RUND UM DIE WELT

Dienstag, Januar 30, 2007

Ankunft in Bangkok

Bye bye Tokio und an Halloooo Bangkok.

Aber wo ist Bangkok? Aus dem Flugzeug war zunaechst einmal jedemenge Nebel oder sowas aehnliches zu sehen, also von der Landschaft nicht sehr viel zuerkennen. Dann kamen ein paar steile Links- und Rechtskurven, viel Wasser unter uns und dann, ja tatsaechlich: Der brandneue internationale Flughafen Suvarnabhumi. Der wirkt sehr modern und einfach riesig, wenn man ihn von aussen sieht und spaeter durch die Hallen wandelt. Ein Prachtstueck, dass 45 Mio. Passagiere pro Jahr abfertigen soll. Schade nur, dass er jetzt wohl teilweise wieder geschlossen wird, da anscheinend beim Bau so stark gefuscht wurde, dass nach geradeeinmal 5 Monaten Betrieb Schlagloecher im Rollfeld und aehnliches aufgetaucht und umfangreiche Reperaturen noetig sind.

Das ist aber wohl eher ein Problem der thailaendischen Regierung und der Minister, die deswegen bereits entlassen wurden. Deshalb raus aus dem Flieger und geniessen.

Endlich ist es wieder warm. Keine 7 sondern 33 Grad Celcius. Dazu eine Luftfeuchtigkeit, die wir schon fast vergessen hatten und etwas, was wir bis dato noch nicht wirklich kannten. Ok, wir dachten, dass wir es aus anderen Staedten kennen wuerden, wie z.B. London, L.A. oder auch Berlin, aber das war alles nichts gegen Bangkok: Smok!
Gepaart mit den hohen Temperaturen machte uns das wohl am meisten fzu schaffen und leider ist es auch nicht wie mit anderen Dingen, mit denen wir immer mal wieder konfrontiert wurden und werden - man kann sich einfach nicht daran gewoehnen. Wir hatten zuvor schon davon gehoert und gelesen, dass die Luftverschmutzung in Staedten Suedostasiens sehr hoch sein soll. Aber wenn man selbst den ersten Atemzug tut und merkt, dass man Luft tatsaechlich schmecken kann, dann schnell einen zweiten Versuch unternimmt um die Lunge frei zubekommen, dieser es aber eher noch schlimmer macht, dann weiss man, was mit dem Wort "Smok" wirklich gemeint ist. Die Atemmasken, die einige in Tokio getragen haben erschienen uns immer ein wenig uebertrieben, da Tokio (vor allem im Winter) fuer eine Grossstadt wirklich noch ganz gute Luft zubieten hat. Die Masken, die hier sehr viele Tragen (vor allem Moped- und Berufsfahrer) erscheinen uns hingegen untertrieben. An schlimmen Tage und in besonders belasteten Gebieten, also praktisch fast ganz Bangkok, kann man tatsaechlich sehen, dass die Luft verschmutzt ist. Wie? Naja, ganz einfach: Die Sichtweite betraegt dann nur 200 Meter.

Die Stadt selbst scheint aus allen Naehten zu platzen: Einwohner, Touristen, Moenche, Polizisten ueberall wo man hinguckt. Motorroller, Taxen, Tuk Tuks (das sind diue kleinen offenen Taxen mit drei Raedern), Transporter, Laster und zahlreiche wilde Fahrzeugselbstkonstruktionen wo man hingeht. Tempel, Palaeste, Einkaufshaeuser, Maerkte, Restaurants und Garkuechen koplementieren dieses Bild zu einer auf uns ziemlich verrueckt wirdenden Metropole. Das ist alles schon ein wenig stressig wenn man zum Beispiel einfach nur mal ueber die Strasse gehen moecht, aber einfach nicht kann, weil auf einer zweispurigen Fahrbahn 3 1/2 Spueren Verkehr vorbeiziehen. Aber es ist auch diese unglaubliche Vielfalt, die Bangkok eben so spannend macht - achja, und natuerlich das kleine aber sehr feine Detail, dass es ziemlich guenstig hier ist.

Die ersten Tage vertrieben wir uns dann auch ersteinmal damit uns aufs Klima einzustellen und uns durch die thailaendische Kueche durchzuprobieren - viel Essen fuer wenig Geld - toll!
Natuerlich gab es auch noch ein wenig Sightseeing. Und dabei war eines fuer uns am beeindruckensten: Die Tempel - zum einen findet man sie wirklich an jeder Ecke, zum anderen erreichen sie Ausmasse, die einen nur in blankes Erstaunen versetzen. Aber weder ihre Vielzahl, noch ihre Grosse machen sie so unglaublich beeindruckend. Es ist vielmehr ihre Ausstattung, die vergoldeten Waende, Treppen, Tuerme, Tore an denen maechtige verzierte Waechter stehen, riesige Gemaelde, Figuren, Verzierungen, Mosaike, Altare und natuerlich Buddastatuen. Tja, ich werde wohl nie wieder in eine katholische Kathedrale gehen und staunen koennen. So werden wir andere Sakralbauten wohl immer mit den Tempeln hier vergleichen und sie werden so gut wie nie "gewinnen" koennen.

So, jetzt aber erstmal genug von Prunk und Palaesten. Heute Abend geht es mit dem Nachtzug in denen Sueden Thailands, nach Kho Samui. Mal schauen was uns auf den Inseln so erwartet...

Donnerstag, Januar 25, 2007

Tokyo Tag 4, 5 und 6

Da uns der Tempel am 3. Tag so gut gefallen hat, haben wir entschieden am 4. Tag noch einen weiteren zu besuchen... Der Asakusa Schrein. Laut Reisefuehrer, einer der traditionellsten Tempel und sogar in unserem Stadtviertel gelegen. Also wanderten wir los. Was uns erwartete war witzig... ja der Tempel war sehr traditionell, doch beim zweiten hinsehen bemerkten wir die neuen Holzbalken, den Anstrich und vor allem Fahrstuehle fuer Rollstuhlfahrer... naja... wie auch immer. Wir waren sehr mit der zum Tempel zugehoerigen Einkaufsstrasse beschaeftigt in der sich tausende japanische Touristen tummelten. Nach dem Tempel fingen wir damit an die Sachen nachzuholen die wir nicht gefunden bzw. nicht offen hatten. Also ab zum Koenigspalast und dem Garten/Park. Im Park gab es nicht viel zu sehen... Lauter kahle Baeume und Winterrasen... naja aber die Aussicht auf das GEschaeftsviertel war ganz nett. Den Koenigspalast konnte man auch nicht beweundern. Der liegt hinter einer 20m hohen Mauer versteckt zwischen Baeumen. Man soll ihn wohl von irgendeinem Hochhaus bewundern koennen. Das haben wir allerdings auch nicht gefunden. Auf unserem Weg durch die Stadt zog es uns dann ins Stadtviertel "Ginza", eines der teuren. Im ganzen Stadtviertel findet man Designerlaeden ( a la Gucci, Prada usw.), aber auch das quirlige tokyoanische Leben. Lauter Geschaeftsfrauen und Maenner stolzieren durch die Strassen, um auf dem "nach Hause Weg" noch etwas zu Essen oder sich die Nasen an den Schaufenstern platt zu sehen. Wir waren absolut fasziniert von den gigantischen "blinkblink"Leuchtreklamen, die wir auch ausgiebig fotografierten. Nach einem langen Tag ging es zurueck ins warme Hostel.

Die beiden letzten Tage verbachten wir ganz "entspannt". Am 5. Tag gingen wir erstmal wieder zu der lustigen Strasse in der man sich mit Crepes vollstopfen kann. Gluecklich und satt verliessen wir die Strasse. Danach streiften wir noch fuer ein Stuendchen durch einen Park (nix besonderes, sieht aus wie in Berlin), um dann unsere letzte Tokyo-Mission zu erfuellen: Das Rathaus finden und den Sonnenuntergang sehen (der ist ja relativ frueh, weil Winter in Japan). Mit einem anstaendigen Stadtplan und etwas Glueck haben wir es nach 1 1/2 Stunden sogar geschafft... und schwups mit dem Fahrstuhl in den 50. Stock und warten und Aussicht geniessen... Besonders haben wir uns gefreut, dass das Geruecht stimmt, das man Japans beruehmtesten Berg / Vulkan sehen kann, den Mt. Fuji. Und wie kitschig kann es sein, wenn die Sonne ueber der Grossstadt und hinter dem Berg glutrot sich verabschiedet. Jaja... wir haben's genossen und viele Fotos gemacht.
Danach mussten wir wieder ins Hostel finden und das ging nur durch und ueber den groessten Umsteigebahnhof der Welt. Und wie soll es auch anders sein: 18 Uhr, Stosszeit. Nach einer halben Stunde stapeln in der S-Bahn ohne Sitze kamen wir auch an.

Am 6. Tag bereiteten wir unsere Abfahrt nach Bangkok vor: Waesche waschen, e-Mails schreiben, Rausfinden wann wir wo und wie zum Flughafen kommen, Sachen packen usw. Zum Abschied dann nochmal Aufgussnudeln mit Staebchen und Sushi aus dem Kuehlregal und ab ins Bett... jaja so kann auch ein Tag vorbei gehen.

Tokyo Tag 1, 2 und 3

Also, der erste Tag/Abend in Tokyo.
Als wir in dem netten Hostel ankamen waren wir ziemlich am Ende. Nach der letzten Nacht im Auto vor dem Flughafen in Neuseeland und dem 11 1/2 stuendigen Flug wollten wir nur noch etwas essen und ins Bett. Und was macht man, wenn man irgendwo fremd ist und was zum Essen braucht: McDonalds. Zum Glueck gibt es einen Laden gegenueber des Hostels und siehe da: aeusserst guenstig. Aber schon nach 3 Stunden Japan schlitterten wir in unseren 1. Phopa. Ich bestellte 3 Burger, tippte mit meinen Finger auf ein Bildchen und zeigte danach eine 3 mit den Haenden. Ganz irritiert fragte die Japanerin nochmal nach (auf japanisch). Und da merkten wir was wir falsch gemacht hatten. Japaner zeigen eine 3 nicht mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger. Eine 3 ist Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger. Eine 1 ist z.B. nur der Zeigefinger und nicht der Daumen. Naja alles kompliziert, aber jetzt wissen wir es ja. Nur bloed, dass man sich jedesmal n Krampf in den Fingern davon holt...

