb von Belize und war dank dieser Position schon immer wichtiger Handelspartner fuer das wohlhabene Land. Dem verdenkt es wohl auch seine Groesse. Sehr viel mehr hatte das recht untouristische Chetumal jedoch leider nicht vorzuweisen und dient daher den meisten Touristen auch nur als Uebernachtungsmoeglichkeit vor der Weiterreise und/oder Ausgangspunkt zu den nicht weit entfernten Naturparks und Mayaruinen. Mit nur 100 Jahren Geschichte kann eine Stadt nun einmal schlecht mit Staedten wie Campeche oder Merida mithalten. Da wir aber nicht nur auf alte Speicher oder Sakralbauten aus sind, gehoert auch Chetumal zum festen Kontigent unserer Reise bei der wir ja ein moeglichst einùmfassendes Bild der Kulter und Gesellschaft einfangen wollen. Chetumal, soweit kann man wohl festhalten, ist eben eine typische mexikanische Stadt und es daher auch wert sie sich anzusehen.

Da wir nur noch drei Naechte Zeit hatten bis es wieder ins Flugzeug geht, mussten wir moeglichst nahe an den Fluhafen Cancun ran, der immerhin etwa sechs Stunden von Chetumal entfernt ist und entschieden uns daher ins bereits gut vertraute Playa del Carmen zu fahren. Jaja, schon wieder mag jetzt der ein oder andere denken. Aber wir wollten einfach ein Zimmer, nach dem wir nicht Stunden suchen und einen Ort, in dem wir uns nicht erst komplett neu zurecht finden mussten. Also verbrachten wir die letzten zwei Naechte im guten alten Posada Freud auf dem Balkon gegenueber den abendlichen Bands - wir hatten wirklich Glueck, dass der Raum sogar frei war - und hielten uns hauptsaechich in Internetcafes auf um noch alles fuer Los Angeles und das bald darauf folgende Samoa zu recherchieren und nicht zuletzt in paar Eintraege unseres Reisetagebuches nachzuholen.

Die allerletzte Nacht in Mexiko verbringen wir im Hostal in Cancun um unseren Flieger morgen frueh rechtzeitig erreichen zu koennen. Tja, und so schliesst sich der Kreis auf Yucatan.

Sonntag, Oktober 15, 2006

Merida und Uxmal

Fuenf Stunden Fernbus. Draussen 35 Grad im Schatten, wolkenloser Himmel, dichtes Unterholz links und rechts der mal besseren mal schlechteren Strasse, die je 100 km grade einmal sechs Kurven besitzt - also immer geradeaus bis eine auftauchende Moorlandschaft die Strassenbauer zwang einen kleinen Knick zu machen. Ab und zu tauchen kleine Doerfer auf, deren Bewohner sich scheinbar durch die Strasse ueber Wasser halten und ein paar Getraenke oder kleine Mahlzeiten anbieten. Alles in allem also eher eintoenig, aber zugleich durch diese scheinbare Unendlichkeit auch wunderschoen.

Etwas erschoepft - obwohl wir ja eigentlich die ganze Zeit nur gesessen haben - erreichen wir die sich im Nordwesten befindliche Hauptstadt von Yucatan: Merida.
Gegruendet, bzw. umbenannt, wurde sie bereits im Jahr 1542 und ist damit die aelteste und heute auch groesste Stadt in Yucatan. Ueber 1,5 Mio. Einwohner draengen sich hier taeglich durch die engen Strassen. Die enorm hohe Anzahl an motorisierten Fahrzeugen aller Art verusachen nicht nur unglaublich schlechte Luft (von KAT oder Russpartikelfilter hat hier glaub ich (Arne) noch niemand etwas gehoert), sondern auch einen Stau nach dem anderen, weshalb hier zwei Sachen eingefuehrt wurden. Zum einen steht an fast jeder Kreuzung, egal ob sie eine Ampel hat oder nicht, ein Verkehrpolizist, der zu jeder Tageszeit mit der Pfeife im Mund die Blechlawinen an sich verbei lotst. Zum anderen wurde die gesammt Innenstadt auf Einbahnstrassen umgestellt. Grade letzteres laesst mich nur bei dem Gedanken ein Auto hier slebst zu fahren zusammenzucken und so freu ich mich ueber den routinierten Taxifahrer, der uns vom Busbahnhof ins Zentrum bringt.