Nach dem McDonalds-Aufenthalt fielen wir ins Bett und schliefen erstmal... und schliefen und schliefen...

Wir schliefen mal richtig lange. Nach den 3 Wochen Neuseeland in 10 Bett-Zimmern mit schnarchenden Fruehaufstehern war das dringend noetig. Ohne Witz, die 3 WOchen Neuseeland waren bis jetzt am anstrengendsten. Ich habe keine AHnung wie es Leute die da z.B. 1 Jahr zum arbeiten hingefahren sind, es schaffen, 1 Jahr in diesen Jugendherbergen zu wohnen.

Naja, ein Nachteil hatte die Jugendherberge bzw. japanische Betten: Japaner schlafen ja traditionell auf dem Boden, auf einer kleinen, duennen Matte. Da sie natuerlich wissen, dass Europaer in diesem Sinne verwoehnt sind, sind in den Jugendherbergszimmer standardmaessig Doppelstockbetten. Aber (!) nicht so toll mit Matratze, sondern lediglich mit der duennen Matte bestueckt, die auch auf dem Boden liegen wuerde. Aber es war ok, hart schlafen soll ja angeblich gesund sein und so.

Ausgeschlafen gings am naechsten Tag los. Und weil die Mittagszeit schon da war, ueberlegten wir was wir essen sollten oder wollten. Also schlichen wir erstmal an den ueberfuellten Restaurants vorbei (Mittagspause der Arbeiter). Naja irgendwie konnten wir mit den Gerichten nichts wirklich anfangen. Und was macht man da? McDonalds. Ja wir muessen zugeben: wir waren schon wieder da.
Danach liefen wir mal einfach so los. In die oeffentlichen Verkehrsmittel trauten wir uns (noch) nicht und ein Ziel wollten wir uns an unserem ersten Tokyo Tag auch nicht stecken. Nach ein paar Minuten kamen wir in ein Viertel, dass ich schon aus dem Reisefuehrer kannte: Akihabara das "Elektronikmekka". Das ganze Viertel besteht aus kleinen, grossen und Riesenlaeden/Shoppingcenter, die mit Elektronikzeug vollgestopft sind. Naja und wie man das so von Japanern in Verbindung mit Elektronik kennt: alles total abgefahren, neu und einfach anders. Als wir zum ersten mal so ein 10 stoeckiges Shoppingcenter betraten kippten wir fast nach hinten um: alles blinkte, quietschte, rannte, rot, gruen, rosa, blink blink, ... manmanman ziemlich krass. Ungefaehr 2 Stunden banten wir uns den Weg durch die neusten japanischen Trends... IPods, Laptops, Playstations (3 Natuerlich)... doch schnell stellten wir fest: die Preise sind ungefaehr gleich, also nix mit "schnell mal nach Japan und Elektronikgeraete kaufen". Bis auf kleine Ausnahmen (Playstation) lohnt sich das nicht.
Nach 2 Stunden hatten wir eine kleine Pause verdient und fanden uns in der Massagesesselabteilung wieder. Und wer jetzt denkt, da gabs bestimmt sone Teleshop Minimassagesessel... NEIN, sowas hatten wir noch nie gesehen. Man setzt sich rein und erstmal wird der Koerper nach der individu. Abmessung abgetastet, dann quetscht der Sessel alle Koerperteile ein, um sie wirklich ausgiebig und intensiv durchzukneten, ja wirklich kneten manchmal bis zur Schreigrenze... lustige Teile...
Irgendwann konnten wir uns auch von diesen Geraeten trennen und beschlossen doch noch einen Punkt auf die Tagesliste zu schreiben: wir wollten zum Koenigspalast laufen und uns den dazugehoerigen Park anschauen (in den Palast kommt man nicht rein). Also trabten wir los. Ungefaehr eine halbe Stunde dauerte der Marsch, bevor wir erschoepft ("kalt kalt kalt") am Eingang des Parks ankamen. Dort erwartete uns ein Schild auf dem ganz verwirrende Dinge zum Thema Oeffnungszeiten standen (fuer jeden Wochentag 3 verschiedene Oeffnungszeiten, je nach Jahreszeit, Feiertag usw.). Naja, jedenfalls war der Park geschlossen, das ueberraschte auch einige Tokyoaner. Also haben wir beschlossen, es in den naechsten Tagen nochmal zu probieren.
Zurueck ging es mit den Oeffentlichen Verkehrsmitteln (ja wirklich, wir haben uns getraut). Eigentlich war es ganz einfach mit dem Fahrkartenkauf und so, nicht schwieriger als in Berlin. Bloss eng: In den Stosszeiten werden in Tokyo sogar die Bahnen ausgetauscht, d.h. es fahren nicht die normalen S-Bahnen, sondern S-Bahnen praktisch ohne Sitze (nur n paar zum runterklappen).

Am dritten Tag wollten wir mal etwas traditionell-japanisch-kulturelles sehen. Also beschlossen wir zu dem beruehmtesten Tokyo-Schrein (Tempel) zu fahren: Der Meijin-Schrein.
Also rein in die Bahn und losgefahren. Der Schrein war wirklich sehr sehenswert. Beschreiben ist in sonen Situationen schwer. Koennt ihr auf den Fotos sehen.
Jedenfalls zog es uns danach in eine Strasse, die wir beim Aussteigen aus der Bahn entdeckt hatten: eine Strasse in der mal wieder alles blinkte und sowieso schrill aussah. Und da standen wir: in der, bei den tokyoanischen Jugendlichen, beliebtesten Shoppingmeile. Natuerlich waren die ausgestellten Klamotten alle viel zu klein fuer uns Europaer, aber wir entdeckten etwas, was uns in den naechsten Tokyo-Tagen suechtig machen sollte.... der japanische Crepe. Ja, diese Spezielitaet heisst wirklich so: es ist ein Crepe (so wie der Franzoesische) gefuellt mit mind. 3 Suessigkeiten bzw. Obstsorten (z.B. Bananae, Vanilleieis, Nussstueckchen und Sahne) und das alles konisch zusammengerollt... hm... echt lecker

Vollgegessen ging es zur naechsten Tokyo-Attraktion: das neue Rathaus. Das Rathaus hat 50 Stockwerke (und ist damit ganz schoen hoch) und eine Besucherplattform gaaaaaanz oben (aber natuerlich verglast, nicht offen). Wir wollten uns ganz kitschig den Sonnenuntergang von da oben angucken, da man wohl sogar den Mt. Fuji von dort sehen kann. Aber planen ist in Tokyo schwer... Wir haben dieses Rathaus schlicht und einfach nicht gefunden... Wir sind quer durch das Geschaeftsviertel gewandert, von einem Hochhaus zum anderen.. tja neuer Versuch in den naechsten Tagen.

Welcome to Japan...

Welcome to Japan...

nuschelte der Immigration Officer am Schalter und klebte uns einen Sticker in den Pass mit dem wir fuer 90 Tage in Japan bleiben koennen... ganz so lange wollen wir das nicht, um genau zu sein nur 7 Tage, denn mehr wuerde unser Geldbeutel wahrscheinlich nicht mitmachen, aber wir freuen uns auf einen 7taegigen Kulturschock.

Nach der erfolgreichen Immigration hiess es fuer uns Gepaeckband finden, um unsere Rucksaecke in Empfang zu nehmen... gar nicht so einfach... unser erstes Erlebnis in Japan: ungefaehr 20 Minuten standen wir am ausgeschriebenen Gepaeckband, so langsam verliess uns die Hoffnung, dass unsere Rucksaecke mit in der Maschine waren. Dann kam ich auf die Idee mal wieder an die Anzeigetafel zu schauen. Und siehe da: klammheimlich wurde die Nummer vom Gepaeckband geaendert und wir standen umsonst da. Eine Ansage gab es natuerlich: auf japanisch!
Jedenfalls ging dann alles glatt mit unseren Rucksaecken und das 2. Abenteuer begann: Transfer in die Stadt finden: der Flughafen Tokyo Narita befindet sich naemlich 66km ausserhalb der Stadt. Schon vorher hatte ich im Internet gelesen, dass es mehrere Moeglichkeiten gibt. Eine ist der Touristenshuttle mit soner Schnellbahn und die andere mit einer stinknormalen S-Bahn, fuer die Haelfte des Preises (1000 YEN, 1 Euro = 150 Yen). Naja und nun schickten ein natuerlich alle zur Touri-SchnellBahn... aber nicht mit uns... :)
Nach suchen und 5 mal Nase putzen ("man ist das kalt hier") ging es zur S-Bahn.
Die S-Bahn brauchte 1 Stunde und 20 Minuten bis zur Innenstadt und wir waren das erste mal mit so richtigen Japanern konfrontiert...

Bevor ich mit unseren weiteren Erlebnissen fortfahre mal n paar Dinge vorab... Japan und vor allem Tokyo ist ja mit so einigen Klischees behaftet... hier unsere Eindrueck... wahr oder falsch

Tokyo ist hypermodern, neu und schnelllebig!

Ja und nein!
Erstmal vorweg: wir haben uns Tokyo nicht so vorgestellt, wie es ist. Tokyo hat z.B. in dem Sinne nicht wirklich eine Innenstadt. Zwar gibt es einen Kern, der ist aber total verstreut. Das faengt schon bei den Gebaeuden an: es gibt unglaublich hohe Gebaeude (ueber 300m), die aber immer vereinzelt in der ganzen Innenstadt verteilt stehen. Der Rest der Gebaeude ist so 5 - 10 stoeckig. Nach ein paar Tagen habe ich ein Zitat in einem Reisefuehrer gelesen: Tokyo ist keine Metropole, Tokyo ist ein Dorf. Ist natuerlich nicht so richtig die Wahrheit, aber dadurch, dass jede Strasse irgendwie gleich aussieht (3spurige Strasse, 5 - 10 stoeckige Gebaeude) fuehlt man sich ebend nicht wie in Manhattan (New York).
Geht man in die Haeuser oder guckt sich die Fassade genauer, sind Ausstattung und Einrichtung nicht wirklich speziell oder hypermodern. Es sind halt ganz normale Haeuser, wie in jeder Grossstadt in Deutschland. Es gibt ein paar aeltere Ecken, aber auch die vereinzelten neuen Wolkenkratzer. Naja, aber nich wirklich aussergewoehnlich verrueckt.
Was wirklich stimmt: Japaner stehen auf lustige Toiletten. Einmal sassen wir in einem Restaurant und ich ging auf die Toilette. Arne wunderte sich, weil ich 10 Minuten spaeter erst wieder zurueck kam: ich hatte vor lauter knoepfen die Spuelung nicht gefunden. Wir haben das stille Oertchen natuerlich wie alle Touris fotografiert.
Wir wohnen im aeltesten, traditionellsten Stadtteil Tokyos. Hm... aber so richtig traditionell sieht es hier auch nicht aus. Nur ab und zu findet man mal ein altes japanisches Haus zwischen den Standard 5 -10 stoeckigen Gebaeuden.
Vielleicht liegt es an dem grossen Erdbeben von 1923 oder an der Bombardierung im 2. Weltkrieg (gerade viele Tempel, die in der ganzen Stadt verteilt sind/waren wurden zerstoert).

Tokyo ist die teuerste Stadt der Welt !

Nein, finden wir nicht so.
Wir sind natuerlich mit unglaublichen Erwartungen hier angekommen: "werden wir ueberhaupt was Bezahlbares zum Essen finden" "wie sieht unsere Unterkunft fuer 13 euro/nase/nacht aus" "koennen wir uns ueberhaupt eine bahnfahrt leisten"...
Hat sich alles nicht bestaetigt. Unser Gefuehl ist, das Tokyo fuer einen normalen Touristen nicht teurer ist als Berlin Mitte. Man muss natuerlich ein wenig Reisefueherwissen haben, um die allzu teuren Gemeinheiten zu umgehen (wie auch in Berlin). Aber Essen in lustigen Strassenrestaurants (wie bei uns vielleicht n schicker Doenerladen) mit traditionellem japanischen Essen kostet zwischen 5 und 8 Euro. Richtige Restaurants sind natuerlich teurer (ab 15 Euro) aber das ist bei uns auch so.
Unser Hostel ist richtig nett. Es ist zentral an einer grossen Bahnstation gelegen, trotzdem ruhig, da Hinterhaus. Wir wohnen im 4bett Zimmer, aber geschlechtergetrennt (Japan halt). Ich habe mein Zimmer immer fuer mich allein, Arne nicht... :)
Man hat eine Zimmerkarte und kein Schluessel und einen Fernseher (mit Flachbildschirm, aber natuerlich nur japanisch). Das ganze kostet wirklich 13 Euro pro Nase pro Nacht (im Vergleich: Potsdam Jugendherberge: ab 23 Euro die Nacht).
Bahnfahren ist auch ok. Einmal von der einen Seite der Innenstadt zur anderen Seite kostet 190 Yen (das sind 1,20 oder so). Zum Vergleich Berlin: 2,60 Euro.

Japaner essen nur Sushi und rohen Fisch!

Naja...
Wir haben wirklich unglaublich wenig reine Sushi-Restaurants gefunden. Klar kriegt man in jedem Restaurant so ein bisschen rohen Fisch... aber halt nicht so wie wir uns das vorstellen. Im Supermarkt haben wir viel Sushi gesehen. Die Leute kaufen sich das dort schon fertig, um es in der Mittagspause zu essen. Aber ansonsten sehen wir hier viel Reis, Nudelsuppe und Huehnchen/Schweinefleischsossen... Aber vorweg: da wir in den naechsten Monaten noch viel Reis essen werden, waren wir auch bei MCDonalds und in einem italienischen Restaurant (unglaublich guenstig: Salat, Minestrone, Pizze fuer 5,50 Euro pro Person).

Japaner sind ueberhaupt nicht modebewusst!

Doch!
Japaner sind unglaublich schick und das hat uns wirklich ueberrascht. Zwar sieht man hier in der Innenstadt von Tokyo nur die Businessversion des Durchschnittsjapaner... aber manmanmanman sind die alle gut gekleidet. Die Maenner tragen nur Anzuege (das ist vielleicht noch normal), aber die Frauen sind grundsaetzlich im Minirock mit hohen Schuhen und langen Maenteln unterwegs. Niemand sieht normal aus, alle irgendwie besonders.

Japaner haben ein Handyproblem!

Wahrscheinlich nicht mehr oder weniger wie einige Europaeer.
Aber es ist schon merkwuerdig... in saemtlichen Bahnen herscht zwar ein Handy-Telefonier-Verbot, aber das erste was ein Japaner macht, wenn er in die s-bahn steigt: Handy rausgenommen und sms getippt oder rumgespielt, denn das ist nicht verboten. Grundsaetzlich besitzt ein Japaner auch ein oder zwei oder drei Handys, aber natuerlich nicht so normal, sondern IMMER ein knallbuntes Klapphandy in rosa oder tuerkis oder orange. Und wir haben wirklich bis jetzt noch nie ein normales Handy in schwarz mit Display gesehen. Ne, immer klappbar und bunt. Schon komisch...

Japaner sind kaelteresistenz!

JAAAAA!!!
Also der japanische Winter ist ja ungefaehr mit dem Deutschen zu vergleichen. Im Moment sind es zwar noch so 10 Grad, aber normalerweise ist es im Januar kaelter. Wie schon oben beschrieben, haelt es aber die Frauen nicht davon ab, im Minirock durch die Weltgeschichte zu flanieren. Arne und meiner Einschaetzung nach laufen 88% der Frauen in Tokyo mit kurzen Rock und Stiefelchen rum... Achja... Strumpfhosen kennen sie natuerlich nicht.
Auch die Schuluniform ist aeusserst... naja... kalt. Sowohl Jungs als auch Maedels sind um die Beine kurz bekleidet und ohne Strumpfhose unterwegs. Uns froestelt es schon beim Anblick. Und dazu kommt noch: unter den Maedels ist es gerade besonders modern, wenn sie Schulschluss haben ihren schon recht kurzen Schuluniform-Minirock bis zum Bauchnabel hochzuziehen. Wir haben keine Ahnung warum man das im Winter machen muss, aber alle tun das hier...
Achja und diese Kaelteresistenz faengt schon bei kleinen Kindern an: im Kinderwagen werden diese zwar mit dickem Anorak und Schal, aber mit kurzer Hose rumgefahren.

Japaner sprechen doch Englisch.

Vergesst es!
99,9% der Japaner sprechen kein Englisch. Das ist ja vielleicht noch nicht so das Problem, aber wenn dann auch noch alle Schilder und Beschriftungen in japanischen Schriftzeichen bedruckt sind, hat man n Problem. Wenn man irgendwo hingeht und was haben/kaufen moechte (Stichwort: Restaurant) wird man in japanisch angesprochen. Einfach so... ohne Hemmungen... wie selbstverstaendlich. Und dann steht man erstmal da und denkt sich: "ok. Soll ich jetzt auf Deutsch antworten". Eine lustige Begebenheit gab es in einem Wolkenkratzer in der Innenstadt: Wir waren auf der Suche nach einer Aussichtsplattform in 300 m Hoehe und Arne ging, um mal nach dem Weg zu fragen, in einen der Wolkenkratzer rein. Er ging schnurstracks zum Informationsschalter und wollte gerade seine ersten Worte sprechen, als der Mann dahinter seinen Oberkoerper nach unten beugt. Nach 1 Minute guckte er wieder hoch und ueberreichte Arne mit hochrotem Kopf einen eingeschweisten Zettel auf dem in englischer Schrift stand: "Hallo, dieses Gebaeude hat keine oeffentlichen Raeumlichkeiten." Jaja, schon schwer den Satz auf englisch auswendig zu lernen. Aber auch sonst verzweifelt man, wenn man etwas Wichtiges zu erledigen hat. Da heisst es dann immer: Haende und Fuesse.

Japaner sind kleine Schleckermaeuler...

Ja, und das hat uns am meisten ueberrascht.
Japaner koennen unglaublich gut Gebaecksachen herstellen. An jeder Ecke findet man kleine Baeckereilaeden die viele kleine duftende Dinge ausstellen. Jeder Bahnhof riecht wie in einer Windbeutelfabrik. Und das Beste ist: Japaner machen superleckere Crepes in 500 Varianten. Ob mit Erdbeeren, Bananen, Sahne, Vanilleeis oder allem zusammen gefuellt. Es schmeckt unglaublich gut. Und jeden Tag schaffen wir es nicht an diesen Staenden vorbei zukommen.

Sonntag, Januar 21, 2007

Neuseelands Kultur, Tierwelt und nicht zu vergessen: Der Schlussstrich

Schoene Landschaften, lustige Tiere und ein impulsantes Repertoire an Pflanzen - so koennte man Neuseeland wohl ganz gut beschreiben. Diese drei Punkte machen es zu einem empfehlenswerten Ziel auf der Weltkarte und wenn wir wieder mal in die "Gegend" gelangen, werden wir uns bestimmt auch die Suedinsel ansehen, die ja noch schoener sein soll. Auch die Geschichte und Kultur der Maori ist interessant, unterscheidet sich aber nicht sonderlich von der anderer Suedseeinseln, was wir ja zwei Monate bereits erforschen konnten. Bleibt also auf der Checkliste noch die Kultur der heutigen Neuseelaender, welche nun mal die klare Mehrheit ausmachen und das Land in jeder Hinsicht praegen. Leider ist eben diese Kulter fuer unseren Geschmack zu europaeisch/britisch bzw. US-amerikanisch.
Kristin stellte daher auch oefter Vergleiche mit Schoeneiche, Berlin, dem Hartz und anderen gutbekannten Oertchen an - nicht ganz zu unrecht. Zu grosse Aehnlichkeiten mit zu Hause. Dadurch verliert ein Land, wie wir jedenfalls meinen, seinen Reiz. Man findet nichts Neues, nichts Anderes, nichts was aus unserer Sicht vielleicht unlogisch scheint, aber dem ganzen doch wieder seinen eigenen Charme verpasst - schade Neuseelaender, dass ihr zu "westlich" fuer uns wart.