Dort angekommen schlugen wir unser Basiscamp erstmal in einem kleinem Park auf, von dem wir uns dann auf Zimmersuche machten. Da die Orientierung auch hier durch das gitterartige Straßensytem sehr leicht fiel - die geraden Zahlen von Nord nach Süd sowie die ungeraden von Ost nach West - fanden wir uns nicht nur bald gut zu recht sondern auch schnell eine Unterkunft. Merida hat als Sehenswuerdigkeiten ein paar Parks, welche jeden Abend zu Treffpunkten der ganzen Stadt werden, und neben wenigen grossen Kolonialbauten vor allem die sehr grosse zentrale Kathedrale. Anders als die Kirchen in Europa findet sich hier jedoch kein Prunk, keine grosse Altare, Bilder oder aehnliches. Einzig an einem Foto gleich hinterm Eingang, welches den Papstbesuch vor rund zehn Jahren nicht ganz ohne Stolz zeigt, laesst sich erkennen, dass es sich hier um eine katholische Kirche handelt. Naja: am Foto und natuerlich an dem Detail, dass eigentlich alle in Mexiko streng katholisch sind.

Leider hat Merida trotz vieler Empfehlungen in diversen Reisefuehrern nicht sehr viel mehr zu bieten und so entschieden wir uns dann auch schnell zum Tagesausflug in die 80 km weiter suedlich liegenden Maya-Ruinen von Uxmal. Jaja, schonwieder Mayaruinen hoere da schon einige vor sich hinmurmeln. Aber: Es hat sich wieder gelohnt. Uxmal - gesprochen uebrigens "Usch-Mahl" - ist ein Art Mischung zwischen der Groesse der Ruinen in Chichen Itza und des Urwaldflairs der Ruinen in Coba. Zu dem also sehr schoenen Umfeld kam auch noch das Details, dass kaum Besucher da waren. Die paar, welche sich doch dorthin verirrt hatten, waren ausserdem ueberdurchschnittlich viele Deutsche, weshalb wir kein Problem hatten uns abwechselnd und daher unauffaellig zu diversen Fuehrungen hinzu zugesellen und etwas mitzulauschen.

Auf eingezeichneten, aber scheinbar eher ungenutzten Wegen gelangten wir auch zu Ueberresten, die sich noch im Originalzustand befinden, also meistens ueberwucherte Steinhaufen bilden, aus denen ab und zu mal ein oder zwei Waende heraus ragen. Leider sind naehmlich die meisten Ruinen in Yucatan in den 1930er Jahren renoviert oder besser gesagt grundsaniert worden. Das heisst zahlreiche Steinhaufen wurden wieder zu Gebaeuden aufgetuermt und mit Beton und Moertel verkleistert. Fuer uns beide, die wir ja zum Teil auch Geschichte studieren, also ein rueder Schlag ins Historikergesicht. So fand ich die zahlreichen umgestuerzten oder noch zu kleinen teilen erhalten Mauern auch fast interessanter als die auf Hochglanz gebrachten "Ruinen". Naja, wie dem auch sei: Alles in allem war das wieder sehr faszinierend - ein Tip fuer jeden, der hier mal in der Gegend ist :)

Donnerstag, Oktober 12, 2006

Kristins Eltern zu Besuch - Tulum, Chichen Itza und Coba

Endlich war der Tag gekommen. Gespannt warteten wir vor dem Flughafen in Cancun auf meine (Kristins) Eltern. Nach einiger Verspaetung gab es schliesslich am spaeten Nachmittag ein grosses "Hallo" und viel Wiedersehensfreude.
Schon vor 2 Wochen hatten wir beschlossen die ersten Tage mit meinen Eltern auf der kleinen Insel vor Cancun (Isla Mujeres) zu verbringen. Puenktlich zum Sonnenuntergang trafen wir auf dem Fleckchen Land ein (15 min. Faehrfahrt von Cancun) und konnten 2 h nach der Landung meiner Eltern den ersten Drink am Strand einnehmen. Es gab viel zu erzaehlen, so dass das erste Abendessen wie im Fluge verging. In den naechsten Tagen hiess es fuer meine Eltern erstmal "entspannen". Auch wir machten mit und liessen es uns am Strand von Isla Mujeres richtig gut gehen. Bis zum Sonnenuntergang machten wir es uns auf Liegen (fuer uns was neues, ohne Eltern heisst es Handtuch) bzw. am Strand aufgestellten "Betten" richtig bequem. Ein Tag mieteten wir uns ein kleines Auto (Golf-Car) und erkundeten die Insel, die ja nur 7 km lang und 600m breit ist. Auf der Insel fahren nur wenige Autos, so dass sich viele Einheimische und Touristen mit den Zweitakt-Autos fortbewegen. Ausserdem planten wir die naechsten Tage in Mexico. Meine Eltern wollten natuerlich die Maya-Ruinen besichtigen und auch wir wollten endlich mal in den Geschmack des "richtigen" Mexicos kommen.