Neben den Neuseelaendern gibt es natuerlich noch andere Lebewesen dort, welche zahlenmaessig sogar stark ueberlegen sind. Da waeren zunaechst einmal das Klischee der allgegenwaertigen Schafe. Und ja, das Klischee stimmt - wollige, geschorene, grosse, kleine, alte, junge, wenige und viele Schafe tuemmeln sich auf den zahlreichen Weiden bei jeder Hanglage. Wenn es mal keine Schafe waren, so fanden sich dafuer bestimmt immer ein paar Kuehe. Es gibt eigentlich nur eine Tierart, von denen es mehr als Schafe gibt: Die Opossums - eine aus Australien eingeschleppte Nagergruppe, welche in Neuseeland keine natuerlichen Feinde hat und es sich daher so richtig gut gehen laesst. Dies jedoch zum Leidwesen der hiesigen Pflanzenwelt und daher auch der Neuseelaender. Neben dem Standartspruch "Nur ein totes Opossum ist ein gutes Opossum" (und das obwohl die kleinen Dinger so niedlich sind) bekamen wir noch etwas anderen zu Ohren. Eine andere deutsche Reisende wurde gefragt wie viele Menschen denn in Deutschlahnd leben wuerden (in NZ sind es rund 4 Mio.), antwortete das es etwa 80 Mio. seien und bekam einen fast schockierten Ausspruch zu hoeren: "Was? Das sind ja genauso viele wie wir Opossums haben!"
Leider haben wir in unseren drei Wochen hier nie ein Opossum zu Gesicht bekommen, da die Kleinen nachtaktiv sind. Nein, 'Kein' stimmt nicht, jedenfalls kein Lebendes, dafuer aber etwa alle 50 Meter ein "schlafendes" auf der Strasse. Das macht bei insgesamt 3400 gefahrenen km dann rund... aaaeeeh... hmm... ach, egal.

Ein Tier dessen Population eher im krassen Gegensatz zu den eingefuehrten/eingeschleppten Arten steht ist der Weltbekannte Kiwi. Auch wenn wir nie einen gesehen haben, was den meisten Neuseelaendern genauso geht, konnten wir irgendwie seine Anwesenheit die ganze Zeit ueber spueren. Komischer niedelicher beruehmeter Vogel. Schliesslich ist ja die Frucht nach ihm benannt und auch die Neuseelaender selbst nennen sich gern so - fuehrt manchmal zu verwirrungen, aber irgendwann findet man schon heraus, ob was zu essen, was mit Federn oder die Saugetiervariante gemeint ist.

Neuseeland, eines Tages sehen wir uns bestimmt mal wieder - und dann bitte mit noch mehr Kauribaeumen, lebenden Opossums und tausenden von Kiwis...

So, jetzt noch der Schlussstrich:
_____

fertig.

Samstag, Januar 20, 2007

Der Kreis schliesst sich - zurueck nach Auckland

Wellington - die Hauptstadt Neuseelands. Unser erster Eindruck war, dass es die kleine Schwester Aucklands ist: Ein wenig zierlicher, etwas ruhiger, aber insgeheim kann sie doch minestens genauso quirlig und interessant sein. Dieser Eindruck sollte sich in den drei Tagen die wir dort verbrachten bestaetigen. Da waere zum einen der Botanische Garten, zu dem man mit dem b eruehmten Cable Car gelangt, und in dem man entspannt schlendern kann. Zum anderen gibt es natuerlich die Regierungsgebaeude: Das Bienenstockartige Kabinett sowie die historischen Gebaeude des Parlamentes und der parlamentarischen Bibliothek. Historische bedeutet in Neuseeland allerdings, dass die Erbauung ca. 120 Jahre zurueck liegt, also schon ein paar Jaehrchen, abe im Vergleich zum Rest der Welt eher noch die Kinderstube, zum angucken ist es aber ganz nett. Ebenso gut schlendern (aber nur nach Kristins Meinung auch zur Entspannung) kann man in den zahlreichen Einkaufsstrassen. Nachdem wir alles ausgiebig getan hatten, ging es erstmal ins Internetcafe, da dies nur in Auckland und eben in Wellington wirklich guenstig ist und schrieben uns mit E-Mails, Blogeintraegen und co. die Finger wund und die Koepfe leer. Um diesem sich anbahnenden Vakuum in unseren Schaedeln entgegen zu wirken, ging es am naechsten Tag ins Te Papa Museum, dem Neuseelaendischen Nationalmuseum. Das schoene an dem Museum ist ohne Zweifel seine multimediale Ausstattung und der freie Eintritt. Zwei Aspekte von denen sich deutsche Museen noch ein paar Scheiben abschneiden koennten. Das Museum selbst ist jedoch etwas gewohnungsbeduerftig, da es nicht wirklich EIN Museum ist, sondern eher sechs oder sieben in einem Gebaeude, die sich stark ineinander vermischen. So finden sich dort Naturwissenschaften (Erdentstehung bis Tiere in Neuseeland), Geschichte (ueber Maoris und ueber das neue Neuseeland), Kunst (Maori und Moderne), Architektur, Neuseelaendische Musikerfolge, Religion, Suedpazifik und irgendeine Gastausstellung (bei uns ueber aegyptische Mumien). Zwischen Kleidungs- und Moebelstuecken der ersten Siedler finden sich magische Steine der Maori und Touchscreens auf denen man erfaehrt wie man verhindern kann, dass Fremdorganismen nach Neuseeland eingeschleppt werden. Hm... Was man nicht alles macht, wenn der Kern der eigenen Geschichte nur rund 150 Jahre umfasst. Das ganze ist also eine sehr huebsche Sache fuer Familien und auch sicher ein netter Zeitvertreib fuer die Grossen aber nach unserem Geschmack eben auch nicht sehr viel mehr. Angucken auf alle Faelle, unbedingt noch mal rein - nein.

Nach drei netten Tagen stiegen wir wieder ins Auto und zogen weiter in Richtung Norden nach New Plymouth an der Westkueste. Hierbei handelt es sich um einen groesseren Kuestenort, der ebenso nett ist wie alle anderen, aber doch eine interessante Mission fuer uns bergen sollte: Ein Foto vom Mt. Egmont, einem 2517 Meter hohen Vulkan, zu schiessen. Das mag sich jetzt vielleicht einfach anhoeren, kann aber auf Grund staendig wechselnder Wetterbedingungen, sprich Wolken, seine Tuecken haben. Da wir nur eine Nacht dort waren, hatten wir nur zwei angebrochene Tage zur Verfuegung und drei Moeglichkeiten zum Abschuss zu kommen.

Variante 1 - von einem huebschen kleinen See aus, in dem man als Kirsche auf dem Eisbecher die Spiegelung des impulsanten Vulkans mit aufs Bild bekommen soll.
Variante 2 - vom Besucherzentrum auf halbem Weg zur Spitze, von dem man auch noch eine nette Aussicht auf das Umland haette.
Variante 3 - praktisch von ueberall, von wo man frei Sicht hat.

Die Mission begann am Ankunftstag. Kristin konnte nach laengerer Suche aus dem Auto heraus einen Blick auf den Berg erhaschen und so machten wir auf dem Weg nach New Plymouth einen Abstecher zur Variante 1 - also dem See. Bis auf eine geschlossene Wolkendecke und Heerscharen von Enten und Gaensen war jedoch nichts zu sehen und wir konnten nur raten wo sich der Berg spiegeln soll. In der Unterkunft angekommen versuchten wir es noch ein paar mal mit Variante 3 leider ohne grossen Erfolg. Am naechsten Morgen hatten wir dann zumindest ein wenig Glueck und konnten ein paar Flecken erkennen. So entschieden wir uns nochmal zu Variante 1 zu fahren. Wieder Enten, wieder Gaense, wieder Wolken, ergo: wieder kein Berg. Es folgte die Besteigung oder vielmehr Befahrung des Berges zur Variante 2 - das Besucherzentrum, welches Start- und Zielpunkt zahlreicher Wanderwege ist. Trotz 1300 Meter kamen wir einfach nicht ueber die Wolkendecke, sondern waren eher mitten drin und mussten zusehen, wie die Wolken mal links mal rechts um den Berg herum kamen. Warten bis sich das vielleicht aendert? Ja. Wir begangen eine einstuendige Observation. Am Ende sogar mit kleinen Erfolgen, bei denen man sogar Teile der Eisfelder erkennen konnte... aber eben nicht die Spitze. Hm!!!
Leicht deprimiert machten wir uns auf den Rueckweg zur Hauptstrasse, als uns Variante 3 ploetzlich ein kleines Geschenk machte. Wie lange man von unten schon freien Blick hatte, wollten wir lieber nicht wissen, da wir ja die ganze Zeit oben mitten in den Wolken gehangen haben. Schnell ein Foto gemacht, rein ins Auto und ab zur Variante 1 zurueck, da wir ja unbedingt noch die Spiegelung haben wollten. Da ist der See, da die Enten und Gaense und da - ja, tatsaechlich! - da ist der Berg. Durch zu starken Wind zwar leider ohne Spiegelung aber dafuer mit reichlich Federvieh hielten wir es dann auch gleich auf mindesten 20 Bildern fest. Insgesamt haben wir rund sieben Stunden, gut 100 km und zwei Tafeln Schokolade waehrend der Wartezeit in die Mission "Ich-lass-mich-vom-Vulkan-nicht-veraeppeln!" gesteckt. Hat sich aber irgendwie gelohnt, allein schon wegen all der sympatischen Enten :)

Weiter ging es nach Hamilton, die viertgroesste Stadt Neuseelands. Nach einem etwas laengerem Abstecher zu einem Hot Water Beach, der leider aehnlich erfolglos verlief wie der erste Versuch, legten wir ueber 400 km an diesem Tag zurueck und taten auch nicht mehr sehr viel ausser einfach ins Bett zu fallen. Die Strecke klingt vielleicht fuer heimische Verhaeltnisse nicht lang, ist aber fuers bergige Neuseeland, dessen Strassensystem zu 99 Prozent aus einfachen Landstrassen besteht, schon ziemliche Obergrenze und verschlang mit mittlerweile trainiertem Bergfahrstil immerhin 6 Stunden.
Nach einer eher schlaflosen Nacht (Schnarcher, Spaet ins Bettgeher und Fruehaufsteher) fuhren wir zurueck nach Auckland. Wir dachten uns, der Flug geht in drei Tagen, da koennen wir noch ganz ruhig ein paar Dinge in und bei Auckland machen. Falsch gedacht! Genau an diesem Wochenende fand ein grosses Festival im Stadion statt. Das bedeutete 25.000 Leute stroemen durch die Strassen, wollen Essen und Unterhaltung und - das schlimmste fuer uns - brauchen eine Unterkunft. Dies hatte zur Folge, dass alles ausgebucht oder erbarmungslos ueberteuert war. Nach zahlreichen Telefonaten, persoenlichen Aufsuchungen und vielen Abweisungen, bekamen wir mit einer grossen Portion Glueck doch noch zwei Bettchen - aber nur fuer eine Nacht. Am naechsten Tag also das gleiche Spiel. Da wir am dritten Tag, dem Abflugstag, keine Lust mehr zum spielen hatten und unser Flug eh am Vormittag ging und neben guten Sitzplaetzen, also fruehem Erscheinen, noch das Auto abzugeben war, machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Zunaechstmal im Park angehalten und den fein saeuberlich verteilten Kofferrauminhalt in die Rucksaecke gezwaengt, ein wenig bummeln und essen und am Abend hiess es dann auf einem grossen Parkplatz in der Naehe dessen Flughafens: Fenster hoch, Sitze runter, Tueren und Schlafsack zu, gute Nacht...

Mittwoch, Januar 10, 2007

Mit dem Linksverkehr nach rechts gefahren

Neuseeland zu bereisen heisst sich entscheiden zu muessen wie man es bereisen moechte. Warum? Weil drei Wochen definitiv nicht genug Zeit sind es per pedo zu tun. Dabei gibt es zwei Hauptarianten, wie man sich fortbewegen kann:
Nummer eins - mit scheinbar unbegrenzt vielen verschiedenen Busanbietern. Damit ist man jedoch recht unflexibel, da man zwar von A nach C kommt, aber sich das etwas abseits gelegene B nicht mehr angucken kann (ganz zu schweigen vom Rest des Alphabetes)
Nummer zwo - mit dem Auto. Dies ist ab zwei/drei Personen sogar noch guenstiger als die Bustickets (Benzin kostet hier rund 70 Euro-Cent). Hierbei waeren wir aber wieder bei zwei neuen Moeglichkeiten: Kaufen oder Mieten? Kurz gesagt - durch all das hin und her mit dem kaufen und wieder verkaufen und durch hoehere Anfangsinvestitionen lohnt es sich erst ab etwa zwei Monaten ein Auto zu kaufen.
Wir entschieden uns also fuer Variante zwo b und bekamen nach einigem Suchen einen kleinen Toyota Starlet, Baujahr 96 [alias Betzy], bei unser neuen Lieblingsautovermietung "A 2 B Rentals".

Da waere nur ein ganz, ganz kleines Problem mit Autos in Neuseeland:
LINKSVERKEHR!!! UE-BER-ALL!!!

Das heisst Lenkrad auf der rechten Seite, Rueckspiegel links, Mittelstreifen und Gegenverkehr rechts, Schulterblick links, Blinker rechts, Scheibenwischer links, Gaspedal rechts (also genauso wie bei uns :), links vor rechts, Linksfahrgebot, Lichtschalter rechts, Schaltung links, uvm...
Also fast alles gespiegelt - das macht einen alles auf den ersten 200 km noch leicht nervoes, fuehrt auch gelentlich zu kleineren Aufschreien bei Fahrer und Beifahrer, aber irgendwann gewoehnt man sich daran. Uebrigans hat jeder der zu Hause Rechtsverkehr gewoehnt ist eine Sache gemeinsam: Man faehrt, kommt zu einer Kreuzung, will blinken und erschreckt weil auf einmal der Scheibenwischer wie verrueckt vor einem hin und her saust - wie beschrieben, die Hebel hinterm Lenkrad sind vertauscht.

Und weil das alles noch nicht genug ist, gibt es auch noch eine nette kleine Sonderegel, die nichts mit Linksverkehr zu tun hat und auch noch staerker gewoehnungsbedueftig ist. Um euch jetzt nicht total zu verwirren erklaer ich es am besten mit dem heimischen Rechtsverkehr: Man stelle sich vor, man kommt zu einer Kreuzung mit gleichrangigen Strassen und moechte nach rechts abbiegen. Im gleichen Moment kommt von vorne ein Fahrzeug und moechte in die gleiche Strasse, also von sich aus nach links, von einem selbst aus nach rechts, abbiegen. Wer hat Vorfahrt? Das andere Farhzeug! Warum? Keine Ahnung! Am besten ihr malt euch das mal auf oder so. Wenn ihr es dann verstanden habt, dreht ihr das Blatt um und denkt euch die normalen Verwirrungen des Linksverkehrs noch hinzu. Ergebnis: Das ganze wird sehr sehr lustig sowohl fuer Einheimische, die nie wissen, ob sie es mit einem verwirrten Touristen zu tun haben, als auch fuer die Touris, die ihrerseits nicht wissen ob sie verwirrt sein sollen oder einfach drauf zu fahren sollen und irgendwann garnicht mehr durch sehen.

Nachdem wir mit der Northland genug Zeit hatten uns an die linke Seite der Strasse zu gewoehnen sind wir dann auch prompt nach rechts, also nach Osten, gefahren. Unser erstes Ziel - nachdem wir mal wieder Auckland passiert hatten - war Coromandel. Da gab es nur ein kleines Problem: Wir hatten es nicht wahrhaben wollen, dass in einem abseits gelegenen Ort wie diesem es viele Touristen gibt - falsch gedacht! Nachdem wir am spaeten Nachmittag ankamen, waren wir erstmal eine Stunde damit beschaefftigt uns eine Bleibe zu suchen, doch ueberall das mittlerweile verhasste Schild "No Vacancy" - was soviel heisst wie "frag nicht, wir sind ausgebucht!". Bis zum naechsten Ort waeren es nochmal gut 1 1/2 Stunden gewesen und dunkel wurde es auch langsam. Alles in allem eine nicht wirklich zu frieden stellende Situation. Nachdem uns irgendwann sogar ein ausrangierter Camper mit einer kleinen alten Matratze angeboten wurde, fanden wir doch noch etwas als wir grade zu einem der ersten Hostels zurueckkehrten um mit Unterkuenften im naechsten Ort zu telefonieren - trotz des Schildes "No Vacancy". Bis auf ein paar Kauribaeume (die immerwieder toll aussehen) und einen kleinen und gemuetlichen Wasserfall haben wir in dem vertraeumten Kuesstenoertchen auch eigentlich nicht viel gemacht... ausser einfach mal wieder ein wenig entspannen.....

Auf dem Weg zu unserem naechsten Ziel machten wir an der Ostkueste noch zwei kleine Abstecher. Zunaechst zur "Cathedral Cove", ein kathedralenaehnliches Gewoelbe im Fels, durch das man von einer Seite des Strandes zur anderen laufen kann - tolle Sache, aber wir stellten danach fest, dass eine Stunde Bergwandern um 10 Uhr morgens nicht wirklich unser Ding ist. Danach sahen wir uns noch den dortigen "Hot Water Beach" an, also ein Strand, an dem heisses Wasser von unten in den Strandsand drueckt. Nach einigem Budeln sollte man auch auf welches stossen, wenn man nicht wie wir zur Flut dort ist (schade). Als wir dann schliesslich unser Ziele, die Stadt Rotorua, erreichten, fiel uns eines recht schnell auf und wir koennen uns einfach nicht erklaeren, warum Menschen freiwillig an einem solchen Ort Haeuser bauen und sich niederlassen - die Stadt stinkt! Und das ist jetzt keinen Jugendsprache oder aehnliches, nein, sie stinkt ganz einfach. Ringsherum um Roturua und auch in Roturua selbst befinden sich heisse Quellen, die manchmal nur Wasser, manchmal aber auch Schlamm nach oben befoerdern. Immer aber sind diese reich an allen moeglichen Gasen - dabei ist unter anderem auch Schwefel, und zwar nicht zu wenig davon.

Nach einer Nacht Nasezuhalten ging es dann weiter ins Zentrum der Nordinsel, nach Taupo, ins supertolle Hostel Rainbowlodge. Die Stadt ist recht gross und hat neben einem See, vielen Moeglichkeiten Essen zu gehen und einzukaufen auch noch jedes nur vorstellbare Angebot fuer Funsportarten: Fallschirm- und Bungeespringen, Schnell- und Schlauchbootfahren, Klettern, Abseilen, sich in einem drei-Meter-Gummiball den Berg herunter rollen lassen, etc. etc.
Die meisten Leute, die man dort in den Jugendherbergen findet, sind auch eigentlich nur deswegen in dieser Gegend - dies hat aber den Vorteil, dass sie tagsueber damit die ganze Zeit beschaefftig sind und abends muede ins Bett fallen und man selbst seine Ruhe hat :)... (es macht allerdings riesig Spass Leuten beim Bungeejumping zuzusehen)
Leider konnten wir in der Zeit, die wir dort waren, nicht den sogenannten Tongarirocrossing machen - eine 7 stuendige Wanderung von 1100 auf 1900 Metern zu der schoensten Vulkanlandschaft der Nordinsel. Das Wetter wollte einfach nicht mitspielen und da wir beide nicht unbedingt die absoluten Wanderprofis sind, haben wir lieber unsere Beine auf die Couch gelegt, einen Tee getrunken und uns vorgestellt wie es da oben wohl aussehen mag.