Nach langem Ueberlegen mieteten wir uns ein Auto. Meine Eltern wollten flexibel sein, wir plaedierten fuer den Bus. Aber wie das immer so ist... Eltern bekommen ihr Recht :)... Erstmal bezogen wir ein neues Quartier. Um neben dem "Entspannen" auch mal ein bisschen Action zu haben, entschieden wir uns fuer den Ort suedlich von Cancun: Playa del Carmen... duerfte euch bekannt vorkommen... auch da waren wir schon mal vor dem Besuch meiner Eltern, um die Hotellage zu sichten.
Wie auch bei unserem letzten Besuch in Playa del Carmen, checkten wir im Hotel Posada Freud ein... www.posadafreud.com...

Die Mayaruinen im eine Stunden richtung Sueden entferntem Tulum waren dann unser erstes Ziel. Die direkt an den Klippen liegende alte Mayahafenstadt ist noch sehr gut erhalten, bzw. renoviert worden. Da waren sie also. Unsere ersten Mayaruinen - alte Tempel, diverse in Stein gehauene Gottheiten und eine festungsaehnliche Pyramide am Rand der Klippen.... wow! Alles zwar fuer den Tourismus auf Hochglnz gebracht aber uf alle Faelle sehr beeindruckend.

Noch groesser sollte es dann am naechsten Tag werden. Nach zwei Stunden Autofahrt auf einer extrem leeren neuen Mautautobahn erreichten wir die Ruinen in Chichen Itza. Die wohl bekannsten Ruinin auf Yucatan haben alle Gebaeude die man bei den Maya nur finden kann: Die grosse Pyramide, viele kleinere aber nicht weniger beeindrucende Pyramiden, unzaehlige Tempel, Sternwarten, ein riesiges Strassennetz und den gigantischen Ballspielplatz. Nein, kein Fussball. Aber dafuer wurde nach jedem Spiel einer gekoepft. Man ist sich nur nicht sicher ob von der Gewinner- oder Verlierermannschaft. Und da das alles ein doch sehr grosses Gelaende ist, haben wir uns dann auch einen mexikanischen Fuehrer angemietet, der nach eigener Auskunft drei Jahre lang deutsch von Tonbandkasseten gelernt hat und uns eine sehr gute Fuehrung darbot. Wer nach Chichen Itza faehrt wird ueberwaelltigt sein von all den Ruinen und sollte vor allem Zeit mitbringen. Und so waren wir dann auch alle ziemlich geschafft am Abend.

Trotz der schweren Beine, welche wir aus Chichen Itza mitgebrachten, hatten wir immernoch nicht genug. Also ging es einen Tag spaeter wieder zu den Ueberbleibseln der Maya. Diesmal verschlug es uns jedoch nicht ans Meer wie in Tulum oder in ein gut begehbares Tourismuszentrum wie in Chichen Itza, sondern mitten in den Dschungel nach Coba. Die Ruinen dort waren umgeben von dichtem Wald und da es zudem noch den ganzen Tag regnete und sich die wenigen Besucher auf dem sehr lang gestrecktem Gelaende zerstreuten hatte das ganze ein bischen den Flair einer Expedition. Gut, zugegeben, die langen Strecken legten wir nicht zu Fuss zurueck, sondern per Fahrradtaxi, aber der Flair blieb auch hierbei durch die schmalen Waldwege erhalten. Gekroent wurde unsere Expedition dann durch das besteigen der groessten Mayapyramide die es auf Yucatan gibt. Was dann etwa wie folgt aussah:

Kristins Mutter lehnt zunaechst dankend ab. Kristins Vater setzt sich nach 8 Hoehenmete auf die Stufen und verkuendet eine Pause (die bis zum Ende anhalten sollte). Kristin zieht ihre Flipflops aus um auf den nassen nicht DIN-konformen Stufen besser Halt zu haben und schafft es bis 11 Hoehenmetern. Arne atmet bei jeder Stufe immer schwerer, vollendet jedoch nach 42 Hoehenmetern die Erstbesteigung. Wenige Minuten spaeter erreicht unewartet Kristins Mutter den Gipfel. Insider behaupten, sie habe nach der Niederlage ihres Mannes und ihrer Tochter der Ehrgeiz gepackt :)

Nach zehn Tagen hies es dann auch shon wieder Abschiednehmen. Also brachten wir die Beiden zum Flughafen nach Cancun. Schweren Herzens verabschiedeten sie sich von uns und flogen Richtung Heimat - mit vielen Geschichten, den neuen Fotos und ein paar ausgetauschter Buecher im Gepaeck.

Freitag, Oktober 06, 2006

Playa del Carmen und Isla Mujeres Vol. 2

Da sassen wir also. Zwei junge Leute aus Europa mitten in Playa del Carmen am oestlichen Karibikende der Halbinsel Yucatan auf einem Balkon im ersten Stock dessen Aussicht auf der rechten Seite von einem gigantischen, uns vollkommen unbekannten Baum begrenzt wurde und uns zur Linken einen Blick auf die Abendbands der Nachbarbar gewaehrte. Das ganze natuerlich bei den nicht zu vergessenden 32 Grad um zehn Uhr Abends. Und was uns da frei Haus vor allem bei der Band "Trible D" geboten wurde war das etwas ueber unserem Budget liegende Hotelzimmer absolut wert: Ein Saenger, der wohl seid seiner Kindheit das Publikum sowohl mit seiner Stimme als auch seinem Buehnetalent unterhaelt; ein Gitarrist, der bei den schwierigsten Solos eher gelangweilt aussieht; ein Schlagzeuger, der nicht nur durch sein Spiel, sondern auch durch diverse orale Geraeuscheffekte heraussticht; und nicht zu vergessen ein Bassist, der abwechselnd von unten und von oben an den Basshals greift - d.h. wenn er seinen Bass nicht grade mal wieder hinterm Kopf spielt. Da wir beide Musikbegeistert sind, haben wir auch schon einiges gehoert und gesehen, aber das war definitiv ein Highlight. Da konnten wir uns nur noch zuruecklehnen - Kristin in der Haengematte nd ich im Stuhl - und geniessen.

Hmmmm.... da war doch noch was? Achja, ich hatte auch mal nebenbei Geburtstag. Das musste richtig gefeiert werden. Also ab in den Supermarkt - ein gigantischer Wal Mart - und fuer 4 Euro eine recht grosse Geburtstagstorte gekauft. Ein Bild davon ist auch bald bei unseren Fotos zu finden. Und ja, wir haben dieses Prachtstueck tatsaechlich komplett verspeist: Fruehstueck, Mittagessen und Abendbrot sag ich nur...

Nachdem wir ein wenig durch die Stadt und ueber den Strand gezogen sind und uns auch hier ein paar Hotols angeschaut haben und zu der Erkenntnis gelangten, dass das Posada Freud in dem wir uns die ganze Zeit aufhielten wohl die beste Wahl sei, ging es einen Tag vor der Ankunft von Kristins Eltern zurueck nach Isla Mujeres um alles noetige bereits zu klaeren und sie dann von dort vom Flughafen abzuholen. Also wieder rein in den Fernbus Richtung Cancun. In Cancun wurden wir dann von komplett ueberschwemmten Strassen ueberrascht, die sich zum Teil in Fluesse verhandelt hatten. Kurz vor unserer Ankunft schien wohl ein Schauer runtergegangen zu sein. Einen Schauer koennte man in der Regenzeit jedoch eher als Wasserfall bezeichnen wie wir ihn selbst auch schon ein paar mal erlebt haben. Auf Grund des extremen Verkehrschaos - was es in Cancun sowieso schon immer gibt - und des ausbleibenden Busses entschieden wir uns diesmal fuer die Kleinbus-Sammeltaxi-Variante. Mit dieser sollten wir zwar sogar guenstiger fahren, aber dafuer auch wesentlich enger und schon der Einstieg durch eine flache Schiebetuer zeigte sich dank geschultertem Rucksack als "etwas" kompliziert. Auf den Ausstieg (rueckwaerts) moechte ich daher hier auch nicht naeher eingehen :)

Nach der obligatorischen Faehrfahrt bekamen wir prompt ein Zimmer im gewuenschten Hotel und auch die Zusage ein weiteres ab dem naechsten Tag mit ein wenig ausgehandeltem Rabatt zuerhalten. Nun heisst es warten auf die Ankunft von Kristins Eltern am naechsten Tag.