Weiter ging es nach Napier an der mittleren Ostkueste. Das besondere an dieser Stadt ist, dass sie durch ein Erdbeben der Staerke 7,9 im Jahr 1931 voellig zerstoert wurde und sie folglich heute eigentlich nicht mehr existieren sollte. Und nun kommt das grosse aber: ABER da Neuseelaender fleissige Handwerker sind, bauten sie die gesamte Stadt wieder auf und weil damals der Art-Deco-Stil grad angesagt war, entschieden sich die kleinen Heinzelmaenchen einfach mal so dazu ihre gesamte Stadt in diesem Stil zu bauen. Also, wer Art-Deco mag sollte unbedingt mal nach Napier fahren - ist ja auch praktisch nur um die Ecke.

Als naechstes geht es nach Wellington an die Suedspitze der Nordinsel, von wo man die Nordspitze der Suedinsel sehen kann, und wenn ich bis dahin nicht voellig mit den ganzen Himmelsrichtungen durcheinander gekommen bin, erzaehl ich euch dann auch noch was ueber die wahren Herrscher Neuseelands: Die Schafe und die Oppossums...

Samstag, Januar 06, 2007

Neuseeland - Ankunft und Nordrundfahrt

Nachdem wir ueber riesige gruene Huegel, Fjorde und Waelder hinweg geflogen waren wurden wir mit einer sehr sauberen Landung und blauem Himmel ueber Auckland begruesst. Die Sonne strahlte durch die grossen Panoramascheiben des Flughafens und es uns waere fast warm geworden, wenn uns nicht die schlappen 20 Grad Lufttemperatur fast zum erfrieren gebracht haetten - wie man sich doch nach fuenf Moanten Tropen an Temperaturen um die 35 Grad gewoehnen kann...

Der naechste Kaelteschock war fuer uns die Passkontrolle bzw. der Zoll. Dieser hatte scheinbar Langeweile und beschlossen uns auseinander zu nehmen. Wir wurden in den hinteren mit Sichtwaenden abgesperrten Teil der Zollabfertigung gebracht und eine Stunde lang mit Fragen zu unserer Reise, unserem Studium daheim und wie wir uns eigentlich das alles finanzieren koennen geloechert. Viel allgemeines, einiges zur Reise und fuer unseren Geschmack viel zu viel Privates, was wir darlegen sollten. Nachdem wir mehrfach gefragt wurden, ob wir unsere Taschen selbst gepackt haetten und genau wuessten, was darin waere, machte sich der Zollbeamte daran unsere kleinen Rucksaecke auszuraeumen. Waehrenddessen fragte er uns ueber unseren langen Aufenthalt in Samoa aus und da wir das Frage-Antwort-Spiel auch mal spielen wollten, fragten wir ihn warum er denn soviel ueber Samoa wuesste. Seine Antwort: Ich bin Samoaner. Als die Fronten also geklaert waren - wir fanden Samao so toll, dass wir zwei Monate da blieben / er findet Samoa auch toll - ging alles recht schnell. Kein Blick in die grossen Ruecksaecke, Geleit bei der Biokontrolle, so das wir sie nicht doch noch haetten ausraeumen muessen, ein freundliches Laecheln zum Abschied und endlich waren wir draussen. Und froren... Kein Auto, da die Vermietung schon geschlossen hatte, aber der letzte Bus konnte uns dann doch noch nach Auckland bringen. Rein in die super tolle "ACB"-Jugendherberge und sich ueber denn hohen Standart neuer Hostels in Neuseeland freuen. Und endlich endlich schlaaaaaafen...

Der naechste Tag bestand aus der Suche nach warmen Sachen, da wir ja fast ausschliesslich nur Kurzes und Luftiges mithaben. Da waere nur ein kleines Problem: In Neuseeland ist momentan Sommer und alle Laeden haben ausschliesslich Sommersachen, Sommerschuhe, Sommerschlussverkauf und alles moegliche - nur nichts Warmes. Nach laengerem Herumirren und einem Grosseinkauf im Supermarkt (der im krassen Gegensatz zu den letzten zwei Monaten stand) wurden wir direkt vor unserem Hostel dann doch noch fuendig und mussten eigentlich nur noch eines tun ... hmmm ... was war das noch gleich? ... achja! Auf Silvester warten.

Feuerwerk! Sekt! Blitzknaller! - so sah bestimmt auch dieses Jahr Silvester in Deutschland aus, sicher auch in ganz Europa, aber nicht in Neuseeland.
Alkohol ist in der Oeffentlichkeit verboten, weswegen man uns fast unsere Sektflasche abgenommen haette mit der wir mit ein paar anderen Deutschen anstossen wollten. Feuerwerkskoerper werden nicht verkauft, was wiederum auch Vorteile mit sich bringt: keine Knaller, denen man ausweichen muss; keine Brandverletzungen; keine Unmengen von Geld, die in den Nachthimmel gepustet werden und wenn man dann irgendwann schlafen gehen will, macht man es einfach, da es draussen ja ruhig ist und selbst die armen kleinen Haustiere in dieser Nacht keine Angstzustaende bekommen. Wir freuten uns also auf das einzige Feuerwerk in ganz Auckland, welches vom Skytower abgeschossen werden sollte und wovon alle schon Tage vorher immer erzaehlt haben. Um Punkt zwoelf waere es dann eigentlich soweit gewesen, aber aus einem uns nicht herzuleitendem Grunde finge es breits 1 oder 2 Minuten davor an und hoerte aehnlich lang nach Mitternacht wieder auf. Leider dauerte es also nur DREI Minuten, aber ansich waren alle gluecklich damit, da es ja das einzige Feuerwerk ueberhaupt war und wenn man eben nichts hat, freut man sich auchg ueber die kleinen Dinge. Begleitet wurde das ganze fuer unsere Ohren von ein paar "Hare-Krishna-Leuten", welche zehn Meter weiter auf der Queenstreet sich die Kehle aus dem Hals sangen und die Finger wundspielten. Dazu noch ein paar kraeftige "ooohs" und "aaahs" und das Ganze ging in ein von Neuseelaendern und Backpackern gepraegtes multinationales Volksfest ueber - alles in allem also eine feine Sache.

Ebenso eine feine Sache war die Entscheidung uns nach Silvester eine Auto zu mieten - man ist flexibel, kommt ueberall wann immer man moechte hin und spart zu dem gegenueber den anderen Verkehrsmitteln zu zweit noch Geld.
Wir bekamen am 2.1. unser kleines Neuseelandmobil und zunaechst ging es damit in Richtung Norden zur so genannten "Northland"-Halbinsel noerdlich von Auckland. Erster Anlaufpunkt war Paiha in der "Bay of Islands" - ein ziemlich ueberfuellter Touristenort, der bis auf suendhaft teure Delphin-, Wahl- oder Schnellboottouren nicht wirklich viel zu bieten hat. Zum ersten mal stellten wir dort wirklich fest, dass in Neuseeland nun Hauptsaison ist und scheinbar 10 Prozent der gesamten europaeischen und vor allem deutschen Bevoelkerung sich dazu entschlossen haben nach Neuseeland aufzubrechen. Diese leicht nervigen Umstaende veranlassten uns auch dazu in den folgenden Wochen stets vorzureservieren, was die Flexibilitaet des Autos wieder leicht einschraenkte.

Das wunderschoene "North Wind Lodge Backbackers" im Ort "Henderson Point" an der gleichnamigen Bucht war nach kleineren Ausfluegen zu Wasserfallen unser naechstes Ziel - und wir koennen es nur jedem empfehlen. Zwar ist es mit einer 6 km langen Schotterstrasse etwas abgelegen, aber wer nach Neuseeland moechte und Wert auf schoene Ecken legt, muss sich sowieso an solchen Strassen gewoehnen. Und ausserdem macht es auch durchaus ein ganz kleinen wenig Spass auf solchen Wegen durch die Praerie zu reiten -aeh- zu fahren :)...
Das kleine aber feine Hostel war mal ein etwas groesseres Wohnhaus, was von seinen beiden Besitzern leicht umgebaut und nun als ihre Altersversorgung betrieben wird. Und beide sind in alter Englisch/Neuseelaendischer Tradition unglaublich liebenswert und hilfsbereit. Selbst die Tatsache, dass nur noch ein Bett frei war (wir hatten noch nicht vollstaendig gelernt, dass man IMMER vorreservieren sollte) liess sich ohne grosse Muehen mit etwas Nachlass auf den ohnehin schon guenstigen Preis und einer leicht umfunktionierten Couch im Fernsehzimmer beheben.

Von dort aus sahen wir uns unter anderem Cape Reinga an, welches der noerdlichste Punkt Neuseelands ist, den man mit dem Auto und ein paar Schritten erreichen kann. Der tatsaechlich noerdlichste Punkt waere nur nach etwa 30 km Fussmarsch weiter oestlich ueber diverse Berge zu erreichen, nimmt sich jedoch auch nicht allzuviel was die Laengengrade betrifft. Man fuehlt sich also ziemlich noerdlich und eine schoene Ecken ist es ohnehin. Im uebrigen war sie mal wieder nur ueber eine Schotterstrasse zu erreichen :)... Ausserdem fuhren wir zu den grossen Duenen an der Westkueste, welche sich ganz ploetzlich aus den hohen gruenen Huegeln und Bergen hervorstrecken und mindestens genauso hoch sind und einen leicht zum Zweifeln bringen wo man eigentlich ist. Tausende von Tonnen feinster Wuestensand so hoch aufgeweht, dass sich die Leute schlittenaehnliche Bretter ausleihen um dann mit atemberaubender Geschwindigkeit die Haenge hinunter zu stuerzen.