Donnerstag, Oktober 05, 2006

Isla Mujeres und Playa del Carmen

Packen, laufen, warten, Bus, laufen, warten, Faehre...

Da waeren wir also: 7 Kilometer lang aber an der breitesten Stelle grade mal 600 Meter breit - die Insel Isla Mujeres. Frei uebersetzt heisst das in etwa Fraueninsel. Aber wer nun Vergleiche mit der deutschen Fraueninsel ziehen moechte, liegt vollkommen daneben. Der weisse Karibikstrand mit zahlreichen Palmen, kleinen Strandbars aus Holz und einer Wassertiefe von nur einem Meter bis weit ins Meer hinein erinnert eher weniger an den Chiemsee als an Werbefotos fuer die schoensten Straende der Welt. Man merkt vielleicht an dem ganzen Lob, dass es uns hier wirklich sehr gut gefaellt. Im Gegensatz zu Cancun gibt es auch so gut wie keine groesseren Hotelanlagen. Die meisten Haeuser haben maximal drei Stockwerke - oder eher noch weniger - und tauchen die Strassen durch ihre bunten Fassaden in ein Farbenmeer. Die engen Gassen geben uns nun zum ersten mal das Gefuehl von mexikanischen Staedten: klein, lebendig aber stets gemuetlich.

Die Tage verbringen wir vor allem mit ausfuehrlichen Studien der heimischen Flora und Fauna in Ufernaehe - also mit langen Strandaufenthalten. Das einzige was einen hier nervt ist, dass man jede Stunde mit der Decke weiterruecken muss um nicht den ueberaus wichtigen Schatten der Palme unter der man liegt zu verlieren. Es gibt also eigentlich nichts was einen hier aus der Ruhe bringen kann. Fast zu ruhig moechte man meinen. Daher war es uns auch eine willkommene Abwechslung den Besuch / Urlaub von Kristins Eltern vorzubereiten. Das hiess vorallem viele Hotels aufsuchen, viele Preise erfragen und selbige verhandeln, viele Zimmer besichtigen und auch aus einigen gleich wieder rueckwaerts raus gehen, wenn man an der Front die fuenf Sterne uebersehen hatte. Alles in allem aber keine unloesbare Aufgabe - ob wir sie gut geloest haben, werden wir wohl bald an der Reaktion sehen wenn die beiden zum ersten mal in ihrem Zimmer stehen. Die Insel jedenfalls ist wohl schon mal eine gute Wahl.

Nach drei Naechten ging es dann schon weiter. Also wieder Faehre, Bus und schliesslich Fernbus Richtung Playa del Carmen. Die Stadt liegt etwa 70 km suedlich von Cancun an der Ostkueste. Wie die meisten Orte ist auch Playa del Carmen in ein quadratisches Strassennetz eingeteilt. Nachdem man ersteinmal das System der durchnummerierten Strassen mit den je nach Himmelsrichtung ungraden bzw. graden Zahlen verstanden hat, kommt man auch relativ schnell mit der Orientierung zurecht. Durch das choatische Cancun geuebt fanden wir auch relativ schnell unsere neue Behausung - die Posada Freud. Ein wunderschoenes kleines Hotel, in dem man sich durch grosse Baeume und Holzveranden ein wenig wie im Regenwald fuehlt. Nachdem wir unser erstes Zimmer beanstanden mussten weil leider die Klimaanlage nicht funktionierte, die wir uns im unveraendert warmen Mexiko extra geleistet hatten, bekammen wir ganz unkompliziert ein anderes und sogar noch groesseres Zimmer. Und das war wohl einer der besten Wechsel die wir je gemacht haben. Denn am Abend sollten wir mit unserem Balkon die besten Logenplaetze erhalten, die es ueberhaupt in Playa del Carmen zu vergeben gibt. Freier Blick auf die Buehne der Bar im angrenzendem Nachbargebaeude, auf der jeden Abend ein paar der wohl besten Band aus der ganzen Umgebung auftreten sollten. Mehr dazu beim naechsten mal...