Auf dem Weg nach Orewa in die ebenfalls sehr zu empfehlenden "Marco Polo Lodge" - unser letzen Station auf der Nordhalbinsel - gab es am naechsten Tag noch zwei weitere Atraktion. Ja, man muss es tatsaechlich so nennen, da ganz Neuseeland mit seinem Angebot und dessen Vielfallt einem ueberdimensionalen Vergnuegungspark gleicht. Nummer eins war der Kauriwald mit, wie der Name schon verraet, seinen Kauribaeumen. Es handelt sich dabei um die volumenreichsten Baeume ganz Neuseeland und wie es uns schien wohl auch der ganzen Welt. Der dickste hat einen Durchmesser von 5! Metern und ist ca. 1500 Jahre alt. Ich rede hier wohlgemerkt nicht vom Umfang, sondern vom Durchmesser! Wahnsinn! Der Aelteste unter seinen Artgenossen ist schlappe 2000 Jahre alt und hat wie Kristin zunaechst verstellte und es 10 Minuten spaeter auch auf der Tafel stand Jesus miterlebt. Das nenne ich doch mal wieder weiblich Intuition. Seid diesem Wald gehoeren die Kauribaeume zu unseren Lieblingsbeschaefftigungen auf Neuseeland und wir nehmen praktisch jeden Kauriwald mit an dem wir vorbei kommen.

Nummer zwo war der "Baylys Beach". Warum ein Strand eine Atraktion sein kann? Nein, nicht weil er besonders schoen ist. Nein, auch nicht weil er irgendwelche interessanten Felsformation oder dergleichen hat. Ah, wer war das? Ja, richtig. Wegen dem Auto... :)
Ok, ich werde mal etwas Licht ins dunkle Zimmer bringen: Es war Ebbe, der Strand war breit, der Sand fest und es ist erlaubt mit dem Auto darauf zu fahren. Wer sich also immer schonmal wie in einer der Autowerbungen fuehlen wollte, der moege zu oder besser gesagt auf diesem Strand fahren. Es gillt dort die normale Hoechstgeschwindigkeit wie ueberall auf Neuseeland wenn man ausserorts faehrt - 100 km/h. Ja, so kann fahren Spass machen. Weiter noerdlich hatten wir zuvor noch den "Ninety Mile Beach" gesehen, welcher stets auch zu diesem Zwecke in Reisefuehrer angepriesen wird. Da dort jedoch nichts ohne Allradantrieb und das entsprechend gewichtige Auto geht - und wir haben gesehen wie es denen ergeht, die das nicht wahr haben wollen - ist der "Baylys Beach" unser ganz klarer Favorit.

Mehr zum Thema Auto fahren bei den Englaendern -aeh- Neuseelaendern gibt es dann beim naechsten mal.

Freitag, Januar 05, 2007

Das Koenigreich Tonga

Wie schon geschrieben, blieben uns auf Tonga nur knapp 3 Tage (2 Uebernachtungen)... Schon der Landeanflug auf die Hauptinsel von Tonga ueberraschte uns: Die Insel war komplett flach... nicht die kleinste Ecke von Erhebung weit und breit. Im Gegensatz zu Samoa war das echt merkwuerdig... aber so unterschiedlich kann die Welt auf 2 so nahen Inselgruppen sein.
Die 2. Ueberraschung: der Flughafen... dieser Flughafen war wirklich klein. Doch schom am Immigration-Schalter holte uns der Ernst der Lage ein... Neben jedem Schalter stand ein Soldat mit Gewehr... dies war vor den Aufstaenden natuerlich nicht ueblich. Schon von Samoa hatten wir ein Hotelzimmer und einen Flughafentransfer gebucht, also brauchten wir uns um nichts weiter mehr kuemmern und wurden abgeholt. Die Fahrt vom Flughafen zur Unterkunft brachte uns ein paar erste Eindruecke von der Hauptinsel. Tongas Architektur ist insgesamt "moderner"... d.h. man sieht keine traditionellen Pfahlbauten, so wie auf Samoa, sondern ganz normale Haeuser... mit Fenstern und Waenden aus Stein. Es gibt viele Palmen und Blaumen am Wegesrand, aber immer wieder sieht man Berge von Muell, einfach so in der Landschaft liegen. Insgesamt ist Tongatapu (Hauptinsel) also auf jeden Fall ein Stueck "muelliger" als Samoa... Schon beim Aussteigen aus dem Flugzeug bemerkten wir den Temperaturunterschied. Auf Tonga war das Klima nicht mehr so feuchtheiss wie auf Samoa (35 Grad, gefuehlte 500% Luftfeuchte). Es waren 25 grad und fuer uns, nach 9 Wochen Regendwald, Winter.
Ein weiteres eher unangenehmes Detail war der grosse Einfluss des Militaers. Alle paar Kilometern durchfuhr man Strassensperren und Checkpoints an denen Soldaten die Autos kontrollierten. An allen oeffentlichen Gebaeuden und wichtigen Kreuzungen standen Soldaten...

Eigentlich buchten wir im Voraus eine Inseltour fuer den naechsten Tag. Doch schon beim Transfer ins Hotel erklaerte uns der Tourfuehrer, dass er eine Inseltour heute duchfuehren wird und wir gerne mitkommen koennen. "Morgen wird es keine geben". Wir fuehlten uns eigentlich nicht dazu in der Lage nach einer halben Stunde Schlaf in der letzten Nacht... aber wir hatten nun mal wenig Zeit auf Tonga, sodass wir uns kurz nach unserer Ankunft im Hotel wieder in den Tourbus schwangen, um an einer 8 stuendigen Tour teilzuehmen... Davor erklaerte uns die Frau des Hotelbesitzers noch einige Dinge zur Insel... als wir fragten, wo man etwas zu Essen herbekommt, meinte sie, dass es Restaurants in der Innenstadt gibt und weiter "aber die Stadt gibt's ja nicht mehr"... das klang fuer uns wirklich eigenartig... aber es stimmte: Die komplette Innenstadt der Hauptstadt war beschaedigt/abgebrannt.. Das Militaer sperrte seit Wochen alle Zufahrtstrassen, sodass niemand mehr in die Stadt gelangte. Auch Touristen duerften das Sperrgebiet nicht bereten, sodass kleine Spaziergaenge zum umschwaermten Koenigspalast ausfallen mussten. DIe Laeden in der Innenstadt wurden zu 80% niedergebrannt. Vor allem "auslaendische" Besitzer (fast alle Chinesen bzw Asiaten) waren besonders betroffen. DIe Banken und Supermaerkte aus der Innenstadt hatten Notfilialen ausserhalb der Stadt eroeffnet, wo man das Noetigste erledigen konnte.

Jedenfalls... Inseltour:
So richtig begeistern konnten wir uns nach den 8 Stunden auch noch nicht fuer Tongas Hauptinsel.. wir furen von Punkt zu Punkt und bekamen oft das Selbe zu sehen... Straende, die ziemlich felsig waren.. ueberteuerte Unterkuenfte, die nicht so vertrauenswuerdig aussahen... usw. Ihr koennt euch in ein paar Wochen selbst ein Bild von Tonga machen (Fotos)... vor allem vermissten wir die unglaublich schoene Natur Samoas... mit dem Regenwald und den Vulkanbergen...
Am Abend entschieden wir uns Spaghetti mit Tomatensosse zu kochen... das erste Mal seit langer Zeit wieder selber kochen, abwaschen usw. Auf Samoa war Fruehstueck und Abendessen mit der Unterkunft gekoppelt... man brauchte sich wirklich um NICHS kuemmern. aber nach einigen Monaten mal wieder Nudeln essen war auch super.

Am naechsten Tag entschieden wir uns von der Hauptinsel Tongas zu fluechten und mal das Leben auf einer kleinen Insel zu testen. Wir fuhren mit einem kleinen Boot ca. 15 Minuten zu einem kleinen Inselchen vor dem Festland. Dort angekommen, kam bei uns zum ersten Mal wieder Suedseefeeling auf. Der Strand war schoen (zwar nicht so schoen wie auf Samoa... jaja die Vergleiche immer) und die Insel in 30 Minuten zu umkreisen. Das angesiedelte "Hotel" enttaeuschte uns allerdings wieder ein bisschen... ziemlich ueberteuert, fuer wenig Leistung... Wir waren froh, dass wir die Unterkunft auf der Hauptinsel hatten. Am Nachmittag ging es mit dem Boot zurueck...
Na und ratet mal, was es wieder zum Abendessen gab: Spaghetti!

Das war auch schon der 2. und letzte Abend auf Tonga... wir gingen frueh schlafen und genossen den Vorteil des richtigen Bettes... Nachdem wir 2 Monate auf Matratzen auf der Erde geschlafen haben, faengt der europaeische Ruecken schon lagsam an zu murren... Auf Tonga gab es wieder richtige Hotelzimmer mit richtigen Betten.

Am naechsten Morgen standen wir frueh auf, um den Flohmarkt am Samstag nicht zu verpassen und evt. noch ein paar Souvenirs und Postkarten einzukaufen. Auf dem Flohmarkt gab's aber leider nicht so richtig Souvenirs, sondern eher sone Dinge, die es bei uns auch auf dem Flohmarkt gibt. Dann versuchten wir Postkarten aufzutreiben und ueberlegten evt. ein paar mehr Briefmarken zu kaufen, da diese 1. sehr selten auf der Welt und 2. n nettes Souvenir waeren... jaaaaaaaaa, aber weit gefehlt, wir hatten nicht an den Koenig gedacht: Der Koenig hat/hatte beschlossen, dass alle koeniglichen Einrichtungen, d.h. auch die Post, Weihnachtsurlaub machen: vom 23.12. - 06.01. !!! Dementsprechend gab es auf Tonga keine einzige Briefmarke mehr und wir konnten's knicken... mit den Postkarten. Naja, so ist das mit der Monarchie. Also machten wir uns wieder auf den Weg zum Flughafen.

Schon vor dem Eingang zum Flughafen stoppte uns mal wieder ein Soldat an einem Checkpoint. Der Hotelbesitzer meinte, wir sollen unsere Tickets herausholen, die moechte der Soldat sehen, da "normale" Leute nicht mehr zum Flughafen duerfen. Danach teilte der Soldat uns trocken mit, dass unsere Maschine (13:30) erst um 15 Uhr in Tonga aufkreuzen wird und fruehstens 16 Uhr wieder fliegt... Da standen wir nun am verlassenen, kleinsten Flushafen den wir je gesehen haben und mussten die Zeit totschlagen. Wir versuchten es mit Schlafen und Lesen. Irgendwann um 16 Uhr landete die Maschine dann wirklich und um 17 Uhr startete sie wieder Richtung Auckland.

Unser Fazit von Tonga:
Tonga ist ein Koenigreich und das merkt man an allen Ecken und Kanten. Vieles laeuft noch schief. Viele Foerdergelder werden an den eigentlichen Zwecken vorbeigeschleust und geraten in eigene Taschen.
Besonders in den Tourismusbereich wird wenig investiert. So bekommt man auf Samoa bei der Ankunft am Flughafen gleich einen kostenlosen Reisefuehrer und eine Karte in die Hand gedrueckt... auf Tonga erwartet ein tourismustechnisch so gut wie nix... ausser der organisierte Transport (ich habe kein Taxi am Flughafen gesehen). Mag auch Vorteile haben, aber die ueberteuerten Unterkuenfte bedeuten das Gegenteil.

Aber wir haben bei weitem nicht alles von Tonga gesehen. TOnga erstreckt sich ueber mehrere 100 Inseln. Bei einem laengeren Aufenthalt waeren wir gerne noch zu anderen geflogen, aber die Zeit erlaubte es nicht. Deswegen koennen wir nur fuer die Hauptinsel sprechen: und die war nicht so schoen.

Donnerstag, Januar 04, 2007

Fotos aus Samoa

So wohnt man auf Samoa:



So siehts in der Fale aus:



Dort haben wir 7 Monate verbracht (Fale, Frontansicht, vom Strand aus):



Das war die Aussicht (aus dem Bett):



Das war unser Strand (rechts die Fales):



nochmal unser Strand:



nochmal unser Strand:



so sehen samoanische Sonnenuntergaenge aus:



Ein anderer Strand mit einer anderen Unterkunft:



ein oeffentlicher Bus:

Mittwoch, Januar 03, 2007

Fotos aus Samoa Teil 2

Das kann man sich mit den Bussen angucken (und wenn's heiss ist, huepft man einfach rein):



Das auch (100m Wasserfall):



Samoanische Blumen (eigentlich hat man nur eine im Haar, aber faellt schwer sich zu entscheiden:



Das macht man Weihnachten:

Montag, Januar 01, 2007

Samoa.... und der Abschied

In den letzten Tagen auf Samoa entschieden wir, zusammen mit 2 "old german girls" und einem Schweizer ein Auto zu mieten und die letzten Geheimnisse der Hauptinsel zu erkunden. Auch unsere Visumfrage war noch nicht geklaert. Jedoch entschieden wir uns gegen die Variante nach American Samoa zu schippern, um dann bei der Rueckkehr unser Visum zu verlaengern. Wir konnten uns einfach von unserem Strand nicht trennen und nahmen die Gelegenheit gleich war, vor dem Ausleihen des Autos mal beim Immigration Office vorbeizuschauen.
Schon der Satz im Reisefuehrer schockierte uns: "Wenn Sie ihr Visum verlaengern wollen, bringen Sie Geld, Ihren Ausweis, 2 Passfotos und einen Tag mit ins Office". Wir hatten natuerlich keine Lust einen Tag in einem engen heissen Buero zu verbringen. Also dachten wir uns, dass wir relativ frueh, vor der regulaeren Oeffnungszeit, vor dem Buero aufkreuzen. Das war 07:30... wenn man bedenkt, dass der Fahrtweg von Lalomanu bis in die Hauptstadt ca. 2 Std. betraegt... also ganz schoen frueh fuer uns Weltreisende.
Schliesslich sassen Arne und ich im Bus mal wieder uebereinander, da dieser am Morgen total ueberfuellt mit samoanischen Markthaendlern Richtung Hauptstadt aufbrach.
Irgendwann standen wir also vor dem Buero und warteten auf Einlass. Wir malten uns die furchtbarsten Szenarien aus und legten eine maximale Wartezeit von 2 Stunden fest. Gewappnet mit Buechern, um die Zeit zu vertreiben, wurden wir schliesslich von einem netten jungen Samoaner begruesst und in den WArteraum begleitet.
Wir wollten uns gerad setzen als er uns mit einer Handbewegung mitteilte, dass wir doch zum Schalter kommen sollten (Ueberraschung Nummer 1). Am Schalter erklaerten wir ihm, dass wir unser Visum verlaengern wollen. Wir gaben ihm Ausweis und Flugticket und er verschwand Richtung Buero. Nach 2 Minuten warten kam er wieder nach vorne und fragte uns wie lange wir laenger bleiben wollten. Wir meinten, dass wir lediglich fuer 4 Tage verlaengern muessten. ER guckte uns ganz bedauernd an und meinte, dasser gleich wieder da ist. Er verschwand wieder fuer 1 Minute. Wir dachten, dass er damit beschaeftigt ist, das passende Formular zum Ausfuellen herauszusuchen. Aber: falsch gedacht. Der junge Mann kam wieder und meinte: Bitteschoen und geniesst eure letzten Tage auf Samoa. Nach unseren verwirrten Blicken erklaerte er uns, dass sein Chef gerade eine Unterschrift in unseren Pass gemacht hat, die bestaetigt, dass wir noch 4 Tage laenger bleiben koennen. Die Unterschrift von seinem Chef kennt jeder, denn es ist der einzige Immigration Chef auf Samoa. WIr dachten uns: schnell raus hier, bevor sie sich's noch anders ueberlegen (bedankten uns aber natuerlich erstmal :). Somit standen wir 5 Minuten nach dem Einlass wieder auf der Strasse und hatten unser Visum verlaengert... unglaublich und unkompliziert... und es hat uns ueber 35 euro pro Nase und einen Tag gespart. Problem geloest.
Naechstes Problem: Auto ausleihen. Nach laengerem Hin und Her bekamen wir schliesslich eins ( wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Weihnachtsfeiertage und ein KirchenKongress) Samoas Autoverleiher dazu bringt (fast) alle Autos zu vermieten. Und Samoa hat proportional viele Autovermietungen. Naja bei "Budget Rent a Car" wurden wir dann fuendig. Wir genossen einen wunderbaren Tag, einmal um die Hauptinsel Samoas und guckten uns verschiedene Sehenswuerdigkeiten an. Z.B. schoene tropische Wasserfaelle, Frischwasserquell-pools, Straende (schwarzer Sand Strand) Aussichtspunkte usw... letztendlich waren wir insgesamt 13 Stunden unterwegs und koennen nun sagen, dass wir ALLES von Samoa gesehen haben.
Das war der am 22. Dezember...
Nun interessiert euch bestimmt was wir so Weihnachten gemacht haben und ob es komisch war alleine, weg von zu Hause zu feiern...
Weihnachten feiern die Leute auf Samoa so wie in Amerika erst am 25.12. Der 24.12. ist der Weihnachtsabend und hat nicht so ne grosse Bedeutung. Der 24.12. war bei uns ziemlich verregnet und wir entschieden uns den Tag lesend und Kartenspielend zu verbringen. Am Abend des 24. ging es dann bei den Samoanern richtig los. Sie begannen zu "feiern" und begossen den Abend mit viel Alkohol.
Nachts wurde dann der Countdown zum naechsten Tag runtergezaehlt. Danach gab es eine Runde Bier und Sekt fuer alle anderen Gaeste.
Am naechsten tag, also dem Weihnachtstag war schoenster Sonnenschein und wir verbrachten unseren letzten wirklichen Tag auf Samoa am Strand. Der Strand war voller feiernder Samoaner, die ganz und gar nicht besinnlich weihnachteten. Sie badeten, tranken und sangen zu lauter Musik. Irgendwie witzig und halt ganz anders wir in Deutschland. Wahrscheinlich liegt es aber daran, dass auf Samoa wirklich NULL Stimmung aufkommt wie in Deutschland. Es sind 35 Grad blauer Himmel, Meer und alle laufen in Badeklamotten rum. Auch wir fuehlten uns ganz normal... so gar nicht weihnachtlich. Nur die lustigen roten Muetzen der feiernden Leute und die buntgeschmueckten Graeber (mit Lichterketten) wiesen uns darauf hin. Naja, so verging der Tag fuer uns ganz unweihnachtlich, aber klar dachten wir an euch zu Hause... n biiiiiiiischen komisch war es.
Am naechsten tag hiess es dann Abschied nehmen... von Samoa und von Lalomanu... wir verbrachten auf Samoa insgesamt 9 Wochen... 7 Wochen davon am selben Ort (mit Unterbrechung)... Der Abschied war schwer... aber nach dem Abendessen stiegen wir in den Bus (vom Resort) der uns zusammen mit 10 anderen Deutschen zum Flughafen brachte. Unser Flug ging leider erst am naechsten Morgen um 7 Uhr. Aber ein Hotelzimmer in der Hauptstadt haette sich nicht mehr gelohnt. Deshalb verbrachten wir unsere letzte Nacht am Flughafen... auf diesen netten Baenken (grrrrrr)...
Morgens um 7 stiegen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge ins Flugzeug nach Tonga...
Soooooooooo, unser Fazit: Samoa ist einfach nur wunderschoen. Leider (oder zum Glueck) sind diese kleinen Inselchen in Europa noch relativ unbekannt. Wir muessen zugeben, dass wir bevor wir dort gelandet sind, auch keinen Plan hatten wo wir hin sollen bzw. wie Samoa genau ist. Samoa ist bergig (Vulkaninseln), hat viel Regenwald (und damit viel gruen) und die schoensten Straende (weisser Sand, tuerkises Wasser, Riff). Es ist die preiswerteste Suedseeinsel... und im Gegensatz zu Fiji gar nicht ueberlaufen... Also wenn ihr mal n Abstecher in die Suedsee machen wollt (ja... wir wissen: der Flug von Deutschland ist ziemlich teuer und die Flugzeit betraegt 30 Std.)... aber wenn, dann fliegt nach Samoa